by Andrew Lane
»Was machst du da, Junge?«, fragte Surd. »Glaubst du, da ist irgendetwas drin, das dich retten könnte? Da liegst du falsch. Ganz falsch.«
»Das Einzige, was mich retten kann, ist mein Verstand«, antwortete Sherlock und zog das Tablett hinter seinem Rücken hervor. Gelber und pulvriger Pollenstaub stieg auf und brachte ihn zum Husten.
Surd holte wieder mit der Peitsche aus und zielte dabei diesmal auf Sherlocks rechtes Auge. Aber Sherlock hielt das Tablett wie einen Schild in die Höhe, so dass sich die Peitsche darum wickelte und die Metallspitze sich ins Holz bohrte und steckenblieb. Mit aller Kraft zog Sherlock am Tablett, wodurch dem überraschten MrSurd der Peitschengriff aus der Hand gerissen wurde und zur Seite wegflog.
Surd brüllte auf wie ein wütender Stier und stürzte mit ausgebreiteten Armen auf Sherlock zu. Sherlock griff sich ein weiteres Tablett aus der Kiste und ließ es auf Surds Kopf niederkrachen. Völlig in gelbes Pulver eingehüllt, taumelte der Narbenmann stark hustend zurück. Sollte Surd das hier überleben, würde er von nun an sogar noch mehr Narben auf dem Kopf haben.
Allerdings würde Sherlock dann auch nicht mehr am Leben sein.
Sherlock trat nach vorne. Er packte Surd an den Ohren, zerrte dessen Kopf nach unten und riss sein Knie hoch. Mit einem knirschenden Knacken, das nicht viel leiser war als der Knall von Surds Peitsche, brach dessen Nase. Er stolperte nach hinten, und von Mund und Kinn tropften Rotz und Blut.
Ehe Surd noch einmal angreifen konnte, nahm Sherlock in Windeseile die Peitsche vom Boden auf, zerrte die Metallspitze aus dem Holztablett und entwirrte den ledernen Peitschenriemen.
Als Surd wie ein wütender Berserker aus einer Pollenwolke hervorstürmte, um sich auf ihn zu stürzen, schlug Sherlock mit der Peitsche auf ihn ein. Er hatte noch nie zuvor eine Peitsche benutzt, aber Surd nun schon einige Male dabei beobachten dürfen. Er wusste, was er zu tun hatte, und im nächsten Augenblick schnellte der Peitschenriemen auch schon auf den riesigen Schlägertypen zu. Mühelos fräste sich die Metallspitze durch Surds Wange, und er selbst wurde von der Wucht des Treffers nach hinten geschleudert.
Geradewegs in einen der Bienenstöcke.
Das Gestell fiel um und Surd stürzte genau darauf. Krachend zerbarsten die Holzlatten, als sie fast zeitgleich mit Surd auf den Steinboden aufschlugen. Surd lag in den Trümmern und war über und über mit dem klebrigen und wachsigen Inhalt des Bienenstocks bedeckt.
Und mit Bienen. Tausenden von Bienen.
Sie bedeckten sein Gesicht und seinen Kopf wie eine lebende Kapuzenmütze, krochen in Nase, Mund und Ohren und stachen überall, wo sie hingelangten. Er schrie. Ein leiser, pfeifender Ton, der lauter und lauter wurde. Er wälzte sich wie wahnsinnig auf dem Boden herum, um die Tiere zu zerquetschen. Aber der einzige sichtbare Erfolg bestand darin, dass er noch einen weiteren Bienenstock umstieß.
Innerhalb weniger Sekunden war MrSurd unter einer Decke von Insekten verschwunden, die auf jeden Quadratzentimeter Fleisch einstachen, den sie finden konnten. Seine Schreie wurden von den Bienen gedämpft, die mittlerweile sogar seinen Mund füllten.
Entsetzt wich Sherlock zurück. Noch nie zuvor hatte er etwas so Schreckliches gesehen. Er hatte um sein Leben gekämpft, aber was mit MrSurd passierte, war so schrecklich, dass ihm übel wurde. Er hatte einen Mann getötet.
»Kann man dich nicht mal einen Moment lang allein lassen?«, hörte er plötzlich Matty hinter sich.
