24 DEr Jünger ist nicht vber seinen Meister / noch der Knecht vber den Herrn.
25 Es ist dem Jünger gnug / das er sey wie sein Meister / vnd der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheissen / Wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen also heissen?
26 Darumb fürchtet euch nicht fur jnen. Luc. 6; Joh. 13; Joh. 15. Es ist nichts verborgen / das nicht offenbar werde / Vnd ist nichts heimlich / das man nicht wissen werde.
27 Was ich euch sage im finsternis / das redet im liecht / Vnd was jr höret in das ohre / Das predigt auff den Dechern. Marc. 4; Luc. 8; Luc. 12.
28 VND fürchtet euch nicht fur denen / die den Leib tödten / vnd die Seele nicht mögen tödten. Fürchtet euch aber viel mehr fur dem / der Leib vnd Seele verderben mag / in die Helle.
29 Kaufft man nicht zween Sperlinge vmb einen pfennig? Noch felt der selbigen keiner auff die erden / on ewrn Vater.
30 Nu aber sind auch ewre hare auff dem Heubt alle gezelet.
31 Darumb fürchtet euch nicht / Jr seid besser denn viel Sperlinge. Luc. 12.
32 DArumb / Wer mich bekennet fur den Menschen / Den wil ich bekennen fur meinem himlischen Vater.
33 Wer mich aber verleugnet fur den Menschen / Den wil ich auch verleugnen fur meinem himlischen Vater. Marc. 8; Luc. 9; Luc. 12.
34 JR solt nicht wehnen / Das ich komen sey / Friede zu senden auff Erden / Jch bin nicht komen Friede zu senden / Sondern das Schwert.
35 Denn ich bin komen / den Menschen zu erregen wider seinen Vater / vnd die Tochter wider jre Mutter / vnd die Schnur wider jre Schwiger.
36 Vnd des menschen Feinde werden seine eigen Hausgenossen sein. Luc. 12; Mich. 7.
37 WEr Vater vnd Mutter mehr liebet / denn Mich / Der ist mein nicht werd. Vnd wer Son vnd Tochter mehr liebet / denn Mich / Der ist mein nicht werd.
38 Vnd wer nicht sein Creutz auff sich nimpt / vnd folget mir nach / Der ist mein nicht werd.
39 Wer sein Leben findet / der wirds verlieren / Vnd wer sein Leben verleurt vmb meinen willen / der wirds finden. Luc. 14; Luc. 17; Joh. 12.
40 WEr euch auffnimpt / der nimpt Mich auff / Vnd wer Mich auffnimpt / der nimpt Den auff / der Mich gesand hat.
41 Wer einen Propheten auffnimpt / in eines Propheten namen / Der wird eines Propheten lohn empfahen. Wer einen Gerechten auffnimpt / in eines Gerechten namen / Der wird eines gerechten lohn empfahen.
42 Vnd wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kaltes Wassers trenckt / in eines Jünger namen / Warlich ich sage euch / Es wird jm nicht vnbelohnet bleiben. Marc. 9; Luc. 10; Joh. 13.
Capitel 11
1 VND ES begab sich / da Jhesus solch Gebot zu seinen zwelff Jüngern vollendet hatte / gieng er von dannen furbas / zu leren vnd zu predigen in jren Stedten.
2 DA aber Johannes im Gefengnis die werck Christi hörete / Sandte er seiner Jünger zween/
3 vnd lies jm sagen / Bistu der da komen sol / Oder sollen wir eines andern warten?
4 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Gehet hin / vnd saget Johanni wider / was jr sehet vnd höret/
5 Die Blinden sehen / vnd die Lamen gehen / die Aussetzigen werden rein / vnd die Tauben hören / die Todten stehen auff / Vnd den Armen wird das Euangelium geprediget.
6 Vnd selig ist / der sich nicht an Mir ergert. Luc. 7; Jesa. 35.
7 DA die hin giengen / Fieng Jhesus an zu reden / zu dem Volck von Johanne / Was seid jr hin aus gegangen in die Wüsten zu sehen? Woltet jr ein Rhor sehen / das der wind hin vnd her webd?
8 Oder was seid jr hin aus gegangen zusehen? Woltet jr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Sihe / die da weiche Kleider tragen / sind in der Könige heuser.
9 Oder was seid jr hin aus gegangen zusehen? Woltet jr einen Propheten sehen? Ja ich sage euch / der auch mehr ist / denn ein Prophet.
