Collected Works of Martin Luther

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Collected Works of Martin Luther Page 281

by Martin Luther


  13 ALso auch wir / nach dem wir geboren sind gewesen / haben wir ein Ende genomen /

  14 vnd haben kein zeichen der tugend beweiset / Aber in vnser bosheit sind wir verzeret.

  15 Denn des Gottlosen hoffnung / ist wie ein staub vom winde verstrewet / Vnd wie ein dünner Reiffe von eim sturm vertrieben / Vnd wie ein Rauch vom winde verwebd / Vnd wie man eines vergisset / der nur einen tag Gast gewesen ist.

  16 ABer die Gerechten werden ewiglich leben / vnd der HERR ist jr Lohn / vnd der Höhest sorget fur sie.

  17 Darumb werden sie empfahen ein herrlichs Reich / vnd eine schöne Krone / von der Hand des HERRN. Denn er wird sie mit seiner Rechten beschirmen / vnd mit seinem Arm verteidigen.

  18 Er wird seinen Eiuer nemen zum Harnisch / vnd wird die Creatur rüsten zur rach vber die Feinde.

  19 Er wird gerechtigkeit anziehen zum Krebs / vnd wird das ernste Gericht auffsetzen zum Helm.

  20 Er wird Heiligkeit nemen zum vnüberwindlichem Schilde /

  21 Er wird den strengen zorn wetzen zum schwert / Vnd die welt wird mit jm zum streit ausziehen ziehen wider die Vnweisen.

  22 Die geschos der Blitzen / werden gleich zutreffen / vnd werden aus den Wolcken / als von einem hartgespannen Bogen / faren zum Ziel.

  23 Vnd wird dicker hagel fallen / aus dem zorn der Donnerschlege / So wird auch des Meers wasser wider sie wüten / vnd die Ströme werden sich mit einander hefftig ergiessen.

  24 Vnd wird auch ein starcker wind sich wider sie legen / vnd wird sie wie wirbel zustrewen.

  Capitel 6

  VNGERECHTIGKEIT VERWÜSTET ALLE Land / vnd böse Leben stürtzt die stüle der Gewaltigen.

  2 So höret nu jr Könige / vnd mercket / Lernet jr Richter auff Erden.

  3 Nemet zu ohren / die jr vber viel herrschet / die jr euch erhebt vber den Völckern.

  4 Denn Euch ist die Oberkeit gegeben vom HERRN / vnd die Gewalt vom Höhesten / Welcher wird fragen / wie jr handelt / vnd forschen was jr ordnet? Rom. 13.

  5 DEnn jr seid seines reichs Amptleute. Aber jr füret ewer Ampt nicht fein / vnd haltet kein Recht / Vnd thut nicht nach dem / das der HERR geordnet hat.

  6 Er wird gar grewlich vnd kurtz vber euch komen / vnd es wird gar ein scharff Gericht gehen vber die Oberherrn.

  7 Denn den Geringen widerferet gnade / Aber die Gewaltigen werden gewaltiglich gestrafft werden.

  8 Denn der / so aller HERR ist / wird keines Person fürchten / noch die macht schewen. Er hat beide die Kleinen vnd Grossen gemacht / vnd sorget fur alle gleich.

  9 Vber die Mechtigen aber wird ein starck Gericht gehalten werden. Psal. 82.

  10 MJt euch Tyrannen rede ich / Auff das jr Weisheit lernet / vnd das euch nicht feile.

  11 Denn wer heilige Lere heiliglich behelt / der wird heilig gehalten / Vnd wer die selbige wol lernet / der wird wol bestehen.

  12 So lasst euch nu meine Rede gefallen / Begert sie / vnd lasst euch leren.

  13 DEnn die Weisheit ist schöne vnd vnuergenglich / vnd lesst sich gern sehen von denen / die sie lieb haben / Vnd lesst sich finden von denen / die sie suchen.

  14 Ja sie begegnet vnd gibt sich selbs zu erkennen / denen die sie gerne haben.

  15 Wer sie gern bald hette / darff nicht viel mühe / er findet sie fur seiner thür auff jn warten.

  16 Denn nach jr trachten / das ist die rechte Klugheit / vnd wer wacker ist nach jr / darff nicht lange sorgen.

  17 Denn sie gehet vmbher / vnd sucht wer jr werd sey / vnd erscheinet jm gern vnter wegen / vnd hat acht auff jn / das sie jm begegne.

