Collected Works of Martin Luther

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Collected Works of Martin Luther Page 336

by Martin Luther


  5 Jhesus aber hatte Martham lieb / vnd jre Schwester vnd Lazarum.

  6 Als er nu höret / das er kranck war / bleib er zween tage an dem Ort / da er war.

  7 Darnach spricht er zu seinen Jüngern / Lasst vns wider in Judeam ziehen.

  8 Seine Jünger sprachen zu jm / Meister / Jenes mal wolten die Jüden dich steinigen / vnd du wilt wider da hin ziehen?

  9 Jhesus antwortet / Sind nicht des tages zwelff stunde? Wer des tages wandelt / der stössest sich nicht / denn er sihet das Liecht dieser welt.

  10 Wer aber des nachts wandelt / Der stösset sich / denn es ist kein Liecht in jm.

  11 SOlchs saget er / vnd darnach spricht er zu jnen / Lazarus vnser Freund schlefft / Aber ich gehe hin / das ich jn auffwecke.

  12 Da sprachen seine Jünger / HErr / schlefft er / so wirds besser mit jm.

  13 Jhesus aber saget von seinem tode / Sie meineten aber / er redet vom leiblichen schlaff.

  14 Da sagts jnen Jhesus frey heraus / Lazarus ist gestorben/

  15 vnd ich bin fro vmb ewren willen / das ich nicht da gewesen bin / auff das jr gleubet / Aber lasset vns zu jm ziehen.

  16 Da sprach Thomas / der genennet ist Zwilling / zu den Jüngern / Lasst vns mit ziehen / das wir mit jm sterben.

  17 DA kam Jhesus / vnd fand jn / das er schon vier tage im Grabe gelegen war.

  18 Bethania aber war nahe bey Jerusalem / bey funffzehen Feldweges.

  19 Vnd viel Jüden waren zu Martha vnd Maria komen / sie zutrösten vber jren Bruder.

  20 ALs Martha nu höret / das Jhesus kompt / gehet sie jm entgegen / Maria aber bleib da heime sitzen.

  21 Da sprach Martha zu Jhesu / HErr / werestu hie gewesen / mein Bruder were nicht gestorben.

  22 Aber ich weis auch noch / das was du bittest von Gott / das wird dir Gott geben.

  23 Jhesus spricht zu jr / Dein Bruder sol aufferstehen.

  24 Martha spricht zu jm / Jch weis wol / das er aufferstehen wird in der Aufferstehung am Jüngsten tage.

  25 Jhesus spricht zu jr / Jch bin die Aufferstehung vnd das Leben / wer an Mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe/

  26 Vnd wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimer mehr sterben. Gleubestu das?

  27 Sie spricht zu jm / HErr / ja / Jch gleube / das du bist Christus der Son Gottes / der in die Welt komen ist.

  28 VND da sie das gesagt hatte / gieng sie hin / vnd rieff jrer schwester Maria heimlich / vnd sprach / Der Meister ist da / vnd ruffet dir.

  29 Die selbige / als sie das höret / stund sie eilend auff / vnd kam zu jm/

  30 Denn Jhesus war noch nicht in den Flecken komen / sondern war noch an dem ort / da jm Martha war entgegen komen.

  31 Die Jüden / die bey jr im Hause waren vnd trösteten sie / da sie sahen Mariam / das sie eilend auffstund vnd hin aus gieng / folgeten sie jr nach / vnd sprachen / Sie gehet hin zum Grabe / das sie daselbs weine.

  32 ALs nu Maria kam da Jhesus war / vnd sahe jn / fiel sie zu seinen füssen / vnd sprach zu jm / HErr / werestu hie gewesen / mein Bruder were nicht gestorben.

  33 Als Jhesus sie sahe weinen / vnd die Jüden auch weinen / die mit jr kamen / ergrimmet er im Geist / vnd betrübt sich selbs/

  34 vnd sprach / Wo habt jr jn hin gelegt? Sie sprachen zu jm / HErr / kom vnd sihe es.

  35 Vnd Jhesu giengen die augen vber.

  36 Da sprachen die Jüden / Sihe / wie hat er jn so lieb gehabt.

  37 Etliche aber vnter jnen sprachen / Kundte / der dem Blinden die augen auffgethan hat / nicht verschaffen / das auch dieser nicht stürbe?

  38 Jhesus aber ergrimmet abermal in jm selbs / vnd kam zum Grabe / Es war aber eine Klufft / vnd ein stein darauff gelegt.

