Collected Works of Martin Luther

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Collected Works of Martin Luther Page 290

by Martin Luther


  30 DEr Rauch vnd dampff gehet vorher / wenn ein Fewr brennen wil / Also kompts vom schmehen / zum blutuergiessen.

  31 SCheme dich nicht deinen Freund zuschützen / Vnd meide jn nicht /

  32 Widerferet dir etwas Böses von jm / So wird sich fur jm hüten wers höret.

  33 ODas ich künde ein schlos an meinen Mund legen / vnd ein fest siegel auff mein Maul drücken / Das ich da durch nicht zu fal keme / vnd meine Zunge mich nicht verderbet.

  Capitel 23

  HERR GOTT VATER / vnd HERR meins Lebens / Las mich nicht vnter die Lesterer geraten / vnd las mich nicht vnter jnen verderben.

  2 O das ich meine gedancken künd im zaum halten / vnd mein hertz mit Gottes wort züchtigen / vnd ich mein nicht schonet / wo ich feilete /

  3 Auff das ich nicht sünde anrichte / vnd grosse jrthum stiffte / vnd viel vbels begieng / Damit ich nicht vntergehen müste fur meinen Feinden / vnd jnen zum Spot würde.

  4 HERR Gott Vater vnd HERR meins Lebens /

  5 Behüt mich fur vnzüchtigem Gesicht / vnd wende von mir alle böse Lüste.

  6 Las mich nicht in Schlemmen vnd Vnkeuscheit geraten / vnd behüte mich fur vnuerschamptem Hertzen.

  7 LJeben Kinder / Lernet das maul halten / Denn wer es helt / der wird sich mit worten nicht vergreiffen /

  8 wie die Gottlosen vnd Lesterer vnd Stoltzen dadurch fallen.

  9 GEwehne deinen Mund nicht zum schweren vnd Gottes namen zu füren.

  10 Denn gleich wie ein Knecht / der offt gesteupt wird / nicht on striemen ist.

  11 Also kan der auch nicht rein von sünden sein / der offt schweret / vnd Gottes namen füret.

  12 WEr offt schweret / der sündiget offt / Vnd die Plage wird von seinem Hause nicht bleiben.

  13 Schweret er / vnd verstehets nicht / so sündiget er gleichwol / Verstehet ers vnd verachts / so sündiget er zwifeltig /

  14 Schweret er aber vergeblich / so ist er dennoch nicht on sünde / Sein Haus wird hart gestrafft werden.

  15 ES ist auch ein tödlicher Fluch / da fur behüte Gott das haus Jacob /

  16 Vnd die Gottfürchtigen fliehen solches / vnd besuddeln sich nicht mit dieser Sünde.

  17 GEwehne deinen Mund nicht zu leichtfertigem schweren / Denn es kompt aus bösem furnemen. Matt. 5.

  18 VErgiss nicht deines Vaters vnd deiner Mutter lere / So wirstu vnter den Herrn sitzen /

  19 vnd wird dein auch nicht vergessen werden. Das du nicht gewonest der narrheit / Vnd zu letzt woltest / du werest nie geborn / vnd verfluchest den tage deiner geburt. Su.

  20 WEr sich gewehnet zu schmehen / Der bessert sich sein lebtage nicht.

  21 DAs ander mal sündigen / das ist zu viel / Das dritte mal bringt die straffe mit sich.

  22 WEr in der brunst sticket / der ist wie ein brennend Fewr / Vnd höret nicht auff / bis er sich selbs verbrenne.

  23 EJn vnkeuscher Mensch / hat keine ruge an seinem Leibe / Bis er ein fewr anzünde.

  24 EJnem vnkeuschen Menschen / ist alle Speise süsse / vnd lesset nicht ab bis ers erfülle.

  25 EJn Man der seine Ehe bricht / vnd dencket bey sich selbs / Wer sihet mich?

  26 Es ist finster vmb mich / vnd die wende verbergen mich / das mich niemand sihet / Wen sol ich schewen? Der Allerhöhest achtet meiner Sünde nicht?

  27 Solcher schewet allein der Menschen augen /

  28 Vnd dencket nicht / das die Augen des HERRN viel heller sind / denn die Sonne / vnd sehen alles was die Menschen thun / vnd schawen auch in die heimlichen winckel.

