Hannah (Malibus Gentlemen 1) (German Edition)

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Hannah (Malibus Gentlemen 1) (German Edition) Page 20

by Emily Key


  ›Wieso denkst du überhaupt daran? Ich dachte, dein Schicksal war besiegelt, als sie die Türe geöffnet hat?‹ Wohl wahr und sehr richtig. Nichts und niemand würde mich nun davon abbringen, Hannah zu ficken.

  »Du bist so schön, Baby!«, murmelte ich und ihre Finger griffen nach meinem weißen Poloshirt, um es mir über den Kopf zu ziehen.

  »Du bist aber auch nicht übel«, hauchte sie und platzierte einige Küsse auf meiner gebräunten Haut. Seit ich nicht mehr so extrem Sport trieb, war mein Sixpack verschwunden, aber meine Bauchmuskeln waren durch das Schwimmen und die täglichen Sit-ups immer noch klar definiert. Mit ihren Nägeln strich sie darüber und hakte ihren Fingern unter den Bund meiner Hose.

  »Die sollten wir loswerden, oder?«, fragte sie kichernd. Teufel noch mal, das würde ich mir nicht zweimal sagen lassen. Eilig öffnete ich den schwarzen, breiten Ledergürtel, der sich durch die Schlaufen meiner hüftigen Hose zog und mein zum Platzen steifer Schwanz sprengte die Knopfleiste fast auf eine Art, die peinlich war. Lächelnd machte ich einen nach dem anderen auf und seufzte tief, als sie mir mit ihren kleinen Händen die Jeans über dem Hintern nach unten schob und ich heraussteigen konnte. Das Gefühl, endlich nicht mehr so eingeengt zu sein, brachte mich dazu, wohlig die Augen zu schließen. Als sie nach vorne fuhr, und mich durch die Shorts massierte, stöhnte ich leise ihren Namen.

  »Gott, Hannah!« Es dauerte nur wenige Sekunden bis sich dort, wo meine Eichel lag, ein kleiner, feuchter Punkt bildete.

  »Himmel, Weib!«, stöhnte ich weiter, als ich sie Haut auf Haut spürte, da sie die Finger in meine Unterwäsche schob. »Hör bloß nicht auf!«, knurrte ich, legte den Kopf in den Nacken und stöhnte. Fest umgriff sie meinen Ständer, fuhr auf und ab, und es war der Himmel. Dieses Kribbeln, diese Gefühle, die sie in mir heraufbeschwor, das hatte ich noch bei keiner Frau empfunden. Traurig, aber wahr.

  »Möchtest du auf meiner Hand kommen, Adam?« Da ich in meiner stehenden Position auf sie herabsehen konnte, machte mich der Anblick von ihren geschwollenen, einen Spalt geöffneten, kirschroten Lippen und den zu mir emporgehobenen Augen fast wahnsinnig. Hannahs Wangen waren leicht gerötet und ihr Atem ging ebenfalls schneller. »Oder möchtest du in mir abspritzen?«, wisperte sie, und ich verstand sie kaum, so laut und rasselnd füllten sich meine Lungen mit Luft. Die Aussicht, in ihrer heißen Enge mein Sperma zu verströmen, machte mich so dermaßen an, dass ich ihre Hände von meinem Schwanz zerrte, meine Shorts abstreifte und ihr rosa Höschen an der Naht zerriss. Es rutschte ihr über die Beine, als ich zwischen die jetzt weit gespreizten Schenkel trat, und sie an ihrem Hintern an meine nackte Haut presste. Der süße und heisere Aufschrei, der ihr entwich, schoss direkt in meine Lenden und ich konnte es kaum mehr abwarten, in sie einzudringen. Hannah umklammerte mich so fest mit ihren Beinmuskeln und ihren Armen um meinen Hals, den sie leidenschaftliche küsste und Bisse auf meiner Haut verteilte, dass ich mich kaum mehr kontrollieren konnte. Mit der einen Hand stieß ich die Türe auf und betrat die ebenerdige Dusche. Fast zu stürmisch presste ich sie gegen die Wand, stützte sie mit meinen Hüften, als ich mit glühenden Augen in ihr Gesicht blickte.

