Collected Works of Martin Luther
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12 Vnd da sie jre augen auffhuben von ferne / kenneten sie jn nicht / Vnd huben auff jre stimme / vnd weineten / vnd ein jglicher zureis sein Kleid / vnd sprengeten erden auff jr heubt gen Himel.
13 Vnd sassen mit jm auff der Erden sieben tage vnd sieben nacht / vnd redeten nichts mit jm / Denn sie sahen / das der schmertze seer gros war.
Capitel 3
1 DARNACH THAT Hiob seinen mund auff / vnd verflucht seinen tag/
2 vnd sprach/
3 Der tag müsse verloren sein / darinnen ich geborn bin / vnd die nacht / da man sprach / Es ist ein Menlin empfangen.
4 Der selbe tage müsse finster sein / vnd Gott von oben er ab müsse nicht nach jm fragen / Kein glantz müsse vber jn scheinen.
5 Finsternis vnd Tunckel müssen jn vberweldigen / vnd dicke Wolcken müssen vber jm bleiben / vnd der dampff am tage mache jn greslich.
6 Die nacht müsse ein tunckel einnemen / vnd müsse sich nicht vnter den tagen des jars frewen / noch in die zal der monden komen.
7 Sihe / die nacht müsse einsam sein / vnd kein jauchzen drinnen sein.
8 Es verfluchen sie die Verflucher des tages / vnd die da bereit sind zu erwecken den Leuiathan.
9 Jre Sterne müssen finster sein in jrer demmerung / Sie hoffe auffs liecht / vnd kome nicht / vnd müsse nicht sehen die augenbrün der Morgenröte.
