Die Welt er gar betreuget.
6. Da schickt Gott durch sein Gnad’ also,
Dass sie recht Priester worden:
Sich selbst ihm mussten opfern da
Und geh’n im Christen Orden,
Der Welt ganz abgestorben sein,
Die Heuchelei ablegen,
Zum Himmel kommen frei und rein,
Die Moencherei ausfegen
Und Menschen Tand hie lassen.
7. Man schrieb ihn’n fuer ein Brieflein klein,
Das hiess man sie selbst lesen,
Die Stueck’ sie zeigten alle drein,
Was ihr Glaub’ war gewesen.
Der huechste Irrthum dieser war:
Man muss allein Gott glauben,
Der Mensch leugt und treugt immerdar,
Dem soll man nichts vertrauen;
Dess mussten sie verbrennen.
8. Zwei grosse Feur sie zuend’ten an,
Die Knaben sie her brachten,
Es nahm gross Wunder Jedermann,
Dass sie solch’ Pein veracht’ten,
Mit Freuden sie sich gaben drein,
Mit Gottes Lob und Singen,
Der Muth ward den Sophisten klein
Fuer diesen neuen Dingen,
Da sich Gott liess so merken.
9. Der Schimpf sie nun gereuet hat,
Sie wollten’s gern schoen machen;
Sie thuern nicht ruehmen sich der That
Sie bergen fast die Sachen,
Die Schand’ im Herzen beisset sie
Und klagen’s ihr’n Genossen,
Doch kann der Geist nicht schweigen hie:
Des Habels Blut vergossen,
Es muss den Kain melden.
10. Die Aschen will nicht lassen ab,
Sie staeubt in allen Landen;
Hie hilft kein Bach, Loch, Grub’ noch Grab,
Sie macht den Feind zu Schanden.
Die er im Leben durch den Mord
Zu schweigen hat gedrungen,
Die muss er todt an allem Ort
Mit aller Stimm’ und Zungen
Gar froehlich lassen singen.
11. Noch lassen sie ihr Luegen nicht,
Den grossen Mord zu schmuecken,
Sie gehen fuer ein falsch Gedicht,
Ihr G’wissen thut sie druecken,
Die Heil’gen Gott’s auch nach dem Tod
Von ihn’n gelaestert werden,
Sie sagen: in der lessten Noth
Die Knaben noch auf Erden
Sich sollen ha’n umkehret.
12. Die lass man luegen immerhin,
Sie haben’s keinen Frommen,
Wir sollen danken Gott darin,
Sein Wort ist wiederkommen.
Der Sommer ist hart fuer der Thuer
Der Winter ist vergangen,
Die zarten Bluemlein geh’n herfuer:
Der das hat angefangen,
Der wird es wohl vollenden.
VI. Nun komm, der Heiden Heiland. Saviour of the heathen, known.
FROM THE AMBROSIAN Christmas Hymn, “Veni, Redemptor, Gentium.”
Melody derived from the Ambrosian original, 1525.
Harmony from “The Choral Book for England,” by
WM. STERNDALE BENNETT and OTTO
GOLDSCHMIDT, 1865.
1. Saviour of the heathen, known
As the promised virgin’s Son;
Come thou wonder of the earth,
God ordained thee such a birth.
2. Not of flesh and blood the son,
Offspring of the Holy One,
Born of Mary ever-blest,
God in flesh is manifest.
3. Cherished is the Holy Child
By the mother undefiled;
In the virgin, full of grace,
God has made his dwelling-place.
4. Lo! he comes! the Lord of all
Leaves his bright and royal hall;
God and man, with giant force,
Hastening to run his course.
5. To the Father whence he came
He returns with brighter fame;
Down to hell he goes alone,
Then ascends to God’s high throne.
6. Thou, the Father’s equal, win
Victory in the flesh o’er sin;
So shall man, though weak and frail;
By the indwelling God prevail.
7. On thy lowly manger night
Sheds a pure unwonted light;
Darkness must not enter here,
Faith abides in sunshine clear.
8. Praise be to the Father done,
Praise be to the only Son,
Praises to the Spirit be,
Now and to eternity.