  »Nimmst du die Pille?«, fragte ich frei heraus und betete, dass sie ja sagen würde. Dass sie mich ohne ein verdammtes Kondom in ihre süße Pussy stoßen lassen würde. Hannah nickte, krallte ihre Hände in meine Schultern. Das Wasser prasselte auf uns herab, und schon bevor wir die Duschen betreten hatten, spürte ich an meinem harten Freund, wie feucht sie war. Außerdem war ihr Slip durchnässt gewesen. Es war so schön, einfach in sie einzudringen und rauen, leidenschaftlichen, alles umfassenden Sex mit ihr zu haben. Ich brauchte sie heftig. Ruckartig stieß ich in sie und grinste, als sie bei der plötzlichen Dehnung die Augen aufriss.

  »Alles in Ordnung, Hübsche?« Den letzten Rest meines Verstandes zusammenraffend, stieß ich diese Worte hervor. Deutlich fühlte ich an meinem Schwanz ihren Puls und genoss, als er mich wie eine Faust umschloss. Ihre grünen wunderschönen Augen wurden glasig und der Schleier der Leidenschaft zog sich hindurch. »Fuck, Adam, bewege dich, bitte!«, keuchte sie laut fluchend; ihre Nippel wurden trotz des warmen Wassers hart und zogen sich zusammen. Ihre Nägel würden deutliche Abdrücke hinterlassen, da sie sich so fest an mich klammerte, wie es nur ging. Immer wieder spannte sie ihre Muskeln an und ich knurrte, als ich wie ein Besessener in sie stieß. Sie als mein brandmarkte.

  »Das ist meine verdammte Muschi!« Jedes meiner Worte unterstrich ich mit einem harten Stoß, bei dem sie gegen die Fliesen gedrückt wurde. In Hannah schien dieselbe Besitzgier entfacht worden zu sein, denn sie küsste mich so heftig, dass unsere Zähne aneinander krachten und sie vor Lust verkrampfte. Bereits nach wenigen Stößen zogen sich meine Eier zusammen und ich zwang mich, ein wenig langsamer zu agieren. Mein Mädchen würde nicht auf seine Kosten kommen, wenn ich es zwar besinnungslos fickte, aber dabei nicht ihren G-Punkt traf.

  »Wie fühlt sich das an, Hannah?«, fragte ich und grinste auf sie herab, als ich von heftigen schnellen Stößen urplötzlich drosselte und mich gemächlich in sie schob. Vor und zurück. Vor und zurück.

  »Adam«, wimmerte sie meinen Namen und ich genoss diese süßen, kleinen Laute, die ihren Mund verließen.

  »Wollen wir versuchen, dass ich dich zum Kommen bringe, auch wenn ich nicht mit deiner Klit spiele, Baby?« Mein Unterarm stützte sich neben ihren Kopf an den Fliesen ab. Der Dampf hüllte uns ein, als sie mich unter halb gesenkten Lidern ansah.

  »Bitte«, hauchte sie, und da ich so langsam meine Hüften immer nur ein klein wenig zurückzog und wieder zustieß, würde sie nicht auf ihre Kosten kommen. Aber so wie ich meine Hübsche einschätzte ... nun, vielleicht stand sie auf Dirty-Talk?

  »Was möchtest du, Darling?«, fragte ich in ihr Ohr und leckte einmal kurz über die Muschel. Gott, ohne Gummi in ihr zu sein, fühlte sich so fabelhaft an. Es war mein Paradies. Mein Anti-Pussy-Panik-Paradies. Hannah stöhnte lediglich. »Möchtest du, dass ich dich heftig nehme? Möchtest du, dass ich dir sage, wie wunderbar eng und warm du bist? Wie du mich mit deinen Wänden zum Kochen bringst?« Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt und sie fuhr sich mit der Zunge darüber. »Möchtest du, dass ich dich necke und nur ein bisschen mit dir schlafe ...?« Meine Worte wurden davon begleitet, dass ich mich weiterhin nur ganz sanft und wenig in sie schob. »Oder möchtest du, dass ich dich ficke, als gäbe es keinen Morgen mehr? So, dass du bei jedem Schritt, den du heute tust, an mich denken wirst?« Hektisch nickte sie, und ich nahm das als Zustimmung für Letzteres. Fest und ruckartig zog ich mich aus ihr zurück, soweit es ihre Umklammerung zuließ, und stieß wieder in sie. »Scheiße, Weib, bist du eng!«, keuchte ich und hörte meine Stimme von den Fliesen widerhallen. Mit purer Absicht, dessen war ich mir sicher, spannte sie ihre Muskeln an, um mich verrückt zu machen. Hannah stöhnte laut und ich hörte trotz des Wassers, welches in die Duschwanne prasselte, wie meine Eier regelmäßig und heftig gegen ihren Schoss klatschten.

