by Emily Key
»Wir sind hier, um eine Band für deine Hochzeit zu finden«, begann ich erneut und wieder unterbrach er mich.
»Hannah, komm schon! Lass uns den Abend genießen, ja? Wir hören die Band an, trinken ein Bier und ... haben Spaß.«
»Du bist mein Klient!«, rief ich, die Hände in die Luft werfend. Wie war das mit geschäftlichem Territorium? Es war falsch, dass Kelly nicht hier war. Ich sollte gehen, und zwar auf der Stelle. Es war einfach zu gefährlich. Die ganze Woche hatte er mich in meinem Kopf heimgesucht und mich beherrscht. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mich nach ihm und seiner Nähe, seinem Lachen und unserem Wortgeplänkel gesehnt. Wäre die Angst vor mir selbst nicht so groß gewesen, wie die Sahara, dann wäre ich, um Frieden zu finden, nach Topanga Beach gefahren, aber ich hatte zu viel Schiss, dass Adam auch wieder dort auftauchen würde.
»Hey.« Jetzt drehte er sich vollends in meine Richtung und legte die Hand an meine Wange. Diese Berührung war in einem Arbeitsverhältnis unangebracht, da sie viel zu intim für eine Klientenbeziehung war. Nichtsdestotrotz bewegte ich mich keinen Millimeter. Ich schmiegte mich sogar in einem Moment der Schwäche in seine warme, weiche Handfläche. Leicht drehte ich den Kopf und inhalierte seinen Duft. Scheiße, nein! Das war total falsch. So sehr falsch. »Können wir nicht einfach ... ausgehen wie zwei Freunde?«, fragte er mich und war mir so nah, dass ich die einzelnen Baumwollfäden seines Hemdes deutlich vor mir sah. »Können wir nicht einfach so tun, als würden wir uns mögen?« Scheiße, nein. Weil, ich mag dich. Viel zu sehr. Du bist mein Kunde. »Kelly ...« Ihr Name traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. »... ist nicht hier, und ich brauche die ehrliche Meinung eines Freundes, was die Band betrifft. Also geht dieser Job jetzt an dich, Hannah, okay? Entspann dich!« Küss mich. Küss mich. Nein, halt, küss mich nicht. Gott, ich steckte sowas von der Klemme. Als er seine Hand von meiner Wange gleiten ließ, fielen mir drei Dinge nacheinander auf. Erstens: Er sprach von Kelly, als wäre sie ein Freund, dessen Meinung ihm wichtig war, nicht seine Verlobte. Zweitens: Nachdem der Körperkontakt gebrochen war, was ihm nicht annähernd so zuzusetzen schien wie mir, fraß sich eisige Kälte durch meine Adern und pumpte durch mein Herz, und drittens spürte ich, wie ich mich danach sehnte, dass er mich wieder berührte. Anders. Intensiver. Männlicher. Animalischer.
***
Es war weit nach Mitternacht, als die Band irgendwann zu spielen aufhörte. Dass ich auch nur im Entferntesten daran dachte zu gehen, kam gar nicht infrage. Adam unterhielt mich so lustig mit seinen Kommentaren über die anderen Gäste, dass ich aus dem Lachen gar nicht mehr herauskam. Selten war ich so unbefangen und gelöst gewesen, wenn ich mit einem fremden Mann zusammen war. Natürlich war es kein richtiges Date und ich musste mich nicht anstrengen, damit ich in einem positiven Licht erschien. Adam war ja bereits vergeben, auch wenn er mich so geschickt und charmant anflirtete, dass ich, selbst wenn ich versucht hätte, seinem Lächeln zu widerstehen, es einfach nicht gekonnt hätte. Ich hatte allerdings nur drei Bier getrunken und hielt mich zurück. Wie viel Adam bereits gehabt hatte, wusste ich nicht und es ging mich auch nichts an. Er war der Gentleman in Perfektion und ich verstand plötzlich, weshalb er so beliebt war. Nicht, weil er hübsch war, oder Ahnung vom Surfen hatte, nein die Popularität kam daher, dass er sich für junge Surfer engagierte. Jedes junge Talent wollte von ihm unter Vertrag genommen werden. Nicht, weil er berühmt war, sondern einfach, weil er sich wirklich für andere einsetzte und sich kümmerte. Er erzählte mir ein wenig von seiner Arbeit, seinen aktuellen Projekten und dass er darüber nachdachte, neben dem Sportequipment auch noch Kleidung in sein Portfolio mit aufzunehmen. Wir diskutierten sicherlich eine Stunde darüber, wie das ankommen würde und wie man das Ganze umsetzen und vermarkten konnte. Ich erzählte ihm von meiner kleinen Schwester Holly, die momentan in New York Mode und Design studierte, und versprach ihm, mit ihr bei Gelegenheit darüber zu reden. Schließlich war für uns Normalos ein T-Shirt ein T-Shirt, wie wir beide feststellten. Wir lachten, als wir uns einig waren, dass dies ein Designer vermutlich anders sehen würde.