10 Denn dieser ists / von dem geschrieben stehet / Sihe / Jch sende meinen Engel fur Dir her / der deinen weg fur dir bereiten sol. Mal. 3.
11 WArlich / Jch sage euch / vnter allen die von Weibern geborn sind / ist nicht auffkomen / der Grösser sey / denn Johannes der Teuffer. Der aber der Kleinest ist im Himelreich / ist Grösser denn er.
12 Aber von den tagen Johannis des Teuffers / bis hie her / leidet das Himelreich gewalt / vnd die gewalt thun / die reissen es zu sich.
13 Denn alle Propheten vnd das Gesetz haben geweissaget / bis auff Johannes.
14 Vnd so jrs wolt annemen / Er ist Elias / der da sol zukünfftig sein.
15 Wer ohren hat zu hören / der höre. Luc. 16; Matt. 17; Marc. 9; Mal. 4.
16 WEm sol ich aber dis Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindlin gleich / die an dem Marckt sitzen / vnd ruffen gegen jre Gesellen/
17 vnd sprechen / Wir haben euch gepfiffen / Vnd jr woltet nicht tantzen / Wir haben euch geklaget / Vnd jr woltet nicht weinen.
18 Johannes ist komen / ass nicht / vnd tranck nicht / So sagen sie / Er hat den Teufel.
19 Des menschen Son ist komen / isset vnd trincket / So sagen sie / Sihe / wie ist der Mensch ein Fresser / vnd ein Weinseuffer / der Zölner vnd der Sünder geselle? Vnd die Weisheit mus sich rechtfertigen lassen / von jren Kindern. Luc. 7.
20 DA fieng er an die Stedte zu schelten / in welchen am meisten seiner Thaten geschehen waren / vnd hatten sich doch nicht gebessert.
21 Wehe dir Chorazin / Weh dir Bethsaida / Weren solche Thaten zu Tyro vnd Sidon geschehen / als bey euch geschehen sind / Sie hetten vorzeiten im Sack vnd in der Asschen busse gethan.
22 Doch ich sage euch / Es wird Tyro vnd Sidon treglicher ergehen am jüngsten Gerichte / denn Euch.
23 Vnd du Capernaum / die du bist erhaben / bis an den Himel / Du wirst bis in die Helle hin vnter gestossen werden. Denn so zu Sodoma die Thaten geschehen weren / die bey dir geschehen sind / Sie stünde noch heutiges tages.
24 Doch / Jch sage euch / Es wird der Sodomer lande treglicher ergehen am jüngsten Gerichte / denn dir. Luc. 10.
25 ZV der selbigen zeit antwortet Jhesus / vnd sprach / Jch preise dich Vater vnd HERR Himels vnd der Erden / Das du solchs den Weisen vnd Klugen verborgen hast / Vnd hast es den Vnmündigen offenbaret.
26 Ja Vater / Denn es ist also wolgefellig gewesen fur dir.
27 Alle ding sind mir vbergeben von meinem Vater. Vnd niemand kennet den Son / denn nur der Vater / Vnd niemand kennet den Vater / denn nur der Son / vnd wem es der Son wil offenbaren. Luc. 10; Joh. 1.
28 Kompt her zu mir / alle die jr müheselig vnd beladen seid / Jch wil euch erquicken.
29 Nemet auff euch mein Joch / vnd lernet von mir / Denn / ich bin Senfftmütig / vnd von hertzen Demütig / So werdet jr Ruge finden fur ewre Seele.
30 Denn mein Joch ist sanfft / vnd meine Last ist leicht.
Capitel 12
1 ZV DER zeit / gieng Jhesus durch die Saat am Sabbath / vnd seine Jünger waren hungerig / fiengen an Ehren auszureuffen / vnd assen.
2 Da das die Phariseer sahen / sprachen sie zu jm / Sihe / Deine Jüngere thun das sich nicht zimpt am Sabbath zuthun. Marc. 2; Luc. 6.
3 ER aber sprach zu jnen / Habt jr nicht gelesen / was Dauid thet / da jn vnd die mit jm waren / hungerte?
4 Wie er in das Gottes haus gieng / vnd ass die Schawbrot / die jm doch nicht zimpten zu essen / noch denen die mit jm waren / sondern allein den Priestern.
5 Oder habt jr nicht gelesen im Gesetz / wie die Priester am Sabbath im Tempel den Sabbath brechen / vnd sind doch on schuld?