»Denkst du etwa, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mich dauernd in Kämpfe verwickeln zu lassen?«, sagte Sherlock, dem bewusst wurde, dass seine Stimme zitterte und er kurz vor einem hysterischen Anfall war. »Aber irgendwie gerate ich einfach immer hinein.«
»Na ja, jedenfalls scheinst du deine Sache ja ganz gut zu machen«, sagte Matty.
»Ich weiß jetzt, was wir tun müssen«, erwiderte Sherlock und versuchte, seine Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen. Er zeigte auf die gelben Pollenwolken, die sich nun langsam in der riesigen Kammer aufzulösen begannen.
»In diesen Kisten da sind Pollentabletts aufeinandergestapelt. Wir müssen die Pollen überall hier im Raum verstreuen.«
»Warum?«, fragte Matty.
»Erinnerst du dich daran, was du mir in Farnham über die Bäckerei erzählt hast?«, erwiderte Sherlock.
Mattys Augen leuchteten auf. Er hatte verstanden. »Alles klar«, sagte er grinsend. Doch gleich darauf verfinsterte sich sein Gesicht wieder. »Aber was ist mit uns?«
»Wir müssen das Ganze stoppen. Und zwar jetzt. Im Vergleich mit Hunderten, vielleicht Tausenden von Menschen, die sonst sterben könnten. Wenn wir’s nicht tun, sind wir nicht so bedeutend.«
»Mir gleich, ich …«, begann Matty und grinste, als er Sherlocks geschockten Gesichtsausdruck sah. »Nur ein kleiner Scherz. Lass uns loslegen.«
Zusammen nahmen sie so viele Tabletts mit kaltem gelbem Pollen aus den Eiskisten, wie sie nur tragen konnten. Dann rannten sie durch die Reihen zwischen den Bienenstöcken und verstreuten hinter sich Pollen in dichten, rasch anwachsenden Wolken. Innerhalb von zehn Minuten schwebten so viele Staubpartikel in der Luft herum, dass sie kaum drei Meter weit sehen und nur mit Mühe Luft holen konnten, ohne zu husten. Sherlock berührte Matty an der Schulter.
»Lass uns gehen«, sagte er.
Blind vor lauter Pollenwolken kämpften sie sich tastend durch den gelben Staubnebel zum Gang zurück, der zur Treppe führte. Sorgfältig achteten sie darauf, keinen Bienenstock umzustoßen. Doch trotz aller Vorsicht stieß Sherlock plötzlich mit dem Fuß gegen etwas Weiches und fast wäre er gestolpert. Als er herabblickte, starrte er auf eine geschwollene Masse rot gefleckten Fleisches, in der er nur mit Mühe das Gesicht von MrSurd wiedererkannte.
Surds Augen waren komplett unter geschwollenen Hautfalten verschwunden, und sein weit aufgerissener Mund quoll fast über vor toten Bienen.
Trotz allem, was Surd getan hatte, verspürte Sherlock das mächtige Verlangen, dem Sterbenden zu helfen. Aber es war zu spät. Fröstelnd und mit einem elenden Gefühl im Bauch ging er weiter.
Dann stand er vor der Außenwand. Rechts oder links? Das war die Frage. Er entschied sich für links und stellte sicher, dass Matty ihm folgte, indem er ihn am Hemd packte und mit sich zog.
Obwohl es ihnen wie Stunden vorkam, war vermutlich nicht mehr als eine Minute vergangen, bevor sie auf den Gang stießen. Sherlock drehte sich um und blickte zurück. Außer einer wallenden gelben Pulverwand, die in der Luft hing, war nichts zu sehen.
Er streckte die Hand aus und nahm eine Öllaterne aus der Wandhalterung. Er wog sie in der Hand und dachte über die Bienen nach: Sie traf keine Schuld, außer dass sie nun mal waren, wie sie waren.
Aber er hatte keine andere Wahl.
Er warf die Laterne in den Raum hinein. In hohem Bogen flog sie in die Pollenwolke und verschwand. Kurz darauf vernahm er das Geräusch zersplitternden Glases, als die Lampe auf die Steinplatten prallte. Gefolgt von einem gewaltigen Wump, als die Pollen Feuer fingen.
Dann hatte Sherlock das Gefühl, als würde sich eine unsichtbare Faust in seine Brust rammen, und er flog rückwärts in den Gang zurück. Direkt vor ihm schien die Luft in Flammen aufgegangen zu sein und er spürte, wie seine Haare und Wimpern versengten. Er schlug hart auf, rollte kurz über den Boden und wurde von Matty gestoppt, als dieser direkt auf ihm landete.