Im Laufe des Abends sah ich immer wieder Blicke von Frauen, die ihn scannten, mit den Augen fast auszogen, und war erstaunt darüber, dass Adam es nicht einmal bemerkte. Oder er tat einfach so, als würde es nicht geschehen. Ich hätte geschworen, dass er ein absoluter Weiberheld und Playboy war, aber nein. Er unterhielt mich, brachte Themen auf den Tisch, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich mich einmal damit beschäftigen würde. Adam besaß eine fantastische Art zu erzählen und Dinge so bildlich zu beschreiben, dass ich den frischen Fisch, von welchem er mir vorschwärmte, fast schmecken konnte. Offenbar kochte der große Surfweltmeister gerne und – laut eigenen Angaben – gut. Wenn er mich zufällig berührte, schossen Stromschläge durch meinen Körper, wie auch schon damals im Straßencafé, als er seine Hand kurz auf meine gelegt hatte. Am gefühlsbetontesten wurde er, als das Thema irgendwann auf das Surfen zu sprechen kam. Er brachte mich sogar zu dem Versprechen, dass ich irgendwann einmal einem Brett auf dem Wasser eine Chance geben und es zumindest versuchen würde. Deutlich hörte man die Leidenschaft über diesen Sport heraus, wenn er auch gepaart mit wenigen Tröpfchen Trauer und Wehmut war. Die Leidenschaft überwog, und als ich ihn fragte, warum er nicht mehr surfte, wechselte er so elegant das Thema, dass ich den Gedanken beiseiteschob, ihn damit zu piesacken. Als wir schließlich mit einem Augenzwinkern beschlossen, dass es für ›die Älteren‹ jetzt Zeit zum Gehen sei, spürte ich einen Stich, der sich verdammt nach Einsamkeit und Bedauern darüber, dass der Abend vorbei war, anfühlte. Im Laufe der Zeit, die wir hier verbracht hatten, war mir nämlich klar geworden, dass ich heute Nacht niemanden aufreißen würde, der mir mein Bett wärmte und mich vergessen ließ, dass ich Single war. Und auch wenn mich jemand anquatschen würde, der testosterongefüllt und sexwillig auf mich zuging, würde ich nicht die Beine für ihn breitmachen. Im Leben nicht. Es wäre alles nur eine Notlösung, da ich Adam nicht haben konnte. Nicht haben durfte.
Sobald mir der Gedanke in den Kopf schoss, versteifte ich mich und holte mehrmals tief Luft, um das Verdrängen dieser abstrakten Ansicht in meinem Kopf zu beschleunigen. So durfte ich nun wirklich nicht über ihn denken. Als wir uns durch diverse Tanzende und knutschende Pärchen schlängelten, die den Eingangsbereich nutzten, um ihre verschwitzten Körper aneinander zu reiben und ihre Zungen miteinander spielen zu lassen, sah man mehr, als man sehen wollte. Zu viel nackte Haut und zu viele Hände, die unter knappem Stoff verschwunden waren.
Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, als hätte er mich schon Tausende Male so berührt, legte Adam seine warme, große Hand auf meinen unteren – allerdings bedeckten – Rücken und dirigierte mich sanft durch den schmalen Flur. Nachdem wir im Freien waren und die immer noch warme Luft sich auf unsere Haut legte, sah er mir tief in die Augen. So intensiv und einnehmend, dass ich mich kurz fragte, ob er mich jetzt küssen würde. Wäre das ein Date gewesen und nicht ein Geschäftstreffen, dann hätte ich jetzt den Kuss erwartet. Der Moment war perfekt, Sterne funkelten am Nachthimmel, welchen nicht eine Wolke zierte, und die Luft fühlte sich elektrisch geladen an, als würde es in wenigen Augenblicken kurz und heftig regnen. Wo er mich berührt hatte, war meine Haut immer noch erhitzt, und trotz des warmen Sommers zog sich eine Gänsehaut über den Rest meines Körpers. Gerade als ich dachte, dass ich dieses Schweigen und Starren, welches wir hier veranstalteten, unterbinden sollte, da es höchst unprofessionell war, durchbrach Adams Stimme die Ruhe.