6 Jch sage aber euch / Das hie der ist / der auch grösser ist denn der Tempel.
7 Wenn jr aber wüstet / was das sey (Jch habe wolgefallen an der Barmhertzigkeit / vnd nicht am Opffer) hettet jr die Vnschüldigen nicht verdampt.
8 Des menschen Son ist ein HErr / auch vber den Sabbath. 1. Reg. 21; Osee. 6.
9 VND Er gieng von dannen furbas / vnd kam in jre Schule.
10 Vnd sihe / da war ein Mensch / der hatte ein verdorrete hand / Vnd sie frageten jn / vnd sprachen / Jsts auch recht am Sabbath heilen? Auff das sie eine sache zu jm hetten.
11 Aber er sprach zu jnen / Welcher ist vnter euch / so er ein Schaf hat / das jm am Sabbath in
eine Gruben fellet / Der es nicht ergreiffe vnd auffhebe?
12 Wie viel besser ist nu ein Mensch / denn ein Schaf? Darumb mag man wol am Sabbath gutes thun.
13 Da sprach er zu dem Menschen / Strecke deine hand aus / vnd er strecket sie aus / Vnd sie ward jm wider gesund / gleich wie die andere. Mar. 3; Luc. 6.
14 DA giengen die Phariseer hin aus / vnd hielten einen Rat vber jn / wie sie jn vmbbrechten.
15 Aber da Jhesus das erfur / weich er von dannen / Vnd jm folgete viel volcks nach / Vnd er heilete sie alle/
16 vnd bedrawete sie / das sie jn nicht meldeten.
17 Auff das erfüllet würde das gesagt ist durch den Propheten Jsaiam / der da spricht/
18 Sihe / Das ist mein Knecht / den ich erwelet habe / vnd mein Liebster / an dem meine Seele wolgefallen hat. Jch wil meinen Geist auff jn legen / Vnd er sol den Heiden das Gericht verkündigen.
19 Er wird nicht zancken noch schreien / vnd man wird sein geschrey nicht hören auff den Gassen.
20 Das zustossen Rhor wird er nicht zubrechen / Vnd das glümende Tocht wird er nicht auslesschen / Bis das er ausfüre das Gericht zum sieg/
21 Vnd die Heiden werden auff seinen Namen hoffen. Marc. 3; Jsa. 42.
22 DA ward ein Besessener zu jm bracht / der war Blind vnd Stum / Vnd er heilet jn / Also / das der blinde vnd stumme / beide redet vnd sahe.
23 Vnd alles Volck entsatzte sich / vnd sprach / Jst dieser nicht Dauids son?
24 Aber die Phariseer / da sie es höreten / sprachen sie / Er treibt die Teufel nicht anders aus / denn durch Beelzebub / der Teufel öbersten. Luc. 11.
25 JHEsus vernam aber jre gedancken / vnd sprach zu jnen / Ein jglich Reich so es mit jm selbs vneins wird / das wird wüste. Vnd ein jgliche Stad oder Haus / so es mit jm selbs vneins wird / mags nicht bestehen.
26 So denn ein Satan den andern austreibt / so mus er mit jm selbs vneins sein / Wie mag denn sein Reich bestehen?
27 So ich aber die Teufel durch Beelzebub austreib / Durch wen treiben sie ewre Kinder aus? Darumb werden sie ewre Richter sein.
28 So ich aber die Teufel durch den geist Gottes austreibe / So ist je das reich Gottes zu euch komen.
29 ODer / wie kan jemand in eines starcken haus gehen / vnd jm seinen Hausrat rauben / Es sey denn / das er zuuor den Starcken binde / vnd als denn jm sein Haus beraube?
30 Wer nicht mit mir ist / Der ist wider mich / Vnd wer nicht mit mir samlet / Der verstrewet.
31 Darumb sage ich euch / Alle sünde vnd Lesterung wird den Menschen vergeben / Aber die Lesterung wider den Geist / wird den Menschen nicht vergeben.
32 Vnd wer etwas redet wider des menschen Son / dem wird es vergeben. Aber wer etwas redet wider den heiligen Geist / dem wirds nicht vergeben / weder in dieser noch in jener Welt. Luc. 12.
33 SEtzet entweder einen guten Bawn / so wird die Frucht gut / Oder setzet einen faulen Bawm / so wird die frucht faul. Denn an der Frucht erkennet man den Bawm.
34 Jr Ottern gezichte / wie kund jr gutes reden / die weil jr böse seid? Wes das Hertz vol ist / des gehet der Mund vber.
