Hunter sagte: »Du hattest deine Chance.«
Dann starb Sanson, und der Kopf sank ihm auf die Brust. Hunter zog den Pfeil heraus, und der Körper sackte auf die Planken. Er nahm Sanson die Goldmünze mit der eingeritzten Schatzkarte ab. Anne Sharpe hatte eine Hand an den Mund gehoben, während sie zusah, wie Hunter den Körper zur Reling schleifte und über Bord bugsierte.
Er trieb im Wasser.
Die Haie umkreisten ihn argwöhnisch. Dann kam einer näher und zupfte an dem Fleisch, riss ein Stück heraus. Dann ein weiterer und noch einer. Das Wasser brodelte auf und schäumte blutig. Es dauerte nur wenige Minuten, dann verblasste das Rot und das Wasser war wieder still und Hunter wandte den Blick ab.
EPILOG
Charles Hunter suchte das ganze Jahr 1666 vergeblich nach Sansons Schatz, wie aus seinen Memoiren mit dem Titel Ein Leben unter den Freibeutern der Karibischen See hervorgeht. In der Goldmünze war keine Karte eingeritzt, sondern eine seltsame Reihe von Dreiecken und Zahlen, die Hunter nie enträtseln konnte.
Sir James Almont kehrte mit seiner Nichte Lady Sarah Almont nach England zurück. Beide kamen 1666 in dem Großen Brand von London ums Leben.
Mrs Robert Hacklett blieb bis 1686 in Port Royal und verstarb dort an Syphilis. Ihr Sohn Edgar machte als Kaufmann in der Kolonie Carolina ein Vermögen. Sein Sohn wiederum, James Charles Hacklett Hunter, war 1777 Gouverneur der Kolonie Carolina und brachte seine Kolonie dazu, die Aufständischen aus dem Norden gegen die englische Armee unter dem Kommando von General Howe in Boston zu unterstützen.
Mistress Anne Sharpe kehrte 1671 als Schauspielerin nach England zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurden Frauenrollen nicht mehr wie zuvor üblich von Männern gespielt. Mistress Sharpe wurde in ganz Europa die zweitberühmteste Frau aus Westindien (die berühmteste war natürlich Madame de Maintenon, die Mätresse von Louis XIV, die lange auf Martinique gelebt hatte). Anne Sharpe starb 1704, nach einem Leben, das sie selbst als »köstlich anrüchig« beschrieb.
Enders, der Meereskünstler, Barbier und Bader, schloss sich 1668 Mandevilles Kaperfahrt nach Campeche an und kam bei einem Sturm ums Leben.
Bassa, der Maure, starb 1671 bei Henry Morgans Überfall auf Panama. Er wurde von einem Stier zu Tode getrampelt, als die Spanier, in dem Versuch, die Stadt zu verteidigen, Viehherden auf die angreifenden Reihen der Piraten jagten.
Don Diego, der Jude, lebte bis 1692 in Port Royal. Er kam im hohen Alter bei dem Erdbeben ums Leben, das die »verruchte Stadt« völlig zerstörte.
Lazue wurde 1704 gefangen genommen und als Piratin in Charleston, South Carolina, gehängt. Sie soll eine Geliebte von Blackbeard gewesen sein.
Charles Hunter, der während seiner langen Suche nach Sansons Schatz an Malaria erkrankt war, begab sich 1669 nach England. Zu dieser Zeit galt der Überfall auf Matanceros bereits als politische Peinlichkeit, weshalb er weder von Charles II. empfangen wurde noch in den Genuss irgendwelcher Ehrungen kam. Er starb 1670 an Lungenentzündung in einem Cottage in Tunbridge Wells und hinterließ ein bescheidenes Vermögen sowie ein Notizbuch, das bis heute im Trinity College, Cambridge, aufbewahrt wird. Sein Grab ist auf dem Friedhof der Kirche St. Anthony in Tunbridge Wells zu finden. Wind und Wetter haben den Grabstein beinahe glatt geschliffen, doch die Inschrift ist noch lesbar:
HIER RUHT
CAPTAIN CHARLES HUNTER
1627-1670
EIN EHRLICHER ABENTEURER UND SEEMANN
GELIEBT VON SEINEN LANDSLEUTEN
IN DER NEUEN WELT
VINCIT
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Document version: 1
Document creation date: 1.10.2013
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