  18 Denn wer sich gern lesst weisen / da ist gewislich der Weisheit anfang / Wer sie aber achtet / der lesst sich gerne weisen /

  19 Wer sich gerne weisen lesst / der helt jre Gebot / Wo man aber die Gebot helt / da ist ein heilig Leben gewis /

  20 Wer aber ein heilig Leben füret / der ist Gott nahe.

  21 Wer nu lust hat zur Weisheit / den macht sie zum Herrn.

  22 Wolt jr nu / jr Tyrannen im volck gern Könige vnd Fürsten sein /

  23 So haltet die Weisheit in ehren / Auff das jr ewiglich herrschet.

  24 WAs aber Weisheit ist / vnd woher sie kome / wil ich euch verkündigen / vnd wil euch die Geheimnis nicht verbergen / Sondern forschen von anfang der Creaturen / vnd wil sie öffentlich zurkennen dargeben / vnd wil der warheit nicht sparen /

  25 Denn ich wil mit dem gifftigen neid nicht zuthun haben / Denn der selbige hat nichts an der Weisheit.

  26 Wenn aber der Weisen viel ist / das ist der Welt heil / vnd ein kluger König ist des Volcks glück.

  27 Darumb lasst euch weisen durch meine wort / das wird euch fromen.

  Capitel 7

  JCH BIN AUCH ein sterblicher Mensch / gleich wie die andern / geboren vom Geschlechte des ersten geschaffenen Menschen /

  2 vnd bin ein Fleisch gebildet / zehen mond lang im Blut / zusamen gerunnen / aus Mans samen durch lust / im beyschlaffen.

  3 Vnd habe auch / da ich geborn war / Odem geholet / aus der gemeinen Lufft / vnd bin auch gefallen auffs Erdreich / das vns alle gleich tregt / Vnd weinen ist auch gleich wie der andern / mein erste stim gewest /

  4 vnd bin in den Windeln aufferzogen mit sorgen

  5 (Denn es hat kein König einen andern anfang seiner Geburt)

  6 Sondern sie haben alle einerley eingang in das Leben / vnd gleichen ausgang.

  7 DARumb so bat ich / vnd ward mir Klugheit gegeben / Jch rieff / vnd mir kam der geist der Weisheit.

  8 Vnd ich hielt sie thewrer / denn Königreich vnd Fürstenthum / vnd Reichthum hielt ich fur nichts gegen sie.

  9 Jch gleichet jr keinen Edelstein / Denn alles Gold ist gegen sie wie geringer sand / vnd Silber ist wie kot gegen sie zu rechen.

  10 Jch hatte sie lieber denn gesunden vnd schönen Leib / vnd erwelete sie mir zum Liecht / Denn der glantz / so von jr gehet / verlesschet nicht.

  11 Es kam mir aber alles Gutes mit jr / vnd vnzelich Reichthum in jrer hand.

  12 Jch war in allen dingen frölich / Das macht / die Weisheit gieng mir in den selbigen für / Jch wusts aber nicht / das solchs von jr keme.

  13 Einfeltiglich hab ichs gelernet / mildiglich teil ichs mit / Jch wil jren Reichthum nicht verbergen.

  14 Denn sie ist den Menschen ein vnendlicher Schatz / welchs so da gebrauchen / werden Gottes freunde / Vnd sind angeneme darumb / das jnen gegeben ist / sich lassen zu weisen. Hiob. 28; 3. Reg. 3; Matt. 6.

  15 GOtt hat mir gegeben weislich zu reden / vnd nach solcher gabe der Weisheit recht gedencken / Denn er ists / der auff dem wege der weisheit füret vnd die Weisen regiert.

  16 Denn in seiner Hand sind beide wir selbs vnd vnser rede / dazu alle klugheit / vnd kunst in allerley gescheffte.

  17 Denn er hat mir gegeben gewisse Erkentnis alles dinges / Das ich weis / wie die Welt gemacht ist / vnd die krafft der Element /

  18 Der zeit anfang / ende vnd mittel / wie der tag zu vnd abnimpt / wie die zeit des jars sich endert /

  19 Vnd wie das jar herumb laufft / Wie die Stern stehen /

  20 Die art der zamen vnd der wilden Thiere / Wie der Wind so stürmet / Vnd was die Leute im sinn haben / mancherley art der Pflantzen / vnd krafft der Wurtzeln

  21 JCH weis alles was heimlich vnd verborgen ist / Denn die Weisheit / so aller kunst Meister ist / leret michs.

  22 Denn es ist in jr der Geist / der verstendig ist / heilig / einig / manchfeltig / scharff / behend / beredt / rein / klar / sanfft / freundlich / ernst / frey / wolthetig /

  23 Leutselig / fest / gewis / sicher / Vermag alles / sihet alles / vnd gehet durch alle Geister / wie verstendig / lauter / scharff sie sind.