Durch den Gang hinter sich blickten sie nun in einen gigantischen Flammenschlund.
Sherlock bedeckte den Mund mit der Hand und führte Matty die Stufen zur obersten Ebene des Forts empor. Er spürte, wie ihnen Luft entgegenströmte. Zweifellos würde sie das Feuer unter ihnen noch zusätzlich schüren.
Dann hatten sie endlich die Oberfläche erreicht. Wachen liefen dort panisch und laut schreiend hin und her. Der Himmel war dunkel, und nur eine zarte rote Linie am Horizont verriet noch, wo die Sonne untergegangen war. In ihrer Panik beachteten die Wachen sie zum Glück nicht, und die beiden Jungen rannten einfach an ihnen vorbei. In Windeseile hasteten sie die Stufen zum Wasser hinunter und stiegen in das Boot.
Als sie davonruderten, drehte sich Sherlock noch einmal um und blickte zurück. Mittlerwe
ile stand das gesamte Fort in Flammen und Maupertuis’ Männer sprangen in ihrer Verzweiflung von dem obersten Deck ins Meer hinab. Einige von ihnen brannten. Wie leuchtende Sternschnuppen stürzten sie durch die Dunkelheit in die See.
Es war ein Anblick, den Sherlock niemals vergessen würde.
Die Fahrt zur britischen Küste verschwamm in seiner Wahrnehmung zu einem diffusen Nebel aus schmerzenden Armen, quälend brennender versengter Haut und schierer Erschöpfung. Noch viel später fragte Sherlock sich, wie Matty und er es überhaupt hatten schaffen können, ohne zu kentern oder sich zu verirren und aufs offene Meer hinauszutreiben.
Irgendwie hatte Amyus Crowe herausgefunden, wo sie landen würden. Vielleicht hatte er es anhand von Windrichtung und Tidenströmung vorausberechnet, aber vielleicht hatte er auch nur gut geraten. Sherlock hatte keine Ahnung, und es war ihm auch egal. Er wollte einfach nur in eine warme Decke gehüllt und in ein weiches Bett gepackt werden. Und zum ersten Mal seit langer Zeit sollte das, was er wollte, auch tatsächlich in Erfüllung gehen.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, hörte er Möwen vor dem Fenster kreischen, und die von der Meeresoberfläche reflektierten Sonnenstrahlen zauberten wellenförmige Muster an die Zimmerdecke.
Er war am Verhungern. Er warf die Bettdecke von sich und sah sich um. Über einer Stuhllehne hingen ein paar Kleidungsstücke für ihn bereit, die ihm nicht gehörten, doch genau die richtige Größe zu haben schienen. Rasch zog er sich an und ging dann auf einer Treppe hinunter, von der er gar nicht mehr wusste, wie er sie hochgekommen war. Die Treppe führte in die Gaststube einer Taverne, die scheinbar Zimmer an Reisende vermietete. Und an Abenteurer.
Die Vorderseite des Gasthauses führte auf eine schmale offene Fläche hinaus, die nach einigen Metern jäh zum Meer hin abfiel. Im grellen Sonnenlicht musste Sherlock die Augen zunächst zusammenkneifen. Dann erblickte er Matty. Sein Freund saß draußen an einem Tisch und vertilgte gerade ein riesiges Frühstück. Neben ihm saß Amyus Crowe und paffte eine Pfeife.
»Morgen«, sagte Crowe in freundlichem Ton. »Hunger?«
»Ich könnte ein Pferd fressen.«
»Lass Ginny das lieber nicht hören.« Crowe wies auf einen Platz am Tisch. »Setz dich. Das Essen wird gleich soweit sein.«
Sherlock setzte sich. Seine Muskeln schmerzten, in den Ohren läutete es immer noch von der Explosion, und seine trockenen Augen brannten. Irgendwie fühlte er sich anders. Älter. Er hatte nicht nur Menschen sterben sehen, sondern deren Tod in einigen Fällen auch selbst verursacht, er war mit Laudanum betäubt und mit einer Peitsche gefoltert worden. Wie konnte er da jetzt einfach wieder zurück zur Deepdene-Schule gehen?
»Ist alles klargegangen?«, fragte er schließlich.