  39 JHesus sprach / Hebt den stein abe. Spricht zu jm Martha / die schwester des Verstorben / HErr / er stinckt schon / denn er ist vier tage gelegen.

  40 Jhesus spricht zu jr / Hab ich dir nicht gesagt / So du gleuben würdest / du soltest die herrligkeit Gottes sehen.

  41 Da huben sie den stein ab / da der Verstorbene lag. Jhesus aber hub seine Augen empor / vnd sprach / Vater / ich dancke dir / das du mich erhöret hast.

  42 Doch ich weis / das du mich allezeit hörest / Sondern vmb des Volcks willen / das vmb her stehet / sage ichs / das sie gleuben / du habest mich gesand.

  43 DA er das gesagt hatte / rieff er mit lauter stimme / Lazare kom her aus.

  44 Vnd der Verstorbene kam her aus / gebunden mit Grabtücher an füssen vnd henden / vnd sein angesicht verhüllet mit einem Schweistuch. Jhesus spricht zu jnen / Löset jn auff / vnd lasset jn gehen.

  45 Viel nu der Jüden / die zu Maria komen waren / vnd sahen was Jhesus thet / gleubten an jn.

  46 Etliche aber von jnen giengen hin zu den Phariseern / vnd sagten jnen / was Jhesus gethan hatte.

  47 DA versamleten die Hohenpriester vnd die Phariseer einen Rat / vnd sprachen / Was thun wir? Dieser Mensch thut viel Zeichen.

  48 Lassen wir jn also / so werden sie alle an jn gleuben / So komen denn die Römer / vnd nemen vns Land vnd Leute.

  49 Einer aber vnter jnen / Caiphas / der desselben jars Hoherpriester war / sprach zu jnen / Jr wisset nichts/

  50 bedencket auch nichts. Es ist vns besser / ein Mensch sterbe fur das Volck / denn das das gantze Volck verderbe.

  51 Solchs aber redet er nicht von sich selbs / sondern dieweil er desselbigen jars Hoherpriester war / weissaget er / Denn Jhesus solte sterben fur das Volck/

  52 vnd nicht fur das volck alleine / Sondern / das er die kinder Gottes / die zustrewet waren / zusamen brechte.

  53 Von dem tage an ratschlugen sie / wie sie jn tödten.

  54 JHEsus aber wandelte nicht mehr frey vnter den Jüden / sondern gieng von dannen / in eine Gegend / nahe bey der wüsten / in eine Stad / genant Ephrem vnd hatte sein wesen daselbs mit seinen Jüngern.

  55 Es war aber nahe die Ostern der Jüden / Vnd es giengen viel hinauff gen Jerusalem / aus der Gegend / vor den Ostern / das sie sich reinigeten.

  56 Da stunden sie vnd fragten nach Jhesu / vnd redten mit einander im Tempel / Was düncket euch / das er nicht kompt auff das Fest?

  57 Es hatten aber die Hohenpriester vnd Phariseer lassen ein Gebot ausgehen / So jemand wüste / wo er were / das ers anzeiget / das sie jn griffen.

  Capitel 12

  1 SECHS TAGE vor den Ostern kam Jhesus gen Bethania / da Lazarus war der verstorbene / welchen Jhesus aufferwecket hatte von den todten.

  2 Daselbs machten sie jm ein Abendmal / vnd Martha dienete / Lazarus aber war der einer die mit jm zu tissche sassen. Mat. 26; Mar. 14.

  3 DA nam Maria ein pfund Salben / von vngefelschster köstlicher Narden / vnd salbete die füsse Jhesu / vnd trücket mit jrem hare seine Füsse / das Haus aber ward vol vom geruch der Salben.

  4 Da sprach seiner Jünger einer / Judas Simonis son Jschariothes / der jn hernach verrhiet/

  5 Warumb ist diese Salbe nicht verkaufft vmb drey hundert Grosschen / vnd den Armen gegeben?

  6 Das saget er aber nicht / das er nach den Armen fraget / sondern er war ein Dieb / vnd hatte den Beutel / vnd trug was gegeben ward.

  7 Da sprach Jhesus / Las sie mit frieden / solchs hat sie behalten / zum tage meiner Begrebnis.

  8 Denn Armen habt jr allezeit bey euch / Mich aber habt jr nicht alle zeit.

  9 DA erfur viel volcks der Jüden / das er daselbs war / vnd kamen / nicht vmb Jhesus willen allein / sondern das sie auch Lazarum sehen / welchen er von den Todten erweckt hatte.