  24 Denn die Weisheit ist das aller behendest / sie feret vnd gehet durch alles / so gar lauter ist sie.

  25 Denn sie ist das hauchen der göttlichen Krafft / vnd ein stral der Herrligkeit des Allmechtigen. DARumb kan nichts vnreines zu jr komen /

  26 Denn sie ist ein glantz des ewigen Liechts / vnd ein vnbefleckter Spiegel der göttlichen Krafft / vnd ein Bilde seiner gütigkeit.

  27 Sie ist einig / vnd thut doch alles / Sie bleibt das sie ist / vnd
vernewet doch alles. Vnd fur vnd fur gibt sie sich in die heiligen Seelen / vnd macht Gottes freunde vnd Propheten.

  28 Denn Gott liebet niemand / er bleibe denn bey der Weisheit.

  29 Sie gehet einher herrlicher denn die Sonne vnd alle Sterne / vnd gegen das Liecht gerechnet / gehet sie weit vor.

  30 Denn das Liecht mus der nacht weichen / Aber die bosheit vberweldiget die Weisheit nimmermehr.

  Capitel 8

  ALLE WELT KENNET diese ding des mehrer teil. Aber allein die Gleubigen wissen / das sie Gottes Crea tur / vnd durchs wort vnd Gottes Weisheit / geschaffen sind.

  2 DJe selbige hab ich geliebt / vnd gesucht von meiner Jugent auff / vnd gedacht mir sie zur Braut nemen / Denn ich hab jre Schöne lieb gewonnen.

  3 Sie ist herrlichs adels / Denn jr wesen ist bey Gott / vnd der HERR aller ding hat sie lieb.

  4 Sie ist der heimlicher Rat im erkentnis Gottes / vnd ein Angeber seiner werck.

  5 Jst Reichthum ein köstlich ding im Leben? Was ist reicher denn die Weisheit / die alles schafft?

  6 Thuts aber Klugheit? Wer ist vnter allen ein künstlicher Meister / denn sie?

  7 Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb? Jr erbeit ist eitel tugend / Denn sie leret zucht / klugheit / gerechtigkeit vnd stercke / welche das aller nützest sind im Menschen leben.

  8 Begert einer viel dings zu wissen / so kan sie erratten / beide / was vergangen vnd zukünfftig ist / Sie verstehet sich auff verdeckte wort / vnd weis die Retzel auffzulösen. Zeichen vnd Wunder weis sie zuuor / vnd wie es zun zeiten vnd stunden ergehen sol.

  9 JCH habs beschlossen / mir sie zum Gespielen zu nemen / Denn ich weis / das sie mir ein guter Ratgeber sein wird / vnd ein Tröster in sorgen vnd trawrigkeit.

  10 Ein Jüngling hat durch die selbigen herrligkeit bey dem volck / vnd ehre bey den Alten.

  11 Jch werde scharff erfunden werden im Gericht / vnd bey den Gewaltigen wird man sich mein verwundern.

  12 Wenn ich schweige / werden sie auff mich harren / Wenn ich rede / werden sie auffmercken / Wenn ich fort rede / werden sie die hende auff jren mund legen.

  13 Jch werde ein vnsterblichen Namen durch sie bekomen / vnd ein ewiges Gedechtnis bey meinen Nachkomen lassen.

  14 Jch werde Leute regiren / vnd Heiden werden mir vnterthan sein.

  15 Grausame Tyrannen werden sich fürchten / wenn sie mich hören / vnd bey dem Volck werde ich gütig erfunden / vnd im krieg ein Helt. Bleib ich aber daheim / so hab ich mein Ruge an jr /

  16 Denn es ist kein verdrus / mit jr vmbzugehen / noch vnlust vmb sie zu sein / sondern lust vnd freude.

  17 Solchs bedacht ich bey mir / vnd nam es zu hertzen / Denn welche jre Verwandten sind / haben ewiges wesen /

  18 Vnd welche jre Freunde sind / haben reine wollust. Vnd kompt vnendlicher Reichthum durch die erbeit jrer hende / vnd klugheit durch jr geselschafft vnd gesprech / Vnd ein guter Rhum / durch jr gemeinschafft vnd rede / Jch bin vmbher gangen zu suchen / das ich sie zu mir brecht.