  »Adam ... Gott!«, schrie sie und ich spürte, wie ihre Titten von nachgiebig und weich zu hart wurden, sich alle Muskeln, die sie in ihrem Körper überhaupt hatte, anspannten und ihre Pussy um mich zuckte. Das schickte auch mich, schwer atmend und verkrampfend, über die Klippe. Erst als ich alles in sie gepumpt hatte, Hannahs Orgasmus nachließ und sie wieder in die Wirklichkeit fand, entspannte ich meine Gesäßmuskeln ein wenig. Ich wollte noch nicht aus ihrer warmen Süße heraus, aber ich presste mich nicht mehr ganz so fest in sie. Nach und nach löste sie ihre verkrampften Finger, die deutliche Spuren und Striemen auf meinen Bizeps und Schultern hinterlassen hatten, und sie sah mich lächelnd und schwer atmend an.

  »Das war unglaublich!«, hauchte sie nach Luft ringend. Das heiße Wasser prasselte an meinem Rücken herab und ich lehnte meine Stirn gegen ihre.

  »Das war mal wieder dringend nötig«, murmelte ich und küsste sie kurz. »Festhalten!« Hannah krallte sich wieder an mich, und ich drehte uns so, dass nun ihr geschundener Rücken und die kühlen Fliesen der Vergangenheit angehörten. Immer noch in ihr, lehnte ich meinen Rücken an die Kacheln und Hannah seufzte auf, weiterhin auf meinen Hüften sitzend, warf
sie den Kopf zurück und ließ das Wasser über ihre rötlich-blonden Haare und die gebräunte Haut laufen. Gott, wenn ich mich nicht zügelte, würde ich bei diesem Anblick wieder hart werden. Fest bohrten sich meine Finger in ihre Haut und ich genoss, dass sie um mich war. Trotz Wasser roch es nach Sex. Als Hannah schließlich die Arme um meinen Hals legte, um kleine Küsse auf meinen Mund und meinem Kiefer zu platzieren, zog ich mich aus ihr zurück und ließ sie herunter.

  »Scheiße Adam, auch wenn du kein Profisportler mehr bist, dein Körper ist der Hammer, das weißt du oder?«

  Ich grinste schief und warf den Kopf in den Nacken. Hannah nützte den Moment und fuhr mit ihrer Zunge über mein Schlüsselbein. »Du bist absolut perfekt, Mr. Moore!«

  »Danke für das Kompliment, das kann ich nur zurückgeben ...« Immer noch nach ihr hungrig, presste ich die Lippen auf ihren Mund und gab ihr einen tiefen Zungenkuss. Als sie ihn schließlich nach Luft schnappend unterbrach, war ihr Dekolleté gerötet und ich ließ ihren Nippel zwischen meinem Zeigefinger und Daumen rollen.

  »Lass uns heute freinehmen. Lass uns den Tag hier verbringen!«, wisperte ich und strich ihre feuchten Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Einzelne Tropfen perlten von ihren Wimpern, und ich registrierte gerade zum ersten Mal, dass sie ungeschminkt war. Die natürliche Orgasmus-Schönheit stand ihr hervorragend.

  »Einfach so?«, fragte sie mich und ich nickte, zog sie an der Hüfte an mich, um sie spüren zu lassen, wie ernst ich es meinte.

  »Einfach so«, wiederholte ich bestätigend und nach einem kurzen Keuchen, nickte sie bereitwillig.

  »Okay. Dusche und dann Frühstück?

  Ich hob eine Braue. »Hast du Speck?«, fragte ich sie und Hannah rollte so demonstrativ mit den Augen, dass ich auflachte.

  »Denkst du, ich bin ein Anfänger?«, setzte sie mir entgegen und zog dabei einen so süßen Schmollmund, dass ich sie festhielt.

  Als ich den Kopf senkte, wisperte ich an ihren Lippen: »Das hoffe ich irgendwie, denn du gehörst mir, Baby. Ich lass dich nicht mehr los!«

  Nur einmal.

  Ein Tag.

  Wenige Stunden waren wir Adam und Hannah: zwei ganz normal verliebte Menschen, denen nicht eine Hochzeit im Weg stand.

  Kapitel 20

  Hannah

  Adam schlief neben mir.

  Nackt.

  Und das fühlte sich ... richtig an. So wie alles, was wir heute getan hatten und das war ... einiges gewesen.