1. Nun komm, der Heiden Heiland,
Der Jungfrauen Kind erkannt,
Dass sich wunder alle Welt,
Gott solch’ Geburt ihm bestellt.
2. Nicht von Mann’s Blut noch von Fleisch,
Allein von dem heil’gen Geist
Ist Gott’s Wort worden ein Mensch,
Und blueht ein Frucht Weibes Fleisch.
3. Der Jungfrau Leib schwanger ward
Doch blieb Keuschheit rein bewahrt,
Leucht herfuer manch Tugend schon,
Gott da war in seinem Thron.
4. Er ging aus der Kammer sein,
Dem koen’glichen Saal so rein,
Gott von Art und Mensch ein Held
Sein’n Weg er zu laufen eilt.
5. Sein Lauf kam vom Vater her
Und kehrt wieder zum Vater,
Fuhr hinunter zu der Hoell’
Und wieder zu Gottes Stuhl.
6. Der du bist dem Vater gleich,
Fuehr hinaus den Sieg im Fleisch,
Dass dein ewig Gottes G’walt
In uns das krank Fleisch enthalt.
7. Dein’ Krippen glaenzt hell und klar,
Die Nacht giebt ein neu Licht dar,
Dunkel muss nicht kommen d’rein
Der Glaub’ bleibt immer im Schein.
8. Lob sei Gott dem Vater g’than,
Lob sei Gott dem ein’gen Sohn,
Lob sei Gott dem heil’gen Geist,
Immer und in Ewigkeit.
VII. Christum wir sollen loben schon. Now praise we Christ, the Holy One.
FROM THE HYMN “A solis ortus cardine.” The Original Latin Melody. Harmony by M. PRAETORIUS, 1609.
1. Now praise we Christ, the Holy One,
The spotless virgin Mary’s Son,
Far as the blessed sun doth shine,
E’en to the world’s remote confine.
2. He, who himself all things did make,
A servant’s form vouchsafed to take,
That He as man mankind might win,
And save His creatures from their sin.
3. The grace of God, th’Almighty Lord,
On the chaste mother was outpoured;
A virgin pure and undefiled
In wondrous wise conceived a child.
4. The holy maid became th’ abode
And temple of the living God;
And she, who knew not man, was blest
With God’s own Word made manifest.
5. The noble mother bare a Son,
For so did Gabriel’s promise run,
Whom John confest and leapt with joy,
Ere yet the mother knew her boy.
6. In a rude manger, stretched on hay,
In poverty content he lay;
With milk was fed the Lord of all,
Who feeds the ravens when they call.
7. Th’ angelic choir rejoice, and raise
Their voice to God in songs of praise;
To humble shepherds is proclaimed
The Shepherd who the world hath framed.
8. Honor to thee, O Christ, be paid,
Pure offspring of a holy maid,
With Father and with Holy Ghost,
Till time in time’s abyss be lost.
1. Christum wir sollen loben schon
Der
reinen Magd Marien Sohn,
So weit die liebe Sonne leucht’t
Und an aller Welt Ende reicht.
2. Der selig Schoepfer aller Ding’
Zog an ein’s Knechtes Leib gering,
Dass er das Fleisch durch’s Fleisch erwuerb’,
Und sein Geschoepf nicht all’s verdueb’.
3. Die goettlich Gnad’ vom Himmel gross
Sich in die keusche Mutter goss;
Ein Maegdlein trug ein heimlich Pfand,
Das der Natur war unbekannt.
4. Das zuechtig Haus des Herzens zart
Gar bald ein Tempel Gottes ward,
Die kein Mann ruehret noch erkannt’,
Von Gott’s Wort man sie schwanger fand.
5. Die edle Mutter hat gebor’n,
Den Gabriel verhiess zuvorn,
Den Sanct Johann’s mit Springen zeigt,
Da er noch lag im Mutter Leib.
6. Er lag im Heu mit Armuth gross,
Die Krippen hart ihn nicht verdross,
Es ward ein klein Milch sein Speis’,
Der nie kein Voeglein hungern liess.