»Die Straße weiter runter ist ein Hotdog-Stand ... Ich gehe noch was essen.« Er grinste mich wie ein Schuljunge an, während er unbestimmt hinter sich deutete. »Würdest du vielleicht mitkommen wollen?« Dann räusperte er sich so tief, dass es wie ein Brummen klang, das durch meinen Magen direkt in meine Vagina fuhr. Gott, dieser Mann hatte Talente, von denen er nicht einmal im Entferntesten etwas ahnte. Noch niemals hatte es jemand geschafft, mich nur mit seiner Stimme und seinen Blicken zu erregen. Verdammter Kerl! Die unausgesprochene Versuchung, die ich zwischen den Sätzen hören konnte, schaffte es nicht, mich von meiner Einwilligung abzubringen. Wenn ich ehrlic
h zu mir war, wollte ich in Wahrheit nämlich nicht, dass dieser Abend bereits endete. Ich wollte nicht, dass die Sonne aufging und diese komische Magie zerstörte, die Einzug gehalten hatte. Im Grunde wollte ich nichts weiter, außer dieses Date bis zur letzten Sekunde genießen. ›Moment mal, das hier ist kein Date!‹, rief mein Engel in Panik und der Teufel lachte mich dröhnend aus.
Den Gedanken vertreibend bemerkte ich, dass ich Adam immer noch wie ein Idiot anstarrte, anstatt zu antworten. Auf einmal fühlte ich mich wie 14 und als wäre ich gerade auf der Highschool. Nur dass dieser Mann definitiv der Inbegriff von Testosteron und Männlichkeit war und kein Junge, dessen Arme so dick und unmuskulös wie meine Unterschenkel waren.
Nachdem ich ihn ausgiebig beäugt hatte, zuckte ich in gespielter Lässigkeit die Schultern. Wir waren doch Freunde oder? Und als Kumpels konnte man schon einen Hotdog essen gehen.
»Klar«, sagte ich und sah ihn unter langen Wimpern hindurch an. »Es geht doch nichts über Fast Food nach ein paar Bier.« Hab ich gerade echt, Hotdogs als Fast Food bezeichnet? Gott war ich erbärmlich. Er lachte, schob seine Hände in seine Hosentaschen und ging los.
»Na komm schon, Hannah!«, rief er mir zu und ich bemerkte, dass ich ihm hinterhergesehen hatte, als wäre er eine verdammte Erscheinung.
Als wir schließlich, jeder mit einem Hotdog ausgerüstet, auf der Picknickbank vor dem Verkaufstrailer saßen, zog er mich damit auf.
»Du musst das lassen, mir so hinterher zu sehen«, brummte er mit Amüsement in der Stimme und flirtete mich an.
Scheiße. Scheiße. Scheiße.
Finde eine Ausrede Hannah, komm schon! Finde eine Ausrede. Gequält zwang ich mich in Ruhe den Bissen zu kauen, bis er Brei war, um Zeit zu schinden. Adam lehnte sich leicht zurück und hob mit sanftem Tadel im Ausdruck eine Braue.
