35 WER gibt mir einen Verhörer / das meine begirde der Allmechtige erhöre? das jemand ein Buch schriebe von meiner sache.
36 So wolt ichs auff meine achseln nemen / vnd mir wie eine Kron vmbbinden.
37 Jch wolt die zal meiner genge ansagen / vnd wie ein Fürst wolt ich sie dar bringen.
38 Wird mein Land wider mich schreien / vnd mit einander seine fürche weinen.
39 Hab ich seine früchte vnbezalet gessen / vnd das leben der Ackerleuten sawr gemacht.
40 So wachse mir disteln fur weitzen / vnd dornen fur gersten. Die wort Hiob haben ein ende.
Capitel 32
1 DA HÖRETEN die drey Menner auff Hiob zu antworten / weil er sich fur gerecht hielt.
2 Aber Elihu der son Baracheel von Bus / des geschlechts Ram / ward zornig vber Hiob / das er seine Seele gerechter hielt denn Gott.
3 Auch ward er zornig / vber seine drey Freunde / das sie keine antwort funden / vnd doch Hiob verdampten.
4 Denn Elihu hatte geharret / bis das sie mit Hiob geredt hatten / weil sie Elter waren denn er.
5 Darumb da er sahe / das kein antwort war im munde der dreier Menner / ward er zornig/
6 Vnd so antwortet Elihu der son Baracheel von Bus / vnd sprach. Jch bin jung / jr aber seid alt / Darumb hab ich mich geschewet / vnd gefurcht meine Kunst an euch zu beweisen.
7 Jch dacht / Las die jar reden / vnd die menge des alters las weisheit beweisen.
8 Aber der geist ist in Leuten / vnd der odem des Allmechtigen macht sie verstendig.
9 Die Grossen sind nicht die weisesten / vnd die Alten verstehen nicht das Recht.
10 Darumb wil ich auch reden / Höre mir zu / ich wil meine kunst auch sehen lassen.
11 Sihe / ich habe geharret / das jr geredt habt / Jch habe auffgemerckt auff ewren verstand / bis jr treffet die rechte rede.