10 Das sie nicht verschlossen hat die thür meines Leibs / vnd nicht verborgen das vnglück fur meinen augen. Jere. 20.
11 WArumb bin ich nicht gestorben von Mutterleib an? Warumb bin ich nicht vmbkomen / da ich aus dem Leib kam?
12 Warumb hat man mich auff den Schos gesetzt? Warumb bin ich mit brüsten geseuget?
13 So lege ich doch nu vnd were stille / schlieffe vnd hette ruge/
14 mit den Königen vnd Ratherrn auff Erden / die das wüste bawen/
15 Oder mit den Fürsten die gold haben / vnd jre Heuser vol silbers sind.
16 Oder wie ein vnzeitige Geburt verborgen vnd nichts were / wie die Jungekinder / die das liecht nie gesehen haben.
17 Daselbst müssen doch auffhören die Gottlosen mit toben / Daselbs rugen doch die viel mühe gehabt haben.
18 Da haben doch mit einander friede die Gefangenen / vnd hören nicht die stimme des Drengers.
19 Da sind / beide klein vnd gros / Knecht vnd der von seinem Herrn frey gelassen ist.
20 WArumb ist das liecht gegeben dem müheseligen / vnd das leben den betrübten hertzen?
21 (Die des tods warten vnd kompt nicht / vnd grüben jn wol aus dem verborgen/
22 Die sich fast frewen vnd sind frölich / das sie das Grab bekomen)
23 Vnd dem Man des weg verborgen ist / vnd Gott fur jm den selben bedeckt?
24 Denn wenn ich essen sol / mus ich seuffzen / vnd mein heulen feret er aus wie wasser.
25 Denn das ich gefurcht habe / ist vber mich komen / vnd das ich sorget / hat mich troffen.
26 War ich nicht glückselig? War ich nicht fein stille? Hatte ich nicht gute ruge? vnd kompt solch vnruge.
Capitel 4
1 DA ANTWORTET Eliphas von Theman / vnd sprach/
2 Du hasts vieleicht nicht gern / so man versucht mit dir zu reden / Aber wer kan sichs enthalten?
3 Sihe / du hast viel vnterweiset / vnd lasse hende gesterckt.
4 Deine Rede hat die Gefallene auffgerichtet / vnd die bebende knie hastu bekrefftiget.
5 Nu es aber an dich kompt / wirstu weich / vnd nu es dich trifft / erschrickstu.
6 Jst das deine (Gottes) furcht / dein trost / deine hoffnung / vnd deine frömkeit?
7 Lieber gedenck / Wo ist ein Vnschüldiger vmbkomen? Oder wo sind die Gerechten je vertilget?
8 Wie ich wol gesehen habe / die da mühe pflügeten / vnd vnglück seeten / vnd erndten sich auch ein.
9 Das sie durch den odem Gottes sind vmbkomen / vnd vom Geist seines zorns vertilget.
10 Das brüllen der Lewen / vnd die stimme der grossen Lewen / vnd die zeene der jungen Lewen sind zubrochen.
11 Der Lewe ist vmbkomen / das er nicht mehr raubet / vnd die Jungen der Lewin sind zustrewet.
12 VND zu mir ist komen ein heimlich wort / vnd mein ohre hat ein wörtlin aus dem selben empfangen.
13 Da ich Gesichte betrachtet in der nacht / wenn der schlaff auff die Leute fellet.
14 Da kam mich furcht vnd zittern an / vnd alle mein gebein erschracken.
15 Vnd da der geist fur mir vbergieng / stunden mir die har zu berge an meinem Leibe.
16 Da stund ein Bilde fur meinen augen / vnd ich kandte seine gestalt nicht / es war stille / vnd ich höret eine stimme.
17 Wie mag ein Mensch gerechter sein / denn Gott? Oder ein Man reiner sein / denn der jn gemacht hat?
18 Sihe / vnter seinen Knechten ist keiner on taddel / vnd in seinen Boten findet er torheit.
19 Wie viel mehr die in den leimen Heusern wonen / vnd welche auff Erden gegründet sind / werden von den Würmen gefressen werden?
20 Es weret von Morgen bis an den Abend / so werden sie ausgehawen / vnd ehe sie es gewar werden / sind sie gar da hin.
21 Vnd jr vbrigen vergehen vnd sterben auch vnuersehens. 2. Pet. 2.
Capitel 5
1 NENNE MIR einen / Was gilts / ob du einen findest? Vnd sihe dich vmb jrgent nach einem Heiligen.
2 Einen Tollen aber erwürget wol der zorn / vnd den Albern tödtet der eiuer.
3 Jch sahe einen Tollen eingewurtzelt / vnd ich fluchet plötzlich seinem Hause.
4 Seine Kinder werden fern sein vom heil / vnd werden zuschlagen werden im Thor / da kein Erretter sein wird.
5 Seine Erndte wird essen der Hungerige / vnd die Gewapneten werden jn holen / vnd sein Gut werden die Dürstigen aussauffen.
6 Denn mühe aus der erden nicht gehet / vnd vnglück aus dem acker nicht wechset.
7 Sondern der Mensch wird zu vnglück geborn / wie die Vögel schweben empor zufliegen.
8 DOch ich wil jtzt von Gott reden / vnd von jm handeln.
9 Der grosse ding thut / die nicht zu forschen sind / vnd Wunder / die nicht zu zelen sind.
10 Der den regen auffs Land gibt / vnd lesst wasser komen auff die strassen.
11 Der die nidrigen erhöhet / vnd den Betrübten empor hilfft.
12 Er macht zu nicht die anschlege der Listigen / das es jre hand nicht ausfüren kan.
13 Er fehet die Weisen in jrer listigkeit / vnd störtzt der Verkereten rat.
14 Das sie des tags im finsternis lauffen / vnd tappen im mittag / wie in der nacht.
15 Vnd hilfft dem Armen von dem schwert vnd von jrem munde / vnd von der hand des Mechtigen.
16 Vnd ist des Armen hoffnung / das die bosheit wird jren mund müssen zuhalten. 1. Cor. 3.
17 SJhe / selig ist der Mensch / den Gott straffet / Darumb weger dich der züchtigung des Allmechtigen nicht.
18 Denn er verletzet / vnd verbindet / Er zuschmeisst / vnd seine Hand heilet.
19 Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten / vnd in der siebenden wird dich kein vbel rüren.
20 Jn der Thewrung wird er dich vom Tod erlösen / vnd im Kriege von des schwerts hand.
21 Er wird dich verbergen fur der geissel der Zungen / das du dich nicht fürchtest fur dem verderben / wenn es kompt.
22 Jm verderben vnd hunger wirstu lachen / vnd dich fur den wilden Thieren im Lande nicht fürchten.
23 Sondern dein Bund wird sein mit den steinen auff dem felde / vnd die wilden Thier auff dem Lande werden fried mit dir halten.