35 Ein gut Mensch / bringet guts erfür / aus seinem guten schatz des hertzen / Vnd ein böser Mensch / bringet böses erfür / aus seinem bösen schatz.
36 Jch sage euch aber / Das die Menschen müssen rechenschafft geben am jüngsten Gericht / von einem jglichen vnnützen wort / das sie geredt haben.
37 Aus deinen worten wirstu gerechtfertiget werden / Vnd aus deinen worten wirstu verdampt werden.
38 DA antworten etliche vnter den Schrifftgelerten vnd Phariseern / vnd sprachen / Meister / Wir wolten gerne ein Zeichen von dir sehen.
39 Vnd er antwortet / vnd sprach zu jnen / Die böse vnd ehebrechersche Art / suchet ein Zeichen / Vnd es wird jr kein Zeichen gegeben werden / Denn das Zeichen des Propheten Jonas.
40 Denn gleich wie Jonas war drey tage vnd drey nacht in des Walfisches bauch / Also wird des menschen Son drey tage vnd drey nacht mitten in der Erden sein.
41 Die Leute von Niniue werden aufftretten am jüngsten Gerichte / mit diesem Geschlechte / vnd werden es verdamnen / Denn sie thetten Busse nach der predigt Jonas / Vnd sihe / Hie ist mehr denn Jonas.
42 Die Königin von Mittag wird aufftretten am jüngsten Gerichte mit diesem Geschlecht / vnd wird es verdamnen / Denn sie kam vom ende der erden / Salomonis weisheit zu hören / Vnd sihe / Hie ist mehr denn Salomon. Marc. 8; Luc. 11; Joh. 2; Joh. 3; 3. Reg. 10.
43 WEnn der vnsauber Geist von dem Menschen ausgefaren ist / so durchwandelt er dürre Stete / suchet ruge / vnd findet sie nicht.
44 Da spricht er denn / Jch wil wider vmb keren in mein Haus / daraus ich gegangen bin. Vnd wenn er kompt / so findet ers müssig / gekeret vnd geschmückt.
45 So gehet er hin / vnd nimpt zu sich sieben ander Geister / die erger sind / denn er selbs / Vnd wenn sie hinein komen / wonen sie alda / Vnd wird mit dem selben Menschen hernach erger / denn es vorhin war. Also wirds auch diesem argen Geschlecht gehen. Luc. 11.
46 DA er noch also zu dem volck redet / Sihe / da stunden seine Mutter und seine Brüder draussen / die wolten mit jm reden.
47 Da sprach einer zu jm / Sihe / Deine Mutter vnd deine Brüder stehen draussen / vnd wöllen mit dir reden.
48 Er antwortet aber / vnd sprach zu dem / der es jm ansaget / Wer ist meine Mutter? vnd wer sind meine Brüder?
49 Vnd recket die hand aus vber seine Jünger / vnd sprach / Sihe da / das ist meine Mutter vnd meine Brüder.
50 Denn wer den willen thut meines Vaters im Himel / der selbige ist mein Bruder / Schwester vnd Mutter. Marc. 3; Luc. 8.
Capitel 13
1 AN DEM selbigen tage gieng Jhesus aus dem hause / vnd satzte sich an das Meer.
2 Vnd es versamlet sich viel Volcks zu jm / also / das er in das Schiff trat / vnd sas / vnd alles Volck stund am vfer.
3 Vnd er redet zu jnen mancherley / durch Gleichnisse / vnd sprach / Sihe / es gieng ein Seeman aus zu seen.
4 Vnd in dem er seet / fiel etlichs an den Weg / Da kamen die Vögel vnd frassens auff.
5 Etlichs fiel in das Steinichte / da es nicht viel Erden hatte / vnd gieng bald auff / darumb / das es nicht tieffe erden hatte.
6 Als aber die Sonne auffgieng / verwelcket es / vnd dieweil es nicht Wurtzel hatte / ward es dürre.
7 Etlichs fiel vnter die Dörnen / Vnd die dörnen wuchsen auff / vnd ersticktens.
8 Etlichs fiel auff ein gut Land / vnd trug Frucht / Etlichs hundertfeltig / etlichs sechzigfeltig / etlichs dreissigfeltig.
9 Wer ohren hat zu hören / der höre. Mar. 4; Luc. 8.
10 VND die Jünger tratten zu jm / vnd sprachen / Warumb redestu zu jnen durch Gleichnisse?
11 Er antwortet / vnd sprach / Euch ists gegeben / das jr das Geheimnis des Himelreichs vernemet / Diesen aber ists nicht gegeben.