12 Vnd habe acht gehabt auff euch / Aber sihe / da ist keiner vnter euch / der Hiob straffe oder seiner rede antworte.
13 JR werdet vieleicht sagen / Wir haben die weisheit troffen / das Gott jn verstossen hat / vnd sonst niemand.
14 Die rede thut mir nicht genug / Jch wil jm nicht so nach ewr rede antworten.
15 Ah / sie sind verzagt / können nicht mehr antworten / Sie können nicht mehr reden.
16 Weil ich denn geharret habe / vnd sie kundten nicht reden (Denn sie stehen still / vnd antworten nicht mehr)
17 Wil doch ich mein teil antworten / vnd wil meine kunst beweisen.
18 Denn ich bin der Rede so vol / das mich der odem in meinem Bauche engstet.
19 Sihe mein bauch ist wie der Most der zugestopfft ist / der die newen fasse zureisset.
20 Jch mus reden / das ich odem hole / Jch mus meine lippen auffthun vnd antworten.
21 Jch wil niemands Person ansehen / vnd wil keinen Menschen rhümen.
22 Denn ich weis nicht (wo ichs thet) ob mich mein Schepffer vber ein kleins hin nemen würde.
Capitel 33
1 HORE DOCH Hiob meine rede / vnd mercke auff alle meine wort.
2 Sihe / Jch thu meinen mund auff / vnd meine zunge redet in meinem munde.
3 Mein hertz sol recht reden / vnd meine lippen sollen den reinen verstand sagen.
4 Der geist Gottes hat mich gemacht / vnd der odem des Allmechtigen hat mir das leben gegeben.
5 Kanstu / so antworte mir / Schicke dich gegen mich vnd stelle dich.
6 Sihe / ich bin Gottes eben so wol / als du / Vnd aus Leimen bin ich auch gemacht.
7 Doch / du darffest fur mir nicht erschrecken / vnd meine hand sol dir nicht zu schweer sein.
8 DV hast geredt fur meinen ohren / die stimme deiner rede must ich hören.
9 Jch bin rein on missethat / vnschuldig / vnd habe keine sünde.
10 Sihe / Er hat eine sache wider mich funden / darumb achtet er mich fur seinen feind.
11 Er hat meinen fus in stock gelegt / vnd hat alle meine wege verwaret.
12 Sihe / eben daraus schliesse ich wider dich / das du nicht recht bist / Denn Gott ist mehr weder ein Mensch.
13 Warumb wiltu mit jm zancken / das er dir nicht rechenschafft gibt alles seines thuns?
14 Denn wenn Gott ein mal etwas beschleusset / So bedenckt ers nicht erst hernach.
15 JM trawm des gesichts in der nacht / wenn der schlaff auff die Leute fellet / wenn sie schlaffen auff dem bette.
16 Da öffenet er das ohre der Leute / vnd schreckt sie vnd züchtiget sie.
17 Das er den Menschen von seinem fürnemen wende / vnd beschirme jn fur hoffart.
18 Vnd verschonet seiner Seelen fur dem verderben / vnd seines Lebens / das nicht ins schwert falle.
19 Er strafft jn mit schmertzen auff seinem Bette / vnd alle seine gebeine hefftig.
20 Vnd richt jm sein Leben so zu / das jm fur der Speise ekelt / vnd seine Seele / das sie nicht lust zu essen hat.
21 Sein fleisch verschwindet / das er nicht wol sehen mag / vnd seine Beine werden zuschlagen / das man sie nicht gern ansihet.
22 Das seine seele nahet zum verderben / vnd sein leben zu den Todten.
23 SO denn ein Engel / einer aus tausent / mit jm redet / zu verkündigen dem Menschen wie er solle recht thun.
24 So wird er jm gnedig sein / vnd sagen / Er sol erlöset werden / das er nicht hinunter fare ins verderben / Denn ich habe eine versünung funden.
25 Sein fleisch grüne wider wie in der Jugent / vnd las jn wider jung werden.
26 Er wird Gott bitten / der wird jm gnade erzeigen / vnd wird sein Andlitz sehen lassen mit freuden / vnd wird dem Menschen nach seiner gerechtigkeit vergelten.
27 Er wird fur den Leuten bekennen vnd sagen / Jch wolt gesündiget vnd das Recht verkeret haben / Aber es hette mir nichts genützet.