  29 Alle ding sind jm bekand / ehe sie geschaffen werden / also wol / als wenn sie geschaffen sind.

  30 Der selbe Man / wird offentlich in der Stad gestrafft werden /

  31 vnd wird erhascht werden / wenn er sichs am wenigsten versihet.

  32 ALso wirds auch gehen dem Weibe / die jren Man verlesst / vnd einen Erben von einem andern krieget.

  33 Erstlich / ist sie dem gebot Gottes vngehorsam. Zum andern / sündiget sie wider jren Man. Zum dritten / bringet sie durch jren Ehebruch / kinder von einem andern.

  34 Diese wird man aus der Gemeine werffen / vnd jre Kinder müssen jr entgelten.

  35 Jre Kinder werden nicht wurtzeln / vnd jre Zweige werden nicht Frucht bringen.

  36 Sie lesst ein verflucht Gedechtnis hinder sich / vnd jre schande wird nimer mehr vertilget.

  37 Daran lernen die Nachkomen / das nichts besser sey / denn Gott fürchten / vnd nicht süssers / denn auff Gottes gebot achten.

  Capitel 24

  DJE WEISHEIT PREISET sich / vnd vnter dem Volck rhümet sie sich.

  2 Sie prediget in der gemeine Gottes /

  3 vnd lobet sich in seinem Reich /

  4 vnd spricht also / Jch bin Gottes wort /

  5 vnd schwebe vber der gantzen Erden / wie die wolcken.

  6 Mein Gezelt ist in der höhe / vnd mein Stuel in den wolcken.

  7 Jch allein bin allenthalben / so weit der Himel ist /

  8 vnd so tieff der Abgrund ist.

  9 Allenthalben im Meer / allenthalben auff Erden /

  10 vnter allen Leuten / vnter allen Heiden /

  11 Bey diesen allen / habe ich Wonung gesucht / das ich etwo stat fünde.

  12 Da gebot mir der Schepffer aller dinge / vnd der mich geschaffen hat / bestellet mir eine Wonunge /

  13 vnd sprach / Jn Jacob soltu wonen / vnd Jsrael sol dein Erbe sein.

  14 VOr der Welt von anfang bin ich geschaffen / vnd werde ewiglich bleiben /

  15 Vnd hab fur jm in der Hütten gedienet / vnd darnach zu Zion eine gewisse stet krieget / Vnd er hat mich in die heilige Stad gesetzt / das ich zu Jerusalem regieren solte.

  16 Jch hab eingewurtzelt / bey einem geehreten Volck / das Gottes erbteil ist /

  17 Jch bin hoch gewachsen / wie ein Cedern auff dem Libano / vnd wie ein Cypressen auff dem gebirge Hermon.

  18 Jch bin auffgewachsen / wie ein Palmbaum am wasser / vnd wie die Rosenstöcke / so man zu Hiericho erzeucht /

  19 wie ein schöner Olebaum auft freiem felde. Jch bin auffgewachsen / wie Ahörnen /

  20 Jch gab einen lieblichen Geruch von mir / wie Cynnamet vnd köstliche Würtze / vnd wie die besten Myrrhen /

  21 wie Galban vnd Onych vnd Myrrhen vnd wie der Weyrauch in dem Tempel.

  22 JCh breitet meine zweige aus / wie eine Eiche / vnd meine Zweige waren schöne vnd lustig.

  23 Jch gab einen lieblichen Geruch von mir / wie der Weinstock /

  24 vnd meine Blühet bracht ehrlich vnd reiche Frucht.

  25 Komet her zu mir / alle die mein begert /

  26 vnd settiget euch von meinen Früchten.

  27 Meine predigt ist süsser denn Honig / vnd meine gabe süsser denn Honigseim.

  28 Wer von mir isset / den hungert jmer nach mir /

  29 Vnd wer von mir trincket / den dürstet jmer nach mir.

  30 Wer mir gehorchet / der wird nicht zuschanden /

  31 vnd wer mir folget / der wird vnschüldig bleiben.

  32 DJs alles ist eben das Buch des bunds / mit dem höhesten Gotte gemacht /

  33 nemlich das Gesetze / welchs Moses dem hause Jacob zum Schatz befolhen hat.

  34 Daraus die Weisheit geflossen ist / wie das wasser Phison / wenn es gros ist /

  35 vnd wie das wasser Tygris / wenn es vbergehet im Lentzen.