12 Denn wer da hat / dem wird gegeben / das er die fülle habe / Wer aber nicht hat / Von dem wird auch genomen / das er hat.
13 Darumb rede ich zu jnen durch Gleichnisse / Denn mit sehenden Augen / sehen sie nicht / vnd mit hörenden Ohren / hören sie nicht / denn sie verstehen es nicht.
14 Vnd vber jnen wird die weissagung Jsaie erfüllet / die da sagt / Mit den Ohren werdet jr hören / vnd werdet es nicht verstehen / vnd mit sehenden Augen werdet jr sehen / vnd werdet es nicht vernemen.
15 Denn dieses volcks Hertz ist verstockt / vnd jre Ohren hören vbel / vnd jre Augen schlummern / Auff das sie nicht der mal eins mit den Augen sehen / vnd mit den Ohren hören / vnd mit dem Hertzen verstehen / vnd sich bekeren / das ich jnen hülffe. Mar. 4; Luc. 8; Mat. 25; Jesa. 6; Joh. 12.
16 ABer selig sind ewer Augen / das sie sehen / vnd ewr Ohren / das sie hören.
17 Warlich ich sage euch / Viel Propheten vnd Gerechten haben begert zu sehen / das jr sehet / vnd habens nicht gesehen / Vnd zu hören / das jr höret / vnd habens nicht gehöret. Luc. 10.
18 SO höret nu jr diese Gleichnis von dem Seeman.
19 Wenn jemand das wort von dem Reich höret / vnd nicht verstehet / So kompt der Arge / vnd reisset es hin / was da geseet ist in sein hertz / Vnd der ists / der an dem Wege
geseet ist.
20 Der aber auff das Steinichte geseet ist / der ists / Wenn jemand das Wort höret / vnd das selbige bald auffnimpt mit freuden/
21 Aber er hat nicht würtzeln in jm / sondern er ist wetterwendisch / Wenn sich trübsal vnd verfolgung erhebt vmb des Wortes willen / So ergert er sich balde.
22 Der aber vnter die Dornen geseet ist / der ists / Wenn jemand das Wort höret / Vnd die sorge dieser Welt / vnd betrug des Reichthums / ersticket das Wort / vnd bringet nicht Frucht.
23 Der aber in das gute Land geseet ist / der ists / Wenn jemand das Wort höret / vnd verstehet es / vnd denn auch Frucht bringet / Vnd etlicher tregt hundertfeltig / etlicher aber sechzigfeltig / etlicher dreissigfeltig. Luc. 10.
24 ER leget jnen ein ander Gleichnis fur / vnd sprach. Das Himelreich ist gleich einem Menschen / der guten Samen auff seinen Acker seet.
25 Da aber die Leute schlieffen / kam sein Feind / vnd seete Vnkraut zwisschen den Weitzen / vnd gieng dauon.
26 Da nu das Kraut wuchs / vnd Frucht bracht / Da fand sich auch das Vnkraut.
27 Da tratten die Knechte zu dem Hausvater / vnd sprachen / Herr / hastu nicht guten Samen auff deinen acker geseet? Wo her hat er denn das Vnkraut?
28 Er sprach zu jnen / Das hat der Feind gethan. Da sprachen die knechte / Wiltu denn / das wir hin gehen / vnd es ausgetten?
29 Er sprach / Nein / Auff das jr nicht zu gleich den Weitzen mit ausreuffet / so jr das Vnkraut ausgettet.
30 Lasset beides mit einander wachsen / bis zu der Erndte. Vnd vmb der erndte zeit / wil ich zu den Schnittern sagen / Samlet zuuor das Vnkraut / vnd bindet es in Bündlin / das man es verbrenne / Aber den Weitzen samlet mir in meine Schewren.
31 EJn ander Gleichnis leget er jnen fur / vnd sprach. Das Himelreich ist gleich einem Senffkorn / das ein Mensch nam / vnd seet auff seinen Acker/
32 Welches das kleinest ist vnter allem Samen / Wenn es aber erwechst / so ist es das grössest vnter dem Kol / vnd wird ein Bawm / das die Vögel vnter dem Himel komen / vnd wonen vnter seinen zweigen. Marc. 4; Luc. 13.
33 EJn ander Gleichnis redet er zu jnen. Das Himelreich ist einem Sawerteig gleich / den ein Weib nam / vnd vermenget jn vnter drey scheffel Melhs / bis das es gar durchsewrt ward. Gen. 18.
Collected Works of Martin Luther Page 314