28 Er hat meine Seele erlöset / das sie nicht füre ins verderben / sondern mein leben das liecht sehe.
29 SJhe / das alles thut Gott zwey oder drey mal mit einem jglichen.
30 Das er seine Seele erumb hole aus dem verderben / vnd erleucht jn mit dem liecht der Lebendigen.
31 Merck auff Hiob / vnd höre mir zu / vnd schweige das ich rede.
32 Hastu aber was zu sagen / so antworte mir / Sage her / Bistu recht / ich wils gerne hören.
33 Hastu aber nichts / so höre mir zu / vnd schweige / Jch wil dich die weisheit leren.
Capitel 34
1 VND ELIHU antwortet / vnd sprach/
2 Höret jr weisen meine rede / vnd jr verstendigen merckt auff mich.
3 Denn das ohre prüfet die rede / vnd der mund schmeckt die speise.
4 Lasst vns ein Vrteil erwelen / das wir erkennen vnter vns / was gut sey.
5 Denn Hiob hat gesagt / Jch bin gerecht / vnd Gott wegert mir mein Recht.
6 Jch mus liegen / ob ich wol recht habe / Vnd bin gequelet von meinen pfeilen / ob ich wol nichts verschuldet habe.
7 WEr ist ein solcher wie Hiob / der da spötterey trinckt wie wasser?
8 Vnd auff dem wege gehet mit den Vbelthetern / vnd wandelt mit den gottlosen Leuten?
9 Denn er hat gesaget / Wenn jemand schon from ist / so gilt er doch nichts bey Gott.
10 DArumb höret mir zu jr weisen Leute. Es sey ferne / das Gott solt gottlos sein / vnd der Allmechtige vngerecht.
11 Sondern er vergilt dem Menschen darnach er verdienet hat / vnd trifft einen jglichen nach seinem thun.
12 On zweiuel / Gott verdampt niemand mit vnrecht / vnd der Allmechtige beuget das Recht nicht.
13 Wer hat das auff Erden ist / verordenet? vnd wer hat den gantzen Erdboden gesetzt?
14 So er sichs würde vnterwinden / so würde er aller geist vnd odem zu sich samlen.
15 Alles fleisch würde mit einander vergehen / vnd der Mensch würde wider zu asschen werden.
16 HAstu nu verstand / so höre das / vnd merck auff die stim meiner rede/
17 Solt einer darumb das Recht zwingen / das ers hasset? Vnd das du stoltz bist / soltest drumb den Gerechten verdammen?
18 Solt einer zum Könige sagen / Du loser Man / vnd zum Fürsten / jr Gottlosen?
19 Der doch nicht ansihet die person der Fürsten / vnd kenn
et den Herrlichen nicht mehr denn den Armen / Denn sie sind alle seiner Hende werck.
20 Plötzlich müssen die Leute sterben / vnd zu mitternacht erschrecken vnd vergehen / Die mechtigen werden krafftlos weggenomen.
21 Denn seine Augen sehen auff eines jglichen wege / vnd er schawet alle jre genge.
22 Es ist kein finsternis noch tunckel / das sich da möchten verbergen die Vbeltheter.
23 Denn es wird niemand gestattet / das er mit Gott rechte.
24 ER bringt der Stoltzen viel vmb / die nicht zu zelen sind / vnd stellet andere an jre stat.
25 Darumb / das er kennet jre werck / vnd keret sie vmb des nachts / das sie zuschlagen werden.
26 Er wirfft die Gottlosen vber einen hauffen / da mans gerne sihet.
27 Darumb / das sie von jm weg gewichen sind / vnd verstunden seiner wege keinen.
28 Das das schreien der Armen muste fur jn komen / vnd er das schreien des Elenden höret.
29 Wenn er friede gibt / wer wil verdamnen? vnd wenn er das Andlitz verbirget / wer wil jn schawen / vnter den Völckern vnd Leuten?
30 Vnd lesst vber sie regirn einen Heuchler / das Volck zu drengen.
31 JCh mus fur Gott reden / vnd kans nicht lassen.
32 Hab ichs nicht troffen / so lere du michs besser / Hab ich vnrecht gehandelt / ich wils nicht mehr thun.
33 Man wartet der Antwort von dir / Denn du verwirffest alles / vnd du hasts angefangen / vnd nicht ich / Weissestu nu was / so sage an.
34 Weise leute las ich mir sagen / vnd ein weiser Man gehorcht mir.
35 Aber Hiob redet mit vnuerstand / vnd seine wort sind nicht klug.
36 Mein vater las Hiob versucht werden bis ans ende / darumb / das er sich zu vnrechten Leuten keret.
37 Er hat vber seine sünde dazu noch gelestert / Darumb las jn zwisschen vns geschlagen werden / vnd darnach viel wider Gott plaudern.