  Heute Morgen hätte ich nicht erwartet, dass sich dieser Tag noch so positiv entwickeln würde. Und dann stand Adam vor der Türe, gerade als ich duschen gehen wollte. Scheiße ... er hatte mich nicht einmal überzeugen müssen, so verdammt ausgehungert war ich nach ihm. Nach seinem Geschmack, seinem Körper, der Stimme, dem Lächeln. Natürlich wusste ich, dass ich ihn vermisste, das spürte ich mit jedem Herzschlag, aber dass es so ... intensiv war, so Welt-aus-den-Angeln-hebend, das war mir nicht klar gewesen. Als er dann auch noch vorschlug, dass wir den Tag hier bei mir – zusammen – verbringen sollten ... sagen wir so, es bedurfte nicht viele Worte, um mich zu überreden. Dieser Mann war, wie ich heute festgestellt hatte, der perfekte Gentleman. Nachdem wir nämlich die Dusche verlassen hatten, trocknete er mich ab, platzierte auf meinem ganzen Körper Küsse und cremte meine Haut mit meiner Lieblingsbodylotion ein. Als ich uns dann Speck und Omelett mit frischen Kräutern, Tomaten und Gewürzen briet, waren seine Augen so mit Emotionen gefüllt, dass sie fast überquollen. Vermutlich war das der Grund, warum ich, nachdem das Frühstück beendet war, wie von Zauberhand meinen Slip verlor und sein Poloshirt, welches ich angezogen hatte, ebenfalls auf dem Boden landete. Fairnesshalber musste man dazu sagen, dass sich Mr. Moore in meiner Wohnung wohlzufühlen schien, denn nur mit Shorts bekleidet – die so knackig auf seinen Hüften saßen, damit nichts der Fantasie überlassen blieb – bewegte er sich mit einer Selbstverständlichkeit, von der ich dachte, dass sie erst nach einigen Jahren Beziehung zu sehen war. Es war gut, dass ich so verrückt nach ihm war, denn diese Eigenschaft verband uns offensichtlich.

  Der sexy Verführer konnte nämlich die Finger auch nicht von mir lassen und ich würde lügen, würde ich behaupten, dass es mich störte. Ich liebte es, seine Haut an meiner zu spüren. Zu fühlen, wie er mich in den Wahnsinn trieb und zuzusehen, wie er die Beherrschung verlor und in mir kam. Wir benutzten keine Kondome. Neutral gesehen war das in Ordnung, da er wegen seinem Bein sehr lange unter ärztlicher Aufsicht gewesen war und ... er mir versichert hatte, dass er seit damals mit Kelly zusammen gewesen war. Natürlich war das ein Stich in meinem Inneren gewesen, aber ich zwang mich einfach, diesen geflissentlich zu ignorieren und weiterhin zu lächeln. Die trüben Gedanken verschwanden, als er mir erzählte, dass er alle sechs Wochen zum Blutspenden ging und dort ebenfalls die wichtigsten Schnelltests durchgeführt wurden. Früher, als ich meinen erste und einzige feste Beziehung geführt hatte, hatte ich mit diesem Typen – er hieß Marc – auch ohne Gummi geschlafen. Aber dabei hatte ich nichts gespürt. Lange dachte ich, es läge an meiner Vagina und bin wie eine Besessene in Beckenbodenkurse gerannt, in dem Bestreben mich selbst zu trainieren und besser zu werden. Außerdem hatte ich mit Sicherheit vier oder fünf Bücher zu Hause, die sich mit der weiblichen Intimzone beschäftigten. Heute wusste ich, es lag nicht an mir. Erwähnenswerterweise waren sie nun dennoch rentabel. Adam profitierte sehr davon, und als wir heute Nachmittag das dritte Mal, übereinander hergefallen waren, sagte er immer wieder ›Mach das noch mal mit deiner Muschi‹. Damit meinte er, dass ich wieder diese speziellen Anspanntechniken vorführen soll.

  Das war eine Stunde her, und seitdem schlief er.

  Adam lag halb auf dem Bauch, das Haar zerzaust, die Lippen einen Spalt geöffnet und das Laken war so weit nach unten gerutscht, dass es gerade so eine Seite seines Hinterns bedeckte. Ein überaus ansehnlicher Arsch. Allgemein war sein Körper ein einziger Augenschmaus, aber daran würde ich mich wohl nie gewöhnen. Adam hatte es geschafft, dass ich meinen treuesten Grundsatz über den Haufen geworfen hatte: Ich habe mich mit jemandem eingelassen, der vergeben ist. Aber dem nicht genug. Ich war auch noch seine Hochzeitsplanerin.