»Dein Bruder hat die Nachricht, die wir geschickt haben, erhalten und ist gleich aktiv geworden. Soweit ich gehört habe, wurde ein Schiff der Navy zum Fort entsandt. Aber nach dem zu urteilen, was du gestern Nacht noch vor dich hingemurmelt hast, werden sie nicht viel mehr als Asche vorfinden.
Und selbst wenn die britische Regierung die französischen Behörden dazu bewegen kann, Maupertuis’ Château zu durchsuchen, so glaube ich nicht, dass sie viel mehr als leere Räume vorfinden werden. Er wird samt seiner Dienerschaft geflohen sein. Aber seine Verschwörung ist wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Dank dir und Matty.«
»Sein Plan hätte nie funktioniert«, sagte Sherlock und musste an die Auseinandersetzung denken, die Virginia und er mit dem Baron ausgetragen hatten. »Jedenfalls nicht so, wie er es wollte.«
»Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ich denke, dass einige Menschen gestorben wären, und ihr habt sie gerettet. Dafür muss man euch danken. Das wird übrigens auch dein Bruder tun, wenn er kommt.«
»Mycroft kommt hierher?«
»Er sitzt bereits im Zug.«
Eine Frau mit Schürze kam aus der Taverne. Sie trug einen Teller, der mit allem Möglichem beladen war, was man sich für ein Frühstück nur wünschen konnte. Plus diverser Köstlichkeiten, die Sherlock noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Lächelnd stellte sie den Teller vor Sherlock ab.
»Hau rein«, forderte Crowe ihn auf. »Du hast es dir verdient.«
Sherlock hielt einen Moment lang inne. Alles um ihn herum schien auf einmal überaus scharf umrissen und dennoch gleichzeitig leicht entrückt zu sein.
»Bist du okay?«, fragte Crowe.
»Ich bin nicht sicher«, antwortete Sherlock.
»Du hast eine Menge durchgemacht. Du bist k. o. geschlagen und mit Laudanum betäubt worden. Diverse Schlägereien und einen Rudermarathon nicht zu vergessen. Das muss sich zwangsläufig auf den Organismus auswirken.«
Laudanum. Sherlock musste an die seltsamen Träume denken, die ihn heimgesucht hatten, als er betäubt und nach Frankreich verschleppt worden war. Er empfand einen Anflug von … Ja, von was eigentlich? Melancholie? Vielleicht. Wehmut. Oder gar Verlangen? … Bestimmt nicht. Was immer für ein Gefühl es auch sein mochte, er verdrängte es für den Moment. Er hatte von Leuten gehört, die von der Wirkung des Laudanums abhängig geworden waren, und er verspürte keine Lust, ihrem Beispiel zu folgen. Nicht die geringste.
»Wie geht es Virginia?«, fragte er, um auf andere Gedanken zu kommen.
»Sie ist sauer, dass sie den ganzen Spaß verpasst hat. Und sie vermisst natürlich ihr Pferd. Sie wollte sich ein wenig in der Stadt umsehen, aber ich habe ihr gesagt, dass sie nicht alleine raus darf. Ich denke mal, sie wird froh sein, dass du wieder wach bist.«
Sherlock starrte aufs Meer hinaus. »Ich kann gar nicht glauben, dass jetzt alles vorbei ist«, sagte er.
»Das ist es nicht«, erwiderte Crowe. »Es ist Teil deines Lebens geworden. Du kannst diese Ereignisse nicht einfach als separate Geschichte betrachten, die einen Anfang und ein Ende hat. Du bist jetzt ein anderer geworden, eben wegen dieser Ereignisse. Und das bedeutet, dass die Geschichte niemals wirklich enden wird. Aber als dein Lehrer stellt sich mir da folgende Frage: Was hast du aus dem Ganzen gelernt?«
Sherlock dachte eine Minute lang nach. »Ich habe gelernt«, sagte er schließlich, »dass Bienen faszinierende Kreaturen sind, über die sich die Leute so gut wie keine Gedanken machen. Ich denke, ich möchte mehr über sie erfahren. Vielleicht sogar versuchen, die Meinung, die man über sie hat, zu verändern.« Er verzog das Gesicht. »Vermutlich bin ich ihnen das schuldig, wo ich doch so viele von ihnen umgebracht habe.« Er blickte zu Matthew Arnatt hinüber. »Und was ist mit dir, Matty? Was hast du gelernt?«
Matty sah von seinem Frühstück auf. »Ich hab gelernt«, sagte er, »dass du jemanden brauchst, der auf dich aufpasst. Denn sonst werden dich deine logischen Einfälle eines Tages noch umbringen.«
»Meldest du dich freiwillig für diesen Job?«, fragte Amyus Crowe, um dessen Augen sich Lachfältchen gebildet hatten.