  36 Daraus der verstand geflossen ist / wie der Euphrates / wenn er gros ist / vnd wie der Jordan in der Erndte.

  37 Aus dem selben ist erfür brochen die Zucht / wie das Liecht / vnd wie das wasser Nilus im Herbst.

  38 Er ist nie gewest / der es ausgelernet hette / vnd wird nimermehr werden / der es ausgründen möchte /

  39 Denn sein sinn ist reicher weder kein Meer / vnd sein wort tieffer denn kein Abgrund.

  40 ES fliessen von mir viel Bechlin in die Garten / wie man das wasser hinein leitet /

  41 Da wessere ich meine Garten /

  42 vnd trencke meine wise /

  43 Da werden meine Bechlin zu grossen strömen /

  44 vnd meine ströme werden grosse See.

  45 Denn meine Lere leuchtet so weit / als
der liechte Morgen / vnd scheinet ferne /

  46 Auch schüttet meine Lere weissagung aus / die ewig bleiben mus.

  47 Da sehet jr / das ich nicht allein fur mich arbeite / sondern fur alle / die der Weisheit begeren.

  Capitel 25

  DREY SCHÖNE DING sind / die beide Gott vnd den Menschen wolgefallen.

  2 Wenn Brüder eins sind / vnd die Nachbar sich liebhaben / vnd Man vnd Weib sich miteinander wol begehen.

  3 DRey stück sind / den ich von hertzen feind bin / vnd jr wesen verdreusst mich vbel.

  4 Wenn ein Armer hoffertig ist / vnd ein Reicher gern leuget / vnd ein alter Narr ein Ehebrecher ist.

  5 WEnn du in der Jugent nicht samlest / Was wiltu im Alter finden?

  6 O Wie fein stehets / wenn die grawen Heubte / weise / vnd die Alten / klug /

  7 Vnd die Herrn vernünfftig vnd fursichtig sind.

  8 DAs ist der alten Krone / wenn sie viel erfaren haben / Vnd jr Ehre ist / wenn sie Gott fürchten.

  9 NEun stück sind / die ich in meinem hertzen hoch zu loben halte / vnd das zehend wil ich mit meinem munde preisen.

  10 Ein Man der freude an seinen Kindern hat. Wer erlebet / das er seine Feinde vntergehen sihet.

  11 Wol dem / der ein vernünfftig Weib hat. Wer mit seinem reden keinen schaden thut. Wer nicht dienen mus / denen so es nicht werd sind.

  12 Wol dem / der einen trewen Freund hat. Wol dem / der klug ist. Vnd der da leret / da mans gern höret.

  13 O wie gros ist der / so weise ist.

  14 Aber wer Gott fürchtet / vber den ist niemand /

  15 Denn die furcht Gottes gehet vber alles /

  16 wer die selbigen fest helt / wem kan man den vergleichen?

  17 ES ist kein wehe so gros / als hertzenleid.

  18 Es ist keine list vber Frawen list.

  19 Es ist kein lauren / vber des Neidharts lauren.

  20 Es ist kein Rachgir / vber der Feinde rachgir.

  21 Es ist kein kopff so listig / als der Schlangen kopff. Vnd ist kein zorn so bitter / als der Frawen zorn.

  22 Jch wolt lieber bey Lewen vnd Trachen wonen / denn bey einem bösen weibe.

  23 Wenn sie böse wird / so verstellet sie jr geberde / vnd wird so scheuslich / wie ein sack.

  24 Jr Man mus sich jr schemen / Vnd wenn mans jm furwirfft / so thuts jm im hertzen weh.

  25 Alle bosheit ist geringe / gegen der Weiber bosheit / Es geschehe jr / was den Gottlosen geschicht.

  26 EJn wesschafftig Weib ist einem stillen Man / wie ein sandiger weg hinauff / einem alten Man /

  27 Las dich nicht betriegen / das sie schöne ist / vnd beger jr nicht darumb.

  28 WEnn das Weib den Man reich macht /

  29 So ist da eitel hadder / verachtung vnd grosse schmach.

  30 Ein böse weib / macht ein betrübt hertz / traurig angesicht / vnd das hertzeleid.

  31 EJn weib da der Man keine freud an hat / Die macht jn verdrossen zu allen dingen.

  32 DJe Sünde kompt her von einem Weibe / vnd vmb jrer willen müssen wir alle sterben.

  33 Wie man dem wasser nicht raum lassen sol / Also sol man dem weibe seinen willen nicht lassen /

  34 Wil sie dir nicht zur hand gehen / so scheide dich von jr. Gen. 3.

  Capitel 26

  WOL DEM / der ein tugentsam wWeib hat / Des lebet er noch einest so lange.