»Ich hab dem Kerl neben dir nachgeschaut!«, erwiderte ich, weil mir nichts Besseres einfiel. Sein Blick verdüsterte sich und ich biss erneut herzhaft in meinen Hotdog. »Sei nicht immer so arrogant, Adam«, fügte ich noch hinzu, nachdem ich mit meiner Aussage seinen selbstgefälligen Ausdruck aus dem Gesicht gewischt hatte. Mir sicher, dass ich wieder die Oberhand besaß, kaute ich jetzt genüsslich den Snack in meinem Mund. Meine Hüften würden mich morgen dafür hassen, dass ich so viel Bier und mitten in der Nacht einen Hotdog in mich hineingestopft hatte, aber was sollte es. Der Abend war rundherum gelungen und das wollte ich nun auch vollends genießen. Adams Blick brannte sich in meinen, als er mich mit einer Mischung aus Belustigung und animalischer Männlichkeit ansah. In seinem Gesicht konnte ich nicht lesen, was er dachte, aber seine ganze Präsenz vermittelte mir, dass es besser war, wenn ich mich jetzt nicht vom Fleck rührte. Ich wagte nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben oder mich zu bewegen. Das Band, welches zwischen uns bestand, ob wir es wollten oder nicht und ob wir es ignorierten oder nicht, festigte sich. Es verwob sich noch enger ineinander und zwang uns einzusehen, dass da irgendetwas war, von dem der weibliche und männliche Instinkt verlangte, dass man ihm nachgab. Seine ozeanblauen Augen hefteten sich auf meinen Mund, und er zog seine Unterlippe zwischen die Zähne. Als er sie wieder in die Freiheit entließ, schimmerte sie feucht und war purpurrot. Sinnlich. Verführerisch. Absolut sexy. Wie in Trance beobachtete ich, wie Adam seine Hand über dem schmalen Tisch ausstreckte und seinen Finger an meinen Kiefer legte. Sanft wischte er mit dem Daumen über meinem Mundwinkel, in dem offenbar etwas von der Soße hing. Als seine leicht raue Haut das erste Mal meine Lippen berührte, raste ein Blitz durch meinen Körper hindurch, und anschließend spürte ich, wie ich durch diese simple Geste feucht wurde. Mit seinem Blick auf meinem Mund verharrte er einen Moment zu lange, und ohne, dass ich es kontrollieren konnte, öffnete ich ihn einen Spalt. Was richtete dieser vergebene Mann nur in mir an? Gerade als ich dachte, dass es qualvoller nicht mehr werden konnte, schluckte er schwer, zog seine Hand zurück und leckte sich den Ketchup von seinem Daumen. Es war nicht viel, was er sagte, aber dieses eine Wort, gepaart mit dieser sinnlichen Geste ließ meine Knie weich werden.
»Schade!«
Ich brauchte einen Moment, um mich zu fassen, war ich mir doch nicht sicher, ob er über den Augenblick und die Sehnsucht sprach oder über die Tatsache, dass ich ihm weismachte, ich hätte ihm nicht hinterhergesehen.
Kapitel 9
Hannah
Als wäre nichts gewesen, als hätte er nicht auch dieses verfluchte Knistern zwischen uns gespürt, hielt Adam mir die Türe zum Taxi auf, und ich rutschte durch, damit er auf den Sitz neben mir gleiten konnte. Die Stimmung war seit seiner Berührung und der erotischen Geste, wie er sich den Daumen in den Mund gesteckt hatte, gekippt.
»Wir haben zwei Stopps, der Erste ist in der Birdview Avenue«, wies Adam den Fahrer an und schloss anschließend kurz die Augen.
»Woher weißt du, wo ich wohne?«, fragte ich ihn leise, aber mit deutlicher Überraschung in der Stimme. Ich spürte seinen Blick auf mir, sah aber weiterhin stur geradeaus. Konnte es wahr sein, dass sich etwas so richtig anfühlte, wie hier mit ihm zusammen zu sein, obwohl es doch so falsch war? Gemeinsam in einem Taxi zu sitzen und nach einem Termin, der sich eher wie ein Date angefühlt hatte, nach Hause zu fahren. Aber es war falsch.
»Ich weiß viele Dinge über dich, Hannah«, wisperte er nach gefühlten Minuten.
»Über Hannah oder über Miss. Stone?«, erkundigte ich mich, zwanghaft versucht, dieses erotische Knistern zwischen uns zu vertreiben. Ich musste es wissen, ich musste erfahren, ob ich mir diese Anziehung nur eingebildet hatte. Ob sie einseitig war.
»Über Hannah.« Die schlichte gemurmelte Antwort ließ meine Knie zittern und ich war froh, dass ich gerade saß. Ich wackelte in meinen Schuhen mit den Zehen, um das Gefühl zu vertreiben. Aber es wollte nicht gehen. Es nistete sich in jedem Winkel meines Körpers ein.
Gequält schloss ich die Augen. »Sag das nicht, Adam«, wisperte ich. So sehr ich mich gerade noch nach seiner Antwort gesehnt hatte, so sehr quälte sie mich jetzt. »Bitte ... nicht.«
Ehe ich reagieren konnte, beugte er sich blitzschnell in meine Richtung, platzierte ruckartig die Hand in meinen Nacken, murmelte ein »Scheiße, Hannah!« und legte seine Lippen auf meine.