  10 Aber die Hohenpriester trachten darnach / das sie auch Lazarum tödten/

  11 Denn vmb seinen willen giengen viel Jüden hin / vnd gleubten an Jhesum.

  12 DEs andern tages / viel Volcks das auffs Fest komen war / da es höret / das Jhesus kompt gen Jerusalem/

  13 namen sie Palmen zweige / vnd giengen hin aus jm entgegen / vnd schrien / Hosianna / Gelobet sey / der da kompt in dem Namen des HERRN / ein König von Jsrael.

  14 Jhesus aber vberkam ein Eselin / vnd reit drauff / Wie denn geschrieben stehet/

  15 Fürchte dich nicht du tochter Zion / Sihe / dein König kompt reitende a
uff einem Eselsfüllen.

  16 Solchs aber verstunden seine Jünger zuuor nicht / sondern da Jhesus verkleret ward / da dachten sie dran / das solchs war von jm geschrieben / vnd solchs jm gethan hatten. Matt. 21; Mar. 11; Luc. 19; Psal. 118; Zach. 9.

  17 DAs Volck aber das mit jm war / da er Lazarum aus dem Grabe rieff / vnd von den Toddten aufferwecket / rhümete die that.

  18 Darumb gieng jm auch das Volck entgegen / das sie höreten / er hette solches Zeichen gethan.

  19 Die Phariseer aber sprachen vnternander / Jr sehet / das jr nichts ausrichtet / sihe / alle Welt leufft jm nach.

  20 ES waren aber etliche Griechen vnter denen / die hin auff komen waren / das sie anbeteten auff das Fest.

  21 Die tratten zu Philippo / der von Bethsaida aus Galilea war / baten jn / vnd sprachen / Herr / wir wolten Jhesum gerne sehen.

  22 Philippus kompt vnd sagets Andreas / vnd Philippus vnd Andreas sagtens weiter Jhesu.

  23 Jhesus aber antwortet jnen / vnd sprach / Die zeit ist komen / das des menschen Son verkleret werde.

  24 Warlich / warlich / Jch sage euch / Es sey denn / das das Weitzenkorn in die erden falle / vnd ersterbe / so bleibts alleine. Wo es aber erstirbet / so bringets viel Früchte.

  25 Wer sein Leben lieb hat / der wirds verlieren. Vnd wer sein Leben auff dieser Welt hasset / der wirds erhalten zum ewigen leben.

  26 Wer mir dienen wil / der folge mir nach / Vnd wo ich bin / da sol mein Diener auch sein. Vnd wer mir dienen wird / den wird mein Vater ehren. Mat. 16; Mar. 8; Luc. 9.

  27 JTzt ist meine Seele betrübet. Vnd was sol ich sagen? Vater hilff mir aus dieser stunde. Doch darumb bin ich in diese stunde komen.

  28 Vater verklere deinen Namen. Da kam eine stimme vom Himel / Jch hab jn verkleret / vnd wil jn abermal verkleren.

  29 Da sprach das volck das da bey stunde / vnd zuhöret / Es donnerte. Die andern sprachen / Es redte ein Engel mit jm.

  30 Jhesus antwortet vnd sprach / Diese stimme ist nicht vmb meinet willen geschehen / sondern vmb ewren willen.

  31 JTzt gehet das Gerichte vber die Welt / Nu wird der Fürst dieser welt ausgestossen werden.

  32 Vnd ich / wenn ich erhöhet werde / von der erden / so wil ich sie alle zu mir ziehen.

  33 Das saget er aber / zu deuten / welchs todes er sterben würde.

  34 Da antwortet jm das volck / Wir haben gehöret im Gesetz / das Christus ewiglich bleibe / vnd wie sagestu denn / Des menschen Son mus erhöhet werden? Wer ist dieser menschen Son?

  35 Da sprach Jhesus zu jnen / Es ist das Liecht noch eine kleine zeit bey euch. Wandelt die weil jr das Liecht habt / das euch die Finsternisse nicht vberfallen. Wer im finsternis wandelt / der weis nicht wo er hin gehet.

  36 Gleubet an das Liecht / die weil jrs habt / Auff das jr des liechtes Kinder seid. Psal. 117.

  37 SOlchs redet Jhesus / vnd gieng weg / vnd verbarg sich fur jnen. Vnd ob er wol solche Zeichen fur jnen thet / gleubten sie doch nicht an jn/

  38 Auff das erfüllet würde der Spruch des Propheten Jsaia / den er saget / HERR / wer gleubet vnserm predigen / vnd wem ist der Arm des HERRN offenbaret?