7. Des Himmels Choer’ sich freuen drob,
Und die Engel singen Gott Lob,
Den armen Hirten wird vermeld’t
Der Hirt und Schoepfer aller Welt.
8. Lob, Ehr und Dank sei dir gesagt,
Christe gebor’n von reinen Magd,
Mit Vater und dem heil’gen Geist
Von nun an bis in Ewigkeit!
VIII. Gelobet sei’st du, Jesu Christ. All praise to Jesus’ hallowed Name.
THE FIRST STANZA an ancient German Christmas Hymn. Six stanzas added by Luther.
Ancient German Melody, in Walter, 1525. Harmony by A. HAUPT, 1869.
1. All praise to Jesus’ hallowed name
Who of virgin pure became
True man for us! The angels sing
As the glad news to earth they bring.
Hallelujah!
2.Th’ eternal Father’s only Son
For a manger leaves his throne.
Disguised in our poor flesh and blood
See now the everlasting Good.
Hallelujah!
3. He whom the world could not inwrap
Yonder lies in Mary’s lap;
He is become an infant small,
Who by his might upholdeth all.
Hallelujah!
4. Th’ eternal Light, come down from heaven,
Hath to us new sunshine given;
It shineth in the midst of night,
And maketh us the sons of light.
Hallelujah!
5. The Father’s Son, God everblest,
In the world became a guest;
He leads us from this vale of tears,
And makes us in his kingdom heirs.
Hallelujah!
6. He came to earth so mean and poor,
Man to pity and restore,
And make us rich in heaven above,
Equal with angels through his love.
Hallelujah!
7. All this he did to show his grace
To our poor and sinful race;
For this let Christendom adore
And praise his name for evermore.
Hallelujah!
1. Gelobet sei’st du, Jesu Christ,
Dass du Mensch geboren bist
Von einer Jungfrau, das ist wahr,
Dess freuet sich der Engel Schaar.
Kyrioleis.
2. Des ew’gen Vaters einzig Kind
Jetzt man in der Krippen findt,
In unser armes Fleisch und Blut
Verkleidet sich das ewig Gut.
Kyrioleis.
3. Den aller Welt Kreis nie beschloss,
Der liegt in Marien Schooss,
Er ist ein Kindlein worden klein,
Der alle Ding erhaelt allein.
Kyrioleis.
4. Das ewig Licht geht da herein,
Gibt der Welt ein’n neuen Schein;
Es leucht’t wohl mitten in der Nacht
Und uns des Lichtes Kinder macht.
Kyrioleis.
5. Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
Ein Gast in der Werlet ward,
Und fuehrt uns aus dem Jammerthal;
Er macht uns Erben in sei’m Saal.
Kyrioleis.
6. Er ist auf Erden kommen arm,
Dass er unser sich erbarm’,
Und in dem Himmel machet reich
Und seinen lieben Engeln gleich.
Kyrioleis.
7. Das hat er alles uns gethan,
Sein’ gross’ Lieb’ zu zeigen an.
Dess freu’ sich alle Christenheit
Und dank’ ihm des in Ewigkeit.
Kyrioleis.
IX. Christ lag in Todesbanden. Christ was laid in Death’s strong Bands.
“CHRIST IST ERSTANDEN.”-[GEBESSERT. D. MARTIN LUTHER.]
Melody derived from that of the older hymn, 1525. Harmony by WM. STERNDALE BENNETT and OTTO GOLDSCHMITT, 1865.
1. Christ was laid in Death’s strong bands
For our transgressions given.
Risen, at God’s right hand he stands
And brings us life from heaven.
Therefore let us joyful be
Praising God right thankfully
With loud songs of Hallelujah!
Hallelujah!
2. None o’er Death could victory win;
O’er all mankind he reigned.
’Twas by reason of our sin;
There was not one unstained.
Thus came Death upon us all,
Bound the captive world in thrall,
Held us ‘neath his dread dominion.
Hallelujah!
3. Jesus Christ, God’s only Son,
To our low state descending,
All our sins away hath done
Death’s power forever ending.
Ruined all his right and claim
Left him nothing but the name,
For his sting is lost forever.
Hallelujah!
4. Strange and dreadful was the fray,
When Death and Life contended;
But ’twas Life that won the day,
And Death’s dark sway was ended.