  2 EJn heuslich Weib ist jrem Manne eine freude / Vnd macht jm ein fein rügig Leben.

  3 EJn tugendsam Weib / ist ein edle gabe / vnd wird dem gegeben der Gott fürchtet /

  4 Er sey Reich oder Arm / so ists jm ein trost / vnd macht jn allzeit frölich.

  5 DRey ding sind schrecklich / vnd das vierde ist grewlich /

  6 Verreterey / Auffrhur / vnschüldig Blut vergiessen /

  7 welche alle erger sind / denn der Tod.

  8 Das ist aber das hertzeleid / Wenn ein Weib wider das ander eiuert / vnd schendet sie bey jederman.

  9 WEnn einer ein böse Weib hat / so ists eben / als ein vngleich par Ochsen / die neben ander ziehen sollen.

  10 Wer sie krieget / der krieget ein Scorpion.

  11 EJn truncken weib ist eine grosse Plage / Denn sie kan jre schande nicht decken.

  12 EJn hürisch Weib / kennet man bey jrem vnzüchtigen Gesicht / vnd an jren Augen.

  13 JSt deine Tochter nicht schamhafftig / So halt sie hart / Auff das sie nicht jren mutwillen treibe wenn sie so frey ist.

  14 WEnn du merckest / das sie frech vmb sich sihet / So sihe wol darauff / Wo nicht / vnd sie thut darüber wider dich / So las dichs auch nicht wundern.

  15 Wie ein Fussgenger / der durstig ist / lechtzet sie / vnd trinckt das nehest wasser / das sie krieget / vnd setzet sich / wo sie einen Stock findet / vnd nimpt an / was jr werden kan.

  16 EJn freundlich Weib erfrewet jren Man / Vnd wenn sie vernünfftig mit jm vmbgehet / erfrisscht sie jm sein hertz.

  17 EJn Weib das schweigen kan / das ist eine gabe Gottes /

  18 Ein wol gezogen weib ist nicht zubezalen.

  19 ES ist nichts liebers auff erden / denn ein züchtig Weib /

  20 Vnd ist nichts köstlichers / denn ein keusches Weib.

  21 WJe die Sonne / wenn sie auffgangen ist / in dem hohen Himel des HERRN ein zierde ist / Also ist ein tugentsam Weib eine zierde in jrem Hause.

  22 EJn schön Weib / das from bleibt / Jst wie die helle Lampen auff dem heiligen Leuchter.

  23 EJn Weib / das ein ein bestendig gemüt hat /

  24 Jst wie die gülden Seulen auff den silbern stülen.

  25 ZWey stücke sind / die mich verdriessen / vnd das dritte thut mir zorn /

  26 Wenn man einen streitbarn Man / zu letzt armut leiden lesst. Vnd die weisen Rete zu letzt veracht.

  27 Vnd wer vom rechten Glauben abfellt zum vnrechten glauben / Diesen hat Gott zum schwert verdampt.

  28 EJn Kauffman kan sich schwerlich hüten fur vnrecht / vnd ein Kremer fur sünden.

  Capitel 27

  DENN VMB GUTES willen thun viel vnrecht / Vnd die reich werden wöllen / wenden die Augen ab.

  2 Wie ein Nagel in der mauren zwisschen zween steinen stickt /

  3 Also stickt auch Sünde zwisschen Kauffer vnd Verkauffer.

  4 Helt er sich nicht mit vleis in der furcht des HERRN / So wird sein Haus bald zerstöret werden.

  5 WEnn man siebet / so bleibet das vnflettige drinnen / Also / was der Mensch furnimpt / So klebet jmer etwas vnreins dran.