24 Vnd wirst erfaren / das deine Hütten friede hat / vnd wirst deine Behausung versorgen / vnd nicht sündigen.
25 Vnd wirst erfaren / das deines Samens wird viel werden / vnd deine Nachkomen / wie das gras auff erden.
26 Vnd wirst im alter zu Grab komen / wie garben eingefürt werden zu seiner zeit.
27 Sihe / das haben wir erforschet / vnd ist also / Dem gehorche vnd mercke du dirs. 1. Reg. 2.
Capitel 6
1 HJOB ANTWORTET / vnd sprach/
2 Wenn man meinen jamer wöge / vnd mein Leiden zusamen in eine Wage legte.
3 So würde es schwerer s
ein / denn sand am meer / Darumb ists vmb sonst / was ich rede.
4 Denn die pfeile des Allmechtigen stecken in mir / Derselben grim seufft aus meinem geist / vnd die schrecknis Gottes sind auff mich gerichtet.
5 Das wild schreiet nicht / wenn es gras hat / der Ochse blöcket nicht / wenn er sein futter hat.
6 Kan man auch essen das vngesaltzen ist? Oder wer mag kosten das weisse vmb den totter?
7 Was meiner Seelen widerte an zurüren / das ist meine Speise fur schmertzen.
8 O das meine bitte geschehe / vnd Gott gebe mir wes ich hoffe.
9 Das Gott anfienge vnd zuschlüge mich / vnd lies seine hand gehen vnd zuscheittert mich.
10 So hette ich noch trost / vnd wolt bitten in meiner kranckheit / das er nur nicht schonet / Hab ich doch nicht verleugnet die rede des Heiligen.
11 WAS ist meine krafft / das ich möge beharren? Vnd welch ist mein ende / das meine seele gedültig solt sein?
12 Jst doch meine krafft nicht steinern / so ist mein fleisch nicht ehren.
13 Hab ich doch nirgend keine hülffe / vnd mein vermügen ist weg.
14 Wer barmhertzigkeit seinem Nehesten wegert / der verlesst des Allmechtigen furcht.
15 Meine Brüder gehen verechtlich fur mir vber / wie eine Bach / wie die Wasserströme fur vberfliessen.
16 Doch welche sich fur dem reifen schewen / vber die wird der schnee fallen.
17 Zur zeit / wenn sie die hitze drücken wird / werden sie verschmachten / Vnd wenn es heis wird / werden sie vergehen / von jrer stete.
18 Jr weg gehet beseid aus / sie tretten auffs vngebente vnd werden vmbkomen.
19 SJE sehen auff die wege Thema / auff die pfate Reicharabia warten sie.
20 Aber sie werden zu schanden werden / wens am sichersten ist / vnd sich schemen müssen / wenn sie dahin komen.
21 Denn jr seid nu zu mir komen / vnd weil jr jamer sehet / fürchtet jr euch.
22 Hab ich auch gesagt / Bringet her / vnd von ewrem vermügen / schenckt mir.
23 Vnd errettet mich aus der hand des Feindes / vnd erlöset mich von der hand der Tyrannen?
24 Leret mich / ich wil schweigen / vnd was ich nicht weis / das vnterweiset mich.
25 Warumb taddelt jr die rechte rede? Wer ist vnter euch / der sie straffen künde?
26 Jr erdeckt wort / das jr nur straffet / vnd das jr nur paustet wort / die mich verzagt machen sollen.
27 Jr fallet vber einen armen Waisen / vnd grabt ewern Nehesten gruben.
28 Doch weil jr habt angehaben / sehet auff mich / ob ich fur euch mit lügen bestehen werde.
29 Antwortet / was recht ist / mein antwort wird noch recht bleiben.
30 Was gilts / ob meine zunge vnrecht habe / vnd mein mund böses furgebe.
Capitel 7
1 MVS NICHT der Mensch jmer im Streit sein auff Erden / vnd seine tage sind / wie eines Taglöners?
2 Wie ein Knecht sehnet sich nach dem schatten / vnd ein Taglöner / das sein erbeit aus sey.
3 Also hab ich wol gantze monden vergeblich geerbeitet / vnd elender nacht sind mir viel worden.
4 Wenn ich mich legt / sprach ich / Wenn werde ich auffstehen? Vnd darnach rechent ich / wens abend wolt werden / Denn ich war gantz ein Schewsal jederman bis finster ward.