Capitel 35
1 VND ELIHU antwortet / vnd sprach/
2 Achtestu das fur recht / das du sprichst / Jch bin gerechter denn Gott?
3 Denn du sprichst / Wer gilt bey dir etwas? Was hilffts / ob ich mich on sünde mache?
4 Jch wil dir antworten ein wort / vnd deinen Freunden mit dir.
5 Schaw gen Himel vnd sihe / vnd schaw an die wolcken / das sie dir zu hoch sind.
6 Sündigestu / was kanstu mit jm machen? vnd ob deiner missethat viel ist / was kanstu jm thun?
7 Vnd ob du gerecht seiest / was kanstu jm geben? oder was wird er von deinen henden nemen?
8 EJnem Menschen wie du bist / mag wol etwas thun deine bosheit / vnd einem Menschenkind deine gerechtigkeit.
9 Die selbigen mügen schreien wenn jnen viel gewalt geschicht / vnd ruffen vber den arm der Grossen.
10 Die nicht dar nach fragen / wo ist Gott mein Schepffer / der das gesenge macht in der nacht/
11 Der vns gelerter macht / denn das vieh auff Erden / vnd weiser / denn die vogel vnter dem Himel.
12 Aber sie werden da auch schreien vber den hohmut der Bösen / vnd er wird sie nicht erhören.
13 Denn Gott wird das eitel nicht erhören / vnd der Allmechtige wird es nicht ansehen.
14 Da zu sprichstu / du werdest jn nicht sehen / Aber es ist ein gericht fur jm / harre sein nur.
15 Ob sein zorn so bald nicht heimsucht / vnd sich nicht annimpt / das so viel laster da sind.
16 Darumb hat Hiob seinen mund vmb sonst auffgespert / vnd gibt stoltze teiding fur mit vnuerstand.
Capitel 36
1 ELIHU REDET weiter / vnd sprach/
2 Harre mir noch ein wenig / ich wil dirs zeigen / Denn ich habe noch von Gottes wegen was zu sagen.
3 Jch wil meinen verstand weit holen / vnd meinen Schepffer beweisen / das er recht sey.
4 Meine rede sollen on zweiuel nicht falsch sein / mein verstand sol on wandel fur dir sein.
5 SJhe / Gott verwirfft die mechtigen nicht / denn er ist auch mechtig von krafft des hertzens.
6 Den Gottlosen erhelt er nicht / sondern hilfft dem Elenden zum rechten.
7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten / vnd die Könige lesst er sitzen auff dem Thron jmerdar / das sie hoch bleiben.
8 Vnd wo Gefangene ligen in stöcken / vnd gebunden mit stricken elendiglich.
9 So verkündigt er jnen / was sie gethan haben / vnd jre vntugent / das sie mit gewalt gefaren haben.
10 Vnd öffenet jnen das ohr zur zucht / vnd sagt jnen / Das sie sich von dem vnrechten bekeren sollen.
11 Gehorchen sie vnd dienen jm / so werden sie bey guten tagen alt werden / vnd mit lust leben.
12 Gehorchen sie nicht / so werden sie ins Schwert fallen / vnd vergehen / ehe sie es gewar werden.
13 DJe Heuchler wenn sie der zorn trifft / schreien sie nicht / Wenn sie gefangen ligen/
14 so wird jre Seele mit qual sterben / vnd jr leben vnter den Hurern.
15 Aber den Elenden wird er aus seinem elend erretten / vnd dem Armen das ohr öffenen im trübsal.
16 Er wird dich reissen aus dem weiten rachen der angst / die keinen boden hat / Vnd dein tisch wird ruge haben / vol alles guten.
17 Du aber machst die sache der Gottlosen gut / das jr sache vnd recht erhalten wird.
18 Sihe zu / das dich nicht vieleicht Zorn bewegt habe jemand zuplagen / Oder gros Geschencke dich nicht gebeuget habe.
19 Meinstu das er deine gewalt achte / oder gold / oder jrgend eine sterck oder vermügen?
20 Du darffest der nacht nicht begeren / die Leute an jrem ort zu vberfallen.
21 Hüte dich / vnd kere dich nicht zum vnrecht / wie du denn fur elende angefangen hast.
22 SJhe / Gott ist zu hoch in seiner krafft / Wo ist ein Lerer wie er ist?
23 Wer wil vber jn heimsuchen seinen weg? vnd wer wil zu jm sagen / Du thust vnrecht?
24 Gedenck / das du sein werck nicht weisest / wie die Leute singen.
25 Denn alle Menschen sehen das / die Leute schawens von ferne.
26 Sihe / Gott ist gros vnd vnbekand / seine jar zal kan niemand forschen.
27 Er macht das wasser zu kleinen tropffen / vnd treibet seine wolcken zusamen zum Regen.
28 Das die wolcken fliessen / vnd trieffen seer auff die Menschen.
29 Wenn er furnimpt die wolcken aus zu breiten / wie sein hoch gezelt/
30 Sihe / so breitet er aus seinen Blitz vber die selbe / vnd bedeckt alle ende des Meers.
31 Denn da mit schrecket er die Leute / vnd gibt doch speise die fülle.
32 Er deckt den Blitz wie mit henden / Vnd heissts doch wider komen.
33 Dauon zeuget sein Geselle / nemlich des Donners zorn in wolcken.
Capitel 37
1 DES ENTSETZT sich mein hertz vnd bebet.
2 Lieber höret doch / wie sein Donner zürnet / Vnd was fur gesprech von seinem munde ausgehet.
3 Er sihet vnter allen Himeln / vnd sein Blitz scheinet auff die ende der Erden.
4 Demnach brüllet der Donner / vnd er donnert mit seinem grossen schall / Vnd wenn sein donner gehört wird / kan mans nicht auffhalten.