  39 Darumb kundten sie nicht gleuben / Denn Jsaias saget abermal/

  40 Er hat jre Augen verblendet / vnd jr Hertz verstocket / das sie mit den augen nicht sehen / noch mit dem hertzen vernemen / vnd sich bekeren / vnd ich jnen hülffe.

  41 Solchs saget Jsaias / da er seine Herrligkeit sahe / vnd redete von jm.

  42 Doch der Obersten gleubten viel an jn / Aber vmb der Phariseer willen bekandten sie es nicht / das sie nicht in den Bann gethan würden.

  43 Denn sie hatten lieber die ehre bey den Menschen / denn die ehre bey Gott. Jesa. 53; Jesa. 6.

  44 JHesus aber rieff / vnd sprach / Wer an mich gleubet / der gleubet nicht an mich / sondern an den / der mich gesand hat.

  45 Vnd wer mich sihet / der sihet den / der mich gesand hat.

  46 Jch bin komen in die Welt ein Liecht / auff das / wer an Mich gleubet / nicht im finsternis bleibe.

  47 Vnd wer meine Wort höret / Vnd gleubet nicht / den werde ich nicht richten / Denn ich bin nicht komen / das ich die Welt richte / sondern das ich die welt selig mache.

  48 Wer mich verachtet / vnd nimpt meine wort nicht auff / Der hat schon der jn richtet / das wort / welches ich geredt habe / das wird jn richten am Jüngsten tage.

  49 Denn ich habe nicht von mir selber geredt / sondern der Vater der mich gesand hat / der hat mir ein Gebot gegeben / was ich thun vnd reden sol.

  50 Vnd ich weis / das sein Gebot / ist das ewige Leben. Darumb das ich rede / das rede ich also / wie mir der Vater gesagt hat. Joh. 5.

  Capitel 13

  1 VOR DEM Fest aber der Ostern / da Jhesus erkennet das seine zeit komen war / das er aus dieser Welt gienge zum Vater / wie er hatte geliebet die seinen / die in der welt waren / so liebet er sie ans ende.

  2 Vnd nach dem Abendessen / Da schon der Teufel hatte dem Juda Simonis Jscharioth ins Hertz gegeben / das er jn verrhiete/

  3 wuste Jhesus / das jm der Vater hatte alles in seine Hende gegeben / vnd / das er von Gott komen war / vnd zu Gott gieng/

  4 Stund er vom Abendmal auff / leget seine Kleider ab / vnd nam einen Schurtz / vnd vmbgurtet sich.

  5 Darnach gos er Wasser in ein Becken / hub an den Jüngern die Füsse zu Wasschen / vnd trucknet sie mit dem Schurtze / damit er vmbgürtet war.

  6 DA kam er zu Simon Petro. Vnd derselbige sprach zu jm / HErr / soltestu mir meine Füsse wasschen?

  7 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jm / Was ich thu / das weissestu jtzt nicht / Du wirsts aber hernach erfaren.

  8 Da sprach Petrus zu jm / Nimer mehr soltu mir die Füsse wasschen. Jhesus antwortet jm / Werde ich dich nicht waschen / so hastu kein Teil mit mir.

  9 Spricht zu jm Simon Petrus / HErr / nicht die Füsse alleine / sondern auch die Hende / vnd das Heubt.

  10 Spricht Jhesus zu jm / Wer gewasschen ist / der darff nicht / denn die Füsse wasschen / sondern er ist gantz rein. Vnd jr seid rein / Aber nicht alle.

  11 Denn er wuste seinen Verrheter wol / darumb sprach er / Jr seid nicht alle rein.

  12 DA er nu jre Füsse gewasschen hatte / nam er seine Kleider / vnd satzte sich wider nider / vnd sprach aber mal zu jnen / Wisset jr / was ich euch gethan habe?

  13 Jr heisset mich Meister vnd HErr / vnd saget recht dran / Denn ich bins auch.

  14 So nu ich ewr HErr vnd Meister / euch die füsse gewasschen habe / So solt jr auch euch vnternander die füsse wasschen.

  15 Ein Beyspiel habe ich euch gegeben / das jr thut / wie ich euch gethan habe.

  16 Warlich / warlich / Jch sage euch / Der Knecht ist nicht grösser denn sein Herr / noch der Apostel grösser / denn der jn gesand hat.