5 Mein fleisch ist vmb vnd vmb / wörmicht vnd kötticht / Meine Haut ist verschrumpffen vnd zu nicht worden.
6 Meine tage sind leichter dahin geflogen denn ein Weberspuel / vnd sind vergangen / das kein auffhalten da gewesen ist.
7 GEdenck das mein Leben ein wind ist / vnd meine augen nicht widerkomen zu sehen das Gute.
8 Vnd kein lebendig auge wird mich mehr sehen. Deine augen sehen mich an / darüber vergehe ich.
9 Eine wolcken vergehet vnd feret da hin / Also / wer in die Helle hinunter feret / kompt nicht wider er auff.
10 Vnd kompt nicht wider in sein Haus / vnd sein ort kennet jn nicht mehr.
11 Darumb wil auch ich meinem munde nicht weren / Jch wil reden von der angst meines hertzens / vnd wil er aus sagen vom betrübnis meiner seelen.
12 Bin ich denn ein Meer oder Walfisch / das du mich so verwarest?
13 Wenn ich gedacht / mein Bette sol mich trösten / mein Lager sol mirs leichtern. Wenn ich mit mir selbs rede/
14 So erschreckestu mich mit trewmen / vnd machst mir grawen.
15 Das meine Seele wündschet erhangen zu sein / vnd meine gebeine den tod/
16 Jch begere nicht mehr zu leben. Höre auff von mir / denn meine tage sind vergeblich gewest.
17 Was ist ein Mensch das du jn gros achtest? vnd bekümerst dich mit jm?
18 Du suchest jn teglich heim / vnd versuchest jn alle stund.
19 Warumb thustu dich nicht von mir / vnd lessest nicht abe / bis ich meinen speichel schlinge?
20 Hab ich gesündigt / was sol ich dir thun / o du Menschenhüter? Warumb machstu mich / das ich auff dich stosse / vnd bin mir selbs eine Last?
21 Vnd warumb vergibstu mir meine missethat nicht / vnd nimpst nicht weg meine sünde? Denn nu werde ich mich in die erden legen / vnd wenn man mich morgen suchet / werde ich nicht da sein.
Capitel 8
1 DA ANTWORTET Bildad von Suah / vnd sprach/
2 Wie lange wiltu solchs reden? vnd die rede deines mundes so einen stoltzen mut haben?
3 Meinstu das Gott vnrecht richte / oder der Allmechtige das Recht verkere?
4 Haben deine Söne fur jm gesündiget / so hat er sie verstossen vmb jrer missethat willen.
5 So du aber dich bey zeit zu Gott thust / vnd dem Allmechtigen flehest.
6 Vnd so du rein vnd from bist / So wird er auffwachen zu dir / vnd wird wider auffrichten die Wonung vmb deiner gerechtigkeit willen.
7 Vnd was du zu erst wenig gehabt hast / wird hernach fast zunemen.
8 Denn frage die vorigen Geschlechte / vnd nim dir fur zu forschen jre Veter.
9 Denn wir sind von gestern her vnd wissen nichts / Vnser Leben ist ein schatten auff Erden.
10 Sie werden dichs leren vnd dir sagen / vnd jre rede aus jrem hertzen erfur bringen.
11 KAn auch die Schilff auffwachsen / wo sie nicht feucht stehet? Oder Gras wachsen on wasser?
12 Sonst wens noch in der blüt ist / ehe es abgehawen wird verdorret es / ehe man denn hew macht.
13 So gehet es allen denen / die Gottes vergessen / vnd die hoffnung der Heuchler wird verloren sein.
14 Denn seine zuuersicht vergehet / vnd seine hoffnung ist eine Spinneweb.
15 Er verlesset sich auff sein Haus / vnd wird doch nicht bestehen / Er wird sich dran halten / Aber doch nicht stehen bleiben.
