Bevor wir fallen

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Bevor wir fallen Page 27

by Bowen, Sarina


  »Warte mal«, sagte Bridger. Er verschwand hinter uns und tauchte im nächsten Moment mit einem Stuhl aus dem Speisesaal wieder auf, den er hinter mir abstellte.

  »Danke, Bridge«, sagte ich und setzte mich.

  Dann kam Stacia mit zwei Bechern zu uns. »Du siehst toll aus heute Abend«, sagte sie.

  Als mir aufging, dass sie mich meinte, war ich so baff, dass es mir fast die Sprache verschlug. »Danke«, stammelte ich. »Du auch. Aber das versteht sich ja von selbst.«

  Es war dunkel, aber ich hätte schwören können, dass sie mir zuzwinkerte.

  Bridger hob sein Glas. »Auf die Schmuggelware.« Alkohol war auf dem vom College gesponserten Ball nicht erlaubt.

  »Auf die Schmuggelware«, stimmten alle ein.

  Der Champagner traf mit sanftem Kribbeln auf meine Zunge. Spektakulär.

  Als ich an Hartleys Hand zog, beugte er sich zu mir herab, damit ich ihm ins Ohr flüstern konnte.

  »Stacia macht mir ein Kompliment, und dein Vater taucht hier auf, und das beides am selben Tag. Ich fürchte, der Jüngste Tag steht bevor.«

  Er küsste mich auf den Hals. »Hast du gemerkt? Das ist echt guter Stoff.«

  »Hab ich. Erinnere dich daran, was passiert ist, als wir das letzte Mal teuren Schampus zusammen getrunken haben.«

  »Daran habe ich auch gerade gedacht«, flüsterte er und streifte mit den Lippen mein Ohr.

  »Wo warst du den ganzen Tag, Hartley?«, fragte Bridger und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

  »Da würdest du nicht drauf kommen, und wenn du tausendmal raten dürftest«, gab er zurück.

  »Also, jetzt musst du es mir sagen.«

  »Ich bin noch nicht bereit, die ganze Geschichte zu erzählen, Bridge. Aber so viel verrate ich dir: Ich habe meiner Mom heute einen Scheck über zwölf Jahre ausstehenden Unterhalt vorbeigebracht.«

  »Was?«, kreischte ich. »Davon hast du gar nichts erzählt.«

  »Geduld. Ich hab doch gesagt, ich brauche Stunden für die ganze Geschichte.«

  »Wow, Alter!« Bridger kippte den Rest seines Champagners herunter. »Du hast recht, da wäre ich nie drauf gekommen. Und, wer ist es?«

  Hartley schüttelte den Kopf. »Es ist ganz schön schwierig für ihn. Wir unternehmen nur ganz kleine Schritte.«

  »Für mich hört sich das gar nicht nach kleinen Schritten an«, sagte ich, als Hartley sich wieder zu mir herabbeugte.

  Er hob mich hoch und ließ sich mit mir auf dem Schoß auf dem Stuhl nieder. Als ich die bloßen Arme um ihn schlang, rieb er sanft darüber. »Dir ist kalt.«

  »Alles gut.«

  »Der Scheck war über eine Viertelmillion Dollar ausgestellt«, flüsterte Hartley mir ins Ohr.

  »Meine Güte. Und damit ist er einfach so aufgetaucht?«

  Als Hartley nickte, streifte er mit der Nase mein Gesicht. »Sein Anwalt hatte ausgerechnet, wie viel er uns schuldete. Es gibt anscheinend eine offizielle Formel dafür.«

  »Und er hat einfach gesagt: ›Hier. Das gehört euch‹?«

  »Ja. Ich hab dir doch erzählt, dass er sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Also hab ich den Scheck meiner Mutter gebracht, die natürlich gesagt hat, dass sie das Geld nicht will.«

  »Was? Aber sie muss es annehmen, damit sie endlich diesen furchtbaren Job kündigen kann.«

  »Ich habe zwei Stunden gebraucht, um sie davon zu überzeugen. Deshalb habe ich mich auch verspätet. Jetzt kann sie aufs College gehen. Sie überlegt, Krankenschwester zu werden.«

  Die Vorstellung machte mich vor Freude ganz hibbelig. »Sie würde eine fantastische Krankenschwester abgeben. Hey, ich kann ihr schon mal zeigen, wie man eine Infusionsnadel zieht.«

  »Gott, wie ich dich liebe«, murmelte er und zog mich an sich. »Du verrücktes, tapferes, sexy Ding. Ich habe heute den ganzen Tag an dich gedacht. Wenn du nicht wärst, hätte ich ihn nie getroffen.«

  Ich schmiegte mich an ihn. »Das ist nicht wahr. Dann hättest du es eben anders so weit gebracht.«

  Anstatt zu widersprechen, küsste er mich. »Komm«, sagte er dann. »Wir müssen noch mal tanzen.«

  »Wieso?«

  »Weil ich dich auf einen Ball geschleppt habe. Also tanzen wir wenigstens noch einmal, bevor ich dir dieses Kleid ausziehe.«

  »Hört sich gut an«, hauchte ich.

  Sein Atem drang heiß an mein Ohr. »Was genau?«

  »Alles«, gab ich zurück.

  Und so war es.

  Die Autorin

  © Michael Lake

  Sarina Bowen ist die USA-Today-Bestsellerautorin der von Lesern und Bloggern gefeierten True-North-Reihe. Sie hat Wirtschaftswissenschaften in Yale studiert und lebt nun mit ihrer Familie in Hanover, New Hampshire. Weitere Informationen unter: www.sarinabowen.com

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  Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel

  »The Year we Fell Down«.

  Copyright © 2014 Sarina Bowen

  Für die deutschsprachige Ausgabe:

  Copyright © 2018 Bastei Lübbe AG, Köln

  Textredaktion: Melike Karamustafa

  Umschlaggestaltung: © Zero Werbeagentur, München

  unter Verwendung eines Motivs von © FinePic/Shutterstock

  Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

  ISBN 978-3-7363-0473-4

  Sie finden uns im Internet unter www.lyx-verlag.de

  Bitte beachten Sie auch: www.luebbe.de und www.lesejury.de

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