  17 SO jr solchs wisset / selig seid jr / so jrs thut.

  18 Nicht sage ich von euch allen / Jch weis welche ich erwelet habe. Sondern das die Schrifft erfüllet werde / Der mein Brot isset / der trit mich mit Füssen.

  19 Jtzt sage ichs euch / ehe denn es geschicht / auff das wenn es geschehen ist / das jr gleubet / das ichs bin.

  20 Warlich / warlich / Jch sage euch / Wer auffnimpt so ich jemand senden werde / der nimpt mich auff. Wer aber mich auffnimpt / der nimpt den auff der mich gesand hat. Psal. 41; Matt. 10; Luc. 10.

  21 DA solchs Jhesus gesagt hatte / ward er betrübet im Geist / vnd zeugete / vnd sprach / Warlich / warlich / Jch sage euch / Einer vnter euch wird mich verrhaten.

  22 Da sahen sich die Jünger vnternander an / vnd ward jnen bange / von welchem er redete.

  23 Es war aber einer vnter seinen Jüngern / der zu tische sass an der brust Jhesu / welchen Jhesus lieb hatte.

  24 Dem wincket Simon Petrus / das er forschen solte / Wer es were / von dem er saget?

  25 Denn der selbige lag an der brust Jhesu / vnd sprach zu jm / HErr / wer ists?

  26 Jhesus antwortet / Der ists / dem ich den Bissen eintauche vnd gebe. Vnd er tauchte den Bissen ein / vnd gab jn Juda Simonis Jscharioth.

  27 Vnd nach dem Bissen / fuhr der Sathan in jn. Matt. 26; Mar. 14; Luc. 22. DA sprach Jhesus zu jm / Was du thu
st / das thu balde.

  28 Dasselbige aber wuste niemand vber dem tische / wo zu ers jm sagete.

  29 Etliche meineten / dieweil Judas den Beutel hatte / Jhesus spreche zu jm / Keuffe / was vns not ist / auff das Fest / oder das er den Armen etwas gebe.

  30 Da er nu den bissen genomen hatte / gieng er so balde hin aus. Vnd es war nacht.

  31 Da er aber hin aus gegangen war / spricht Jhesus / Nu ist des menschen Son verkleret / vnd Gott ist verkleret in jm.

  32 Jst Gott verkleret in jm / so wird jn Gott auch verkleren in jm selbs / vnd wird jn bald verkleren.

  33 LJeben Kindlin / Jch bin noch eine kleine weile bey euch. Jr werdet mich suchen / vnd wie ich zu den Jüden saget / Wo ich hin gehe / da künd jr nicht hin komen. Vnd sage euch nu/

  34 Ein new Gebot gebe ich euch / das jr euch vnternander liebet / wie ich euch geliebet habe / auff das auch jr einander lieb habet.

  35 Da bey wird jederman erkennen / das jr meine Jünger seid / so jr liebe vnternander habt.

  36 Spricht Simon Petrus zu jm / HErr / wo gehestu hin? Jhesus antwortet jm / Da ich hin gehe / kanstu mir dis mal nicht folgen / Aber du wirst mir hernachmals folgen.

  37 Petrus spricht zu jm / HErr / warumb kan ich dir dis mal nicht folgen? Jch wil mein Leben fur dich lassen.

  38 Jhesus antwortet jm / Soltestu dein Leben fur mich lassen? Warlich / warlich / Jch sage dir / Der Han wird nicht krehen / bis du mich drey mal habest verleugnet.

  Capitel 14

  1 VND ER sprach zu seinen Jüngern / Ewer hertz erschrecke nicht. Gleubet jr an Gott / so gleubet jr auch an mich.

  2 Jn meines Vaters hause sind viel Wonungen. Wens nicht so were / so wolt ich zu euch sagen / Jch gehe hin / euch die Stete zubereiten.

  3 Vnd ob ich hin gienge euch die Stete zu bereiten / wil ich doch wider komen / vnd euch zu mir nemen / Auff das jr seid wo ich bin/

  4 Vnd wo ich hin gehe / das wisset jr / vnd den weg wisset jr auch.

  5 SPricht zu jm Thomas / HErr / wir wissen nicht wo du hin gehest / vnd wie können wir den weg wissen?

  6 Jhesus spricht zu jm / Jch bin der Weg / vnd die Warheit / vnd das Leben. Niemand kompt zum Vater / denn durch Mich.

 

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