Holy Scripture plainly saith,
Death is swallowed up of Death,
Put to scorn and led in triumph.
Hallelujah!
5. This, the Paschal Lamb, the Christ,
Whom God so freely gave us,
On the cross is sacrificed
In flames of love to save us.
On our door the blood-mark;-Faith
Holds it in the face of Death.
The Destroyer can not harm us.
Hallelujah!
6. Therefore let us keep the feast
With heartfelt exultation;
God to shine on us is pleased,
The Sun of our salvation.
On our hearts, with heavenly grace,
Beams the brightness of his face,
And the night of sin has vanished.
Hallelujah!
7. Eat th’ unleavened bread to-day,
And drink the paschal chalice;
From God’s pure word put away
The leaven of guile and malice.
Christ alone our souls will feed;
He is meat and drink indeed.
Faith no other life desireth.
Hallelujah!
1. Christ lag in Todesbanden
Fuer unser’ Suend’ gegeben;
Der ist wieder erstanden
Und hat uns bracht das Leben:
Dess wir sollen froehlich sein,
Gott loben und dankbar sein,
Und singen Halleluja!
Halleluja!
2. Den Tod Niemand zwingen konnt’
Bei allen Menschenkindern;
Das macht alles unser’ Suend’,
Kein’ Unschuld war zu sinden.
Davon kam der Tod so bald
/>
Und nahm ueber uns Gewalt,
Hielt uns in sei’m Reich gefangen.
Halleluja!
3. Jesus Christus, Gottes Sohn,
An unser Statt ist kommen,
Und hat die Suende abgethan,
Damit dem Tod genommen
All sein Recht und sein’ Gewalt,
Da bleibt nichts denn Tod’s Gestalt,
Den Stachel hat er verloren.
Halleluja!
4. Es war ein wunderlich Krieg,
Da Tod und Leben rungen;
Das Leben behielt den Sieg,
Es hat den Tod verschlungen.
Die Schrift hat verkuendet das,
Wie ein Tod den andern frass,
Ein Spott aus dem Tod ist worden.
Halleluja!
5. Hie ist das recht’ Osterlamm,
Davon Gott hat geboten,
Das ist an des Kreuzes Stamm
In heisser Lieb’ gebraten,
Dess Blut zeichnet unser’ Thuer,
Das haelt der Glaub’ dem Tod fuer,
Der Wuerger kann uns nicht ruehren.
Halleluja!
6. So feiern wir das hoh’ Fest
Mit Herzens Freud’ und Wonne,
Das uns der Herr scheinen laesst,
Er ist selber die Sonne,
Der durch seiner Gnaden Glanz
Erleucht’t uns’re Herzen ganz,
Der Suenden Nacht ist vergangen.
Halleluja!
7. Wir essen und leben wohl
In rechten Osterfladen,
Der alt’ Sauerteig nicht soll
Sein bei dem Wort der Gnaden,
Christus will die Koste sein
Und speisen die Seel’ allein,
Der Glaub’ will kein’s Andern Leben.
Halleluja!
X. Komm, Gott Schoepfer, heiliger Geist Come, God Creator, Holy Ghost.
FROM THE HYMN, “Veni, Creator Spiritus,” ascribed to Charlemagne.
Melody, derived from the Latin original, 1543. Harmony by JOHN SEBASTIAN BACH. From the Cantata, “Gott der Hoffnung erfuelle euch.”
1. Come, God Creator, Holy Ghost,
And visit thou these souls of men;
Fill them with graces, as thou dost,
Thy creatures make pure again.
2. For Comforter thy name we call.
Sweet gift of God most high above,
A holy unction to us all
O Fount of life, Fire of love.
3. Our minds illumine and refresh,
Deep in our hearts let love burn bright;
Thou know’st the weakness of our flesh;
And strengthen us with thy might.
4. Thou with thy wondrous sevenfold gifts
The finger art of God’s right hand;
The Father’s word thou sendest swift
On tongues of fire to each land.
5. Drive far from us our wily foe;
Grant us thy blessed peace within,
Collected Works of Martin Luther Page 401