16 Es hat wol Früchte ehe denn die Sonne kompt / vnd Reiser wachsen erfur in seinem garten.
17 Seine saat stehet dicke bey den quellen / vnd sein Haus auff steinen.
18 Wenn er jn aber verschlinget von seinem ort / wird er sich gegen jm stellen / Als kennet er jn nicht.
19 Sihe / das ist die freude seines wesens / vnd werden ander aus dem staube wachsen.
20 Darumb sihe / das Gott nicht verwirfft die Fromen / vnd erhelt nicht die hand der Boshafftigen.
21 Bis das dein mund vol lachens werde / vnd deine lippen vol jauchzens.
22 Die dich aber hassen / werden zu schanden werden / vnd der Gottlosen hütte wird nicht bestehen.
Capitel 9
1 HJOB ANTWORTET / vnd sprach/
2 Ja ich weis fast wol / das also ist / das ein Mensch nicht rechtfertig bestehen mag gegen Gott.
3 Hat er lust mit jm zu haddern / so kan er jm auff tausent nicht eins antworten.
4 Er ist weise vnd mechtig / Wem ists je gelungen / der sich wider jn gelegt hat?
5 Er versetzt Berge / ehe sie es innen werden / die er in seinem zorn vmbkeret.
6 Er weget ein Land aus seinem ort / das seine pfeiler zittern.
7 Er spricht zur Sonnen / so gehet sie nicht auff / vnd versiegelt die Sterne.
8 Er breitet den Himel aus allein / vnd gehet auff den wogen des Meers.
9 Er machet den Wagen am himel vnd Orion vnd die Glucken vnd die Stern gegen mittag.
10 Er thut gros
se ding die nicht zu forschen sind / vnd Wunder der keine zal ist. Amos 5.
11 SJhe / er gehet fur mir vber / ehe ichs gewar werde / vnd verwandelt sich ehe ichs mercke.
12 Sihe / wenn er schwind hinferet / wer wil jn wider holen? Wer wil zu jm sagen / was machstu?
13 Er ist Gott / seinen Zorn kan niemand stillen / vnter jm müssen sich beugen die stoltzen Herrn.
14 Wie solt ich denn jm antworten / vnd wort finden gegen jm?
15 Wenn ich auch gleich recht habe / kan ich jm dennoch nicht antworten / sondern ich müst vmb mein Recht flehen.
16 Wenn ich jn schon anruffe / vnd er mich erhöret / So gleube ich doch nicht / das er meine stimme höre.
17 Denn er feret vber mich mit vngestüme / vnd macht mir der Wunden viel on vrsach.
18 Er lesst meinen Geist sich nicht erquicken / Sondern macht mich vol betrübnis.
19 Wil man macht / so ist er zu mechtig / Wil man Recht / wer wil mein Zeuge sein?
20 Sage ich / das ich gerecht bin / So verdammet er mich doch / Bin ich from / So macht er mich doch zu vnrecht.
21 21Bin ich denn From / So that sichs meine seele nicht annemen / Jch begere keines Lebens mehr.
22 Das ist das eine / das ich gesagt habe / Er bringt vmb beide den Fromen vnd Gottlosen.
23 Wenn er anhebt zu geisseln / So dringet er fort bald zum Tod / vnd spottet der anfechtung der Vnschüldigen.
24 Das Land aber wird gegeben vnter die hand des Gottlosen / Das er jre Richter vnterdrücke / Jsts nicht also / wie solts anders sein?
25 MEine tage sind schneller gewesen denn ein Lauffer / sie sind geflohen vnd haben nichts guts erlebt.
26 Sie sind vergangen / wie die starcken Schiff / wie ein Adeler fleugt zur speise.
27 Wenn ich gedenck ich wil meiner Klage vergessen / vnd mein geberde lassen faren / vnd mich erquicken.
28 So furchte ich alle meine schmertzen / weil ich weis / das du mich nicht vnschüldig sein lessest.
29 Bin ich denn Gottlos / warumb leide ich denn solche vergebliche plage?