  6 Gleich wie der Ofen bewert die newen Töpffe / Also bewert die trübsal des Menschen sinn.

  7 AN den Früchten mercket man / wie des Baums gewartet ist / Also mercket man an der Rede / wie das Hertz geschickt ist.

  8 DV solt niemand loben / du habest jn denn gehöret / Denn an der Rede kennet man den Man.

  9 FOlgestu der Gerechtigkeit nach / So wirstu sie kriegen / vnd anziehen wie einen schönen Rock.

  10 DJe Vogel gesellen sich zu jres gleichen / Also helt sich die warheit zu denen / die jr gehorchen.

  11 WJe der Lew auff den Raub lauret / Also ergreiffet zu letzt die Sünde den Vbeltheter.

  12 EJn Gottfürchtiger redet allezeit das heilsam ist / Ein Narr aber ist wandelbar / wie der Mond.

  13 WEnn du vnter den Vnweisen bist / so mercke was die zeit leiden wil / Aber vnter den Weisen magstu fortfaren.

  14 DEr Narren rede / ist vber die mas verdrieslich / Vnd jr lachen ist eitel sünde / vnd kutzeln

  sich doch damit.

  15 WO man viel schweren höret / da gehen einem die Har zu berge / Vnd jr haddern macht / das man die Ohren zuhalten mus.

  16 WEnn die Hoffertigen mit einander haddern / so folget Blut vergiessen darnach / Vnd ist verdrieslich zu hören / wenn sie sich so zuschelten.

  17 WEr heimligkeit offenbart / Der verleurt den glauben / Vnd wird nimer mehr einen trewen Freund kriegen.

  18 HAlt deinen Freund werd / vnd halt jm glauben /

  19 Wo du aber seine heimligkeit offenbarest / So wirstu jn nicht wider kriegen.

  20 WEr seinen Freund verleurt / Dem geschicht wol so vbel / als dem sein Feind entgehet.

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sp; 21 Gleich als wenn du einen Vogel aus der hand lessest / Also ists / wenn du deinen Freund verlessest.

  22 Du fehest jn nicht wider / du darffest jm nicht nachlauffen / Er ist zu fern weg / er ist entsprungen / wie ein Rehe aus dem Netze.

  23 Wunden kan man verbinden / Scheltwort kan man sünen /

  24 Aber wer heimligkeit offenbart / mit dem ists aus.

  25 WEr mit den Augen wincket / der hat böses im sinn / vnd lesset sich nicht dauon wenden.

  26 Fur dir kan er süsse reden / vnd lobet seer was du redest / Aber hinderwerts / redet er anders / vnd verkeret dir deine wort.

  27 Jch bin keinem ding so feind / als dem / Vnd der HERR ist jm auch feind.

  28 WEr den Stein in die höhe wirfft / dem fellet er auff den kopff / Wer heimlich sticht / Der verwundet sich selbs.

  29 Wer eine Grube grebt der fellt selbs drein. Wer einem andern stellet / der fehet sich selbs.

  30 Wer dem andern schaden thun wil / dem kompts selbs vber seinen Hals / das er nicht weis wo her.

  31 DJe Hoffertigen hönen vnd spotten / Aber die Rache lauret auff sie / wie ein Lewe.

  32 DJe sich frewen / wens den Fromen vbel gehet / werden im Strick gefangen / Das hertzleid wird sie verzeren / ehe sie sterben.

  33 ZOrn vnd wüten sind grewel / Vnd der Gottlose treibt sie.

  Capitel 28

  WER SICH RECHENT / an dem wird sich der HERR wider rechen / Vnd wird jm seine Sünde auch behalten.

  2 VErgib deinem Nehesten / was er dir zu leide gethan hat / Vnd bitte denn / so werden dir deine Sünde auch vergeben.

  3 EJn Mensch helt gegen dem andern den Zorn / vnd wil bey dem HERRN gnad suchen.

  4 Er ist vnbarmhertzig gegen seines Gleichen / vnd wil fur seine sünde bitten.

  5 Er ist nur fleisch vnd blut / vnd helt den zorn / Wer wil denn jm seine Sünde vergeben?

  6 GEdencke an das ende / vnd las die Feindschafft faren /

  7 die den Tod vnd verderben sucht / vnd bleibe in den Geboten.

  8 Gedenck an das Gebot / vnd las dein drewen wider deinen Nehesten.

  9 Gedenck an den bund des Höhesten / vnd vergib die vnwissenheit.

  10 Las ab vom Hadder / so bleiben viel sünde nach.

 

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