»Keine Ahnung«, antwortete Matty. »Wie is’ denn die Bezahlung?«
Während Amyus Crowe herzhaft lachte und Matty laut protestierend erklärte, es sei sein voller Ernst gewesen, blickte Sherlock gedankenversunken auf das weite und zeitlose Meer hinaus. Was würde wohl als Nächstes in seinem Leben passieren? Er hatte das Gefühl, als hätte das Schicksal ihn auf eine Straße verschlagen, von deren Existenz er noch gar nichts gewusst hatte, und er fragte sich, was ihn an ihrem Ende erwarten würde.
Eine Bewegung, die er aus den Augenwinkeln wahrnahm, erregte seine Aufmerksamkeit. Er blickte an der Taverne vorbei, wo die Straße in zwei unterschiedliche Richtungen wegführte. Eine Kutsche näherte sich. Eine schwarze Kutsche, die von zwei schwarzen Pferden gezogen wurde. Einen Moment lang dachte er, dass Mycroft eingetroffen sei. Er wollte sich schon erheben, doch dann erstarrte er.
Fröstelnd blickte er in ein kalkweißes Gesicht und rosafarbene Augen. Einen kurzen Moment lang starrten sie ihn durch das Glas an, bevor eine behandschuhte Hand energisch den Vorhang zuzog und die Kutsche weiterfuhr. Spätestens jetzt wusste er, dass ihn sein Gefühl nicht betrogen hatte: Die Dinge würden nie wieder so sein, wie sie einmal gewesen waren. Baron Maupertuis und die Paradol-Kammer waren immer noch irgendwo da draußen, und er würde niemals Ruhe geben.
Was bedeutete, dass es das auch für ihn niemals geben würde.
Danksagungen
Ich habe eine ganze Reihe von Büchern zurate gezogen, um die Geschichte der Zeit und der Region annähernd richtig wiederzugeben. Insbesondere möchte ich die folgenden Werke würdigen:
London’s Lost route to Basingstoke: The Story of the Basingstoke Canal. Von P. A. L. Vine. Erschienen bei Allan Sutton Publishing 1968 (überarbeitete und erweiterte Neuauflage 1994). Enthält großartige Informationen über die lokalen Wasserwege und Kanäle in der Farnham-Region.
The Tongham Railway. Von Peter A. Harding. Erschienen 1994 im Selbstverlag. Ganz offensichtlich Ergebnis der obsessiven Begeisterung des Autors über das Thema, aber immens nützlich.
Bygone Farnham. Von Jean Parratt. Erschienen bei Phillimore & Co. Ltd., 1985. Sehr nützlich, wenn auch nur wegen der darin enthaltenen Liste von Pubs und Tavernen, die den Schluss nahelegt, dass in jedem zweiten Haus in Farnham Bier verkauft wurde.
London Under London – A Subterraean Guide. Von Richard Trench und Ellis Hillman. Erschienen bei John Murray 1984 (dem originalen Buchverlag, in dem die Sherlock-Holmes-Geschichten erschienen sind). Das klassische Handbuch für Londons unterirdische Flüsse und Tunnel.
Subterranean City – Beneath the Streets of London. Von Antony Clayton. Erschienen bei Historical Publications 2000. Behandelt so ziemlich die gleiche Thematik wie das Buch von Trench und Hillman, profitiert jedoch von erst später entdecktem, aktuellerem Material. Oder vielleicht wäre »ausgegraben« dafür das bessere Wort.
The London of Sherlock Holmes. Von Michael Harrison. Erschienen bei David & Charles 1972. Eine unschätzbar wertvolle und makellos recherchierte Untersuchung, die sich damit befasst, wie London aus der Perspektive von Sherlock Holmes ausgesehen hätte.
Außerdem dankbare Anerkennung an:
Rebecca McNally und Robert Kirby für ihren Glauben und ihr Vertrauen;
Jon Lellenberg, Charles Foley und Andrea Plunkett für ihr Einverständnis;
Gareth Pugh dafür, dass er mir alles über Bienen erzählt hat;