  19 DEnn ich was ein Kind guter art / vnd habe bekomen ein feine Seele.

  20 Da ich aber wol erzogen war / wuchs ich zu einem vnbefleckten Leibe.

  21 Da ich aber erfuhr / das ich nicht anders kundte züchtig sein / es gebe mir denn Gott (Vnd dasselbige war auch klugheit / erkennen / wes solche gnade ist) Trat ich zum HERRN / vnd bat jn / vnd sprach von gantzem meinem hertzen.

  Capitel 9

  O GOTT MEINER Veter vnd HERR aller güte / Der du alle ding durch dein Wort gemacht /

  2 vnd den Menschen durch deine Weisheit bereitet hast / das er herrschen solt vber die Creatur / so von dir gemacht ist /

  3 das er die Welt regieren solt / mit heiligkeit / vnd gerechtigkeit / vnd mit rechtem hertzen richten /

  4 Gib mir die Weisheit / die stets vmb deinen Thron ist / vnd verwirff mich nicht aus deinen Kindern /

  5 Denn ich bin dein Knecht / vnd deiner magd Son / ein schwacher Mensch vnd kurtzes Lebens / vnd zugering im verstand des Rechtes vnd Gesetzes.

  6 Vnd wenn gleich einer vnter Menschenkindern volkomen were / So gilt er doch nichts / wo er on die Weisheit ist / so von dir kompt. Gen. 1.

  7 DV hast mich erwelet zum Könige vber dein Volck / vnd zum Richter vber deine Söne vnd Töchter.

  8 Vnd hiessest mich einen Tempel bawen auff deinem heiligen Berge / vnd einen Altar in der Stad deiner wonung / der da gleich were der heiligen Hütten / welche du vor zeiten bereiten liessest /

  9 vnd mit dir deine Weisheit / welche deine werck weis / Vnd dabey war / das du die Welt machtest / vnd erkennet / was dir wolgefelt / vnd was richtig ist in deinen Geboten. 1. Par. 28.; 2. Par. 1; Prouer. 8.

  10 SEnde sie herab von deinem heiligen Himel / vnd aus dem Thron deiner herrligkeit / Sende sie / das sie bey mir sey / vnd mit mir erbeite / Das ich erkenne / was dir wolgefalle /

  11 Denn sie weis alles vnd verstehets / Vnd las sie mich leiten in meinen wercken messiglich / vnd mich behüten durch jre herrligkeit

  12 So werden dir meine werck angeneme sein / vnd werde dein Volck recht richten / vnd wirdig sein des Throns meines Vaters.

  13 Denn welcher Mensch weis Gottes rat? Oder wer kan dencken was Gott wil?

  14 Denn der sterblichen Menschen gedancken sind mislich / vnd vnser Anschlege sind fehrlich.

  15 Denn der sterbliche Leichnam beschweret die Seele / vnd die jrdische Hütte drückt den zerstreweten sinn

  16 Wir treffen das kaum / so auff Erden ist / vnd erfinden schwerlich / das vnter handen ist. Wer wil denn erforsschen / das im Himel ist?

  17 Wer wil deinen Rat erfaren? Es sey denn das du Weisheit gebest / vnd sendest deinen heiligen Geist aus der höhe /

  18 vnd also richtig werde das thun auff Erden / vnd die Menschen lernen was dir gefelt / vnd durch die Weisheit selig werden. Jsa. 40; Rom. 11; 1. Cor. 2.

  Capitel 10

  DJE SELBIGE WEISHEIT behütet den / so am ersten gemacht / vnd alleine geschaffen ward / zum Vater der Welt /

  2 Vnd bracht jn aus seiner Sünde / Vnd gab jm krafft vber alles zu herrschen. Gen. 1.

  3 VOn welcher / da der Vngerechte abfiel durch seinen zorn / verdarb er von wegen des wütigen Brudermords. Gen. 4.

  4 VND als die Erden vmb desselbigen willen mit der Sindflut verderbet ward / Halff die Weisheit widerumb / vnd regierte den Gerechten durch ein geringe Holtz. Gen. 22; Gen. 6; Gen. 7; Gen. 8.

  5 DJeselbige / da die Heiden zu gleich im jrthum böslich lebeten / Fand sie den Gerechten / vnd erhielt jn vnstrefflich fur Gott / Vnd lies jn feste sein / wider das veterlich Hertze gegen den Son. Gen. 12.