Er küsste mich mit Leidenschaft. Ich öffnete meinen Mund einen Spalt und ließ seine Zunge ein. Er war warm und weich und schmeckte nach Essen und Bier und ... Adam. Er zog mich näher, und ohne Widerwillen gab mein Körper nach, schmiegte sich an ihn. Wäre es in dem Auto nicht so eng gewesen, wäre ich auf seinen Schoß gekrabbelt. Einfach aus dem Grund, weil das Gefühl ihm nahe sein zu müssen, übermächtig wurde. Ich krallte eine Hand in seinen Hemdkragen und hielt ihn fest umklammert. Die andere legte ich an seine raue Wange, die von einem Fünftagebart überzogen war. Er stöhnte leise, als wir Luft holten, presste mich fest und besitzergreifend mit einer Hand in meinem Nacken an sich und legte die andere bestimmend auf meine Hüfte. Ich konnte an nichts denken, außer diese warmen, vollen Lippen, die meinen Mund liebkosten, und die seidige Zunge, die meine neckte, um sie aus der Reserve zu locken. Meine Welt stand still, nur um sich plötzlich mit vierfacher Geschwindigkeit weiter zu drehen. Ich ließ meine Hand von seiner Wange in sein weiches, zerzaustes Haar wandern und wollte ihn nicht mehr loslassen. Als das Taxi hielt, schmiss er irgendeinen Schein nach vorne, öffnete die Türe und zog mich aus dem Auto. Er unterbrach den Kuss nur kurz und dirigierte mich dann sicher und so, als wäre er schon tausend Male hier gewesen den Weg zu meinem Apartment entlang. Nachdem wir knutschend die Treppen hinter uns gelassen und ich die Türe geöffnet hatte, war ich bereits süchtig nach ihm. Als er sie ins Schloss gekickt hatte und seinen Mund wieder auf meine Lippen drückte, um das sinnliche Spiel fortzuführen, hob er mich auf seine Hüften, noch ehe ich protestieren oder denken konnte. Ich war keines dieser Fliegengewichte, aber für ihn schien es kein Problem zu sein. Als hätte er den Grundriss meiner Wohnung genau im Kopf, dirigierte er mich in mein Schlafzimmer und legte mich auf meinem Bett ab. Sofort kam er wieder über mich. Ich schmunzelte, da er offenbar verhindern wollte, dass der Körperkontakt lange genug brach, um einen klaren Gedanken zu fassen.
»Du bist so
schön, Hannah!«, murmelte er, als er mir das Kleid über die Hüften nach oben schob, um es mir anschließend über den Kopf zu ziehen. Vor mir kniend legte er die Hände auf seinen trainierten Oberschenkeln ab, und atmete tief durch. Sein Blick tastete sich über meinen in Unterwäsche gehüllten Körper. Jede Linie nahm er in Augenschein, und gerade als es mir zu missfallen begann, biss er sich auf die vom Küssen geschwollene Lippe. Gequält schloss er kurz die Augen. Das war die Chance, die er mir gab, um zur Vernunft zu kommen, um zu erkennen, dass dies alles total falsch ist. Dass er verlobt war. Dass ich seine Hochzeitsplanerin war und dass ... Langsam streckte ich meine Hände nach den Knöpfen seines Hemdes aus, und unsere Blicke verließen den des anderen nicht mehr. Nicht einmal dann, als ich es ihm über die Schultern zog und anschließend achtlos auf den Boden warf. Jedes Wort wäre jetzt zu viel gewesen.
Benommen von seiner atemberaubenden Schönheit, ließ ich meinen Zeigefinger über die ausgeprägten Muskeln rund um sein Schlüsselbein wandern. Zitternd zog er die Luft ein und ich konnte im hellen Mondlicht, das durch die hohen Fenster schien, sehen, wie er eine Gänsehaut bekam.
»Das sagt der Richtige ...«, war meine verzögerte Antwort auf seine Aussage, weil ich das Gefühl bekam, etwas erwidern zu müssen. Der plötzlich aufflammende Hunger in seinem Blick ließ mich feucht werden. Selten hatte ich mich so begehrt und sexy gefühlt. Einen Herzschlag später knurrte er und legte seine Lippen wieder auf meine. Heftig drang er mit seiner Zunge in meinen Mund ein, als seine Hände hinter mich griffen und mir den BH auszogen. Nachdem er mich dann fest an seinen durchtrainierten, gestählten Körper gepresst hatte, und ich das erste Mal richtig seine Haut an meiner fühlte, stöhnte ich vor Wonne. Gott, das war so viel besser im Vergleich zu meinen Träumen. Da ich plötzlich alles von ihm aufnehmen wollte, was nur irgend möglich war, krallte ich meine Finger in die Muskeln an seinen Armen, gerade als er mich sanft auf den Rücken zwang um sich zwischen meine Beine zu legen. In seinen Armen fühlte ich mich zierlich und begehrt und ich genoss das Gefühl, das er in mir hervorrief, als er mich mit seinem Körper bedeckte.