  Und doch konnte ich die Finger nicht von ihm lassen. Schaffte es nicht, mich von ihm fernzuhalten und aus irgendeinem verdammt egoistischen Scheißgrund, wollte ich es überhaupt nicht. Versuchte es nicht einmal.

  Natürlich brachte mich mein Gewissen fast um. Nun ... die meiste Zeit zumindest. Nämlich immer dann, wenn ich Kelly sah oder sie beide zusammen. Wie beim fröhlichen Freunde-Dinner mit seinem besten Freund Scott.

  Aber auf der anderen Seite wie zum Beispiel heute – immer dann, wenn er gerade mal nicht in mir war oder ich ihn wie eine besessene Rodeoreiterin ritt, hatten wir tatsächlich miteinander gesprochen. Wie erwachsene, gesittete Menschen. Ich wusste über seine Familie Bescheid, dass seine Eltern wahnsinnig stolz auf ihn waren. Dass er eine jüngere Schwester hatte, die in Europa lebte und dass er wirklich exzellente Manieren besaß. Früher war er wohl ein ziemlich heißer Bad Boy gewesen und bei der ein oder anderen Bemerkung und Schlagzeile aus Zeitungen, die ich heute nach ihm gegoogelt habe, hat er nur mit Unschuldsmiene die Schultern gehoben und mich angegrinst. Er erzählte mir von seiner heißen Phase, die er zusammen mit Scott ausgekostet hatte, und von seiner Firma. Ich wusste nun, wann er Geburtstag hat und dass er noch nie in Las Vegas gewesen war. Außerdem hatte er mir verraten, dass er Obst in Obstform und nicht in pürierter Scheiße essen wollte, denn dann fühle er sich immer so, als hätte er keine Zähne im Mund. Das war das einzige Mal, dass er eine kleine Brücke zu Kelly baute, die wohl dachte, er würde seinen Smoothie lieben, welchen er ›grüner Schleim‹ nannte. Er vertraute mir an, dass er noch nie zu jemandem ›Baby‹ gesagt hatte und dass er jeden Tag Steak essen könnte, wäre es das einzige Nahrungsmittel auf der Welt. Weiter wusste ich über ihn, und das bedeutete mir am meisten, dass der einzige Grund, weshalb er immer morgens schwimmen ging, nicht der war, weil er Sport treiben wollte, sondern weil die Wellen ihm dann alleine gehörten. Nur ihm. Niemand sonst, mit denen er sie teilen musste.

  Der Todesstoß in seinem Geständnis an mich war da
nn, dass er mir sagte, ihm sei es wichtiger gewesen mich heute zu erreichen und endlich wiederzusehen, als seine Liebe zum Wasser zu pflegen. Ich wusste, was das bedeutete, denn ich selbst empfand ähnlich. Für mich war das Schönste an einem Tag der Sonnenuntergang, den ich von meiner Terrasse aus betrachten konnte. Ich wollte ihn alleine für mich haben, niemand sollte dabei sein, und doch wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass er neben mir säße, sein Weinglas an meines stieß und wir der Sonne dabei zusahen, wie sie das Meer verbrannte. Als ich gerade in meine Gedanken so tief eingetaucht war, dass ich im Grunde nichts mehr um mich herum mitbekam, spürte ich, wie jemand nach meiner Hand griff und seine Finger mit meinen verschränkte. Diese Geste war so normal und gesellschaftstauglich, aber für mich unvorstellbar intim, dass ich mich kurz versteifte. »Baby!«, murmelte er und zog einen Schmollmund. »Nur noch kurz entspannen.« Ich lächelte nachsichtig und beugte mich zu ihm, um einen Kuss auf seiner Schulter zu platzieren. Sein sonst so makelloser Rücken war ziemlich zerkratzt, was wohl meiner Leidenschaft zuzuschreiben war, aber jetzt konnte ich es auch nicht mehr ändern. Den ganzen Tag hatten wir beide tunlichst vermieden, an heute Abend zu denken. Ich, weil ich wusste, dass ich ihn mit Kelly ertragen müsste und er ... nun das konnte ich nicht hundert Prozent einordnen, aber ich war mir relativ sicher, dass er ebenso in mich verliebt war. Das wiederum war riesige Scheiße, denn ... sollte ich zu ihm sagen: ›Adam, verlass Kelly, geh mit mir zusammen?‹ oder etwas in die Richtung wie ›Nimm mich, ich bin in dich verliebt?‹ Ich konnte das nicht, fühlte es sich doch so falsch an, einen dritten Menschen so sehr zu hintergehen.

 

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