  6 DJe selbige erlöset den Gerechten / Da die Gottlosen vmbkamen / da er floch fur dem Fewr / das vber die fünff Stedte fiel /

  7 Welcher verwüst Land rauchet noch / zum zeugnis der bosheit / sampt den Bewmen / so vnreiffe Früchte tragen / vnd der Saltzseulen / die da stehet zum gedechtnis der vngleubigen Seelen.

  8 Denn die / so die Weisheit nicht achten / haben nicht allein den schaden / das sie das Gute nicht kennen / Sondern lassen auch ein Gedechtnis hinder sich den Lebendigen / das sie nicht mügen verborgen bleiben / in dem / darin sie jrre gangen sind.

  9 Aber die Weisheit errettet die aus aller mühe / so sich an sie halten. Gen. 19.

  10 DJe selbige leitet den Gerechten / so fur seines Bruders zorn flüchtig sein muste / stracks weges / vnd zeiget jm das reich Gottes / vnd gab jm zu erkennen was heilig ist / Vnd halff jm in seiner erbeit / das er wol zunam / vnd viel Guts an seiner erbeit gewan.

  11 Vnd war bey jm / da er vberforteilet ward / von denen / die jm gewalt theten.

  12 Vnd machet jn sicher fur denen / so jm nachstelleten. Vnd gab jm Sieg in starckem Kampff / Das er erfüre / wie Gottseligkeit mechtiger ist denn alle ding. Gen. 28; Gen. 32.

  13 DJe selbige verlies den verkaufften Gerechten nicht / Sondern behütet jn fur der sünde / Fuhr mit jm hinab in den Kercker /

  14 vnd in den banden verlies sie jn nicht. Bis das sie jm zubracht das Scepter des Königreichs / vnd Oberkeit vber die / so jm gewalt gethan hatten. Vnd machte die zu Lügener / die jn getadelt hatten / vnd gab jm ein ewige Herrligkeit. Gen
. 37; Gen. 41.

  15 DJe selbige erlösete das heilige Volck / vnd vnstrefflichen samen / aus den Heiden / die sie plagten.

  16 Sie kam in die Seele des Dieners des HERRN / vnd widerstund der grausamen Königin durch Wunder vnd Zeichen.

  17 Sie belohnet den Heiligen jr erbeit / vnd leitet sie durch wünderliche wege / Vnd war jnen des Tages ein schirm / vnd des Nachts ein flamme / wie das Gestirn.

  18 Sie füret sie durchs Rotemeer / vnd leitet sie durch grosse Wasser.

  19 Aber jre Feinde erseufft sie / vnd diese zoch sie aus dem grunde der tieffen.

  20 Darumb namen die Gerechten raub von den Gottlosen / vnd preiseten deinen heiligen Namen HERR / vnd lobeten einmütiglich deine sieghafftige Hand.

  21 Denn die Weisheit öffnete der Stummen mund / vnd machet der Vnmündigen zungen beredt. Exo. 3; Exo. 7; Exo. 9; Exo. 14; Psal. 73; Exo. 15.

  Capitel 11

  SJE FÜRET DER selbigen werck durch die hand des heiligen Propheten.

  2 Vnd geleitet sie durch eine wilde Wüsten / das sie Gezelt auffschlugen in der Einöde /

  3 vnd jren Feinden widerstunden / vnd sich recheten an jren Widerwertigen.

  4 Da sie dürstet / rieffen sie dich an / vnd jnen ward Wasser gegeben aus dem hohen Fels / vnd lesscheten den Durst aus hartem stein.

  5 Vnd eben da durch jre Feinde geplagt wurden / Da durch geschach jnen guts / da sie not lidden.

  6 Denn wie jene erschracken fur dem Blut / so an stat des fliessenden Wassers kam /

  7 Zur straffe des Gebots das man die Kinder tödten muste. Also gabestu diesen Wassers die fülle vnuersehens /

  8 vnd zeigest damit an durch jener Durst / wie du die Widerwertigen plagest. Exo. 16; Exo. 17; Num. 20; Exo. 7.

  9 DEnn da diese versucht / vnd mit gnaden gezüchtiget worden / erkandten sie / wie die Gottlosen mit zorn gericht vnd gequelet werden.

  10 Diese zwar hastu als ein Vater vermanet vnd geprüfet / Jene aber / als ein strenger König gestrafft vnd verdampt.

 

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