5 Gott donnert mit seinem donner grewlich / vnd thut grosse ding / vnd wird doch nicht erkand.
6 Er spricht zum Schnee / so ist er bald auff Erden / vnd zum Platzregen / so ist der platzregen da mit macht.
7 Alle Menschen hat er in der Hand / als verschlossen / das die Leute lernen / was er thun kan.
8 Das wild Thier gehet in die Hüle / vnd bleibt an seinem ort.
9 Von mittag her kompt wetter / vnd von mitternacht kelte.
10 Vom odem Gottes kompt frost / vnd grosse wasser / wenn er auffthawen lesst.
11 Die dicken wolcken scheiden sich / das helle werde / vnd durch den nebel bricht sein liecht.
12 Er keret die wolcken wo er hin wil / das sie schaffen alles was er jnen gebeut auff dem Erdboden.
13 Es sey vber ein Geschlecht / oder vber ein Land / so man jn barmhertzig findet.
14 DA mercke auff Hiob / stehe vnd vernim die wunder Gottes.
15 Weistu / wenn Gott solchs vber sie bringt? vnd wenn er das liecht seiner wolcken lesst erfur brechen?
16
Weistu / wie sich die wolcken ausstrewen? welche Wunder die Volkomenen wissen.
17 Das deine kleider warm sind / wenn das Land stille ist vom mittags wind?
18 Ja du wirst mit jm die wolcken ausbreiten / die fest stehen / wie ein gegossen Spiegel.
19 Zeige vns / was wir jm sagen sollen / Denn wir werden nicht da hin reichen fur finsternis.
20 Wer wird jm erzelen das ich rede? so jemand redet / der wird verschlungen.
21 Jtzt sihet man das Liecht nicht / das in den wolcken helle leucht / Wenn aber der wind webd / so wirds klar.
22 Von mitternacht kompt gold / zu lob fur dem schrecklichen Gott.
23 Den Allmechtigen aber mügen sie nicht begreiffen / der so gros ist von krafft / Denn er wird von seinem Recht vnd guter sachen nicht rechenschafft geben.
24 Darumb müssen jn fürchten die Leute / vnd er fürcht sich fur keinem / wie weise sie sind.
Capitel 38
1 VND DER HERR antwortet Hiob aus einem wetter / vnd sprach/
2 Wer ist der / der so feilet in der weisheit / vnd redet so mit vnuerstand?
3 Gürte deine lenden wie ein Man / Jch wil dich fragen / Lere mich.
4 Wo warestu / da ich die Erden gründet? sage mirs / bistu so klug.
5 Weissestu / wer jr das mas gesetzt hat? oder wer vber sie ein Richtschnur gezogen hat?
6 Oder wor auff stehen jre Füsse versencket? oder wer hat jr einen Eckstein gelegt?
7 Da mich die Morgensterne mit einander lobeten / vnd jauchzeten alle kinder Gottes.
8 Wer hat das Meer mit seinen thüren verschlossen / da es eraus brach wie aus mutterleibe.
9 Da ichs mit Wolcken kleidet / vnd in tunckel einwickelt wie in windeln.
10 Da ich jm den laufft brach mit meinem Tham / vnd setzet jm riegel vnd thür/
11 vnd sprach / Bis hie her soltu komen vnd nicht weiter / Hie sollen sich legen deine stoltzen wellen.
12 HAstu bey deiner zeit dem Morgen geboten / vnd der Morgenröte jren ort gezeigt?
13 Das die ecken der Erden gefasset / vnd die Gottlosen er ausgeschüttelt würden.
Collected Works of Martin Luther Page 204