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Collected Works of Martin Luther

Page 239

by Martin Luther


  4 VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach/

  5 Jch kandte dich ehe denn ich dich in Mutterleibe bereitet / vnd sonderte dich aus / ehe denn du von der Mutter geborn wurdest / vnd stellet dich zum Propheten vnter die Völcker.

  6 JCH aber sprach / Ah HErr HERR / Jch taug nicht zu predigen / Denn ich bin zu jung.

  7 Der HERR sprach aber zu mir / Sage nicht / ich bin zu jung / Sondern du solt gehen / wo hin ich dich sende / vnd predigen / was ich dich heisse.

  8 Fürcht dich nicht fur jnen / Denn ich bin bey dir / vnd wil dich erretten / spricht der HERR.

  9 Vnd der HERR recket seine Hand aus / vnd rüret meinen Mund / vnd sprach zu mir / Sihe / Jch lege meine wort in deinen mund.

  10 Sihe / Jch setze dich heute dieses tages vber Völcker vnd Königreiche / Das du ausreissen / zubrechen / verstören / vnd verderben solt / vnd bawen vnd pflantzen.

  11 VND es geschach des HERRN wort zu mir / vnd sprach / Jeremia / was sihestu? Jch sprach / ich sehe einen wackern Stab.

  12 Vnd der HERR sprach zu mir / Du hast recht gesehen / Denn ich wil wacker sein vber mein wort / das ichs thue.

  13 Vnd es geschach des HERRN wort zum andern mal zu mir / vnd sprach / Was sihestu? Jch sprach / ich sehe ein heis siedend Töpffen von Mitternacht her.

  14 Vnd der HERR sprach zu mir / Von Mitternacht wird das Vnglück ausbrechen vber alle die im Lande wonen.

  15 Denn sihe / Jch wil ruffen alle Fürsten in den Königreichen gegen Mitternacht spricht der HERR / Das sie komen sollen / vnd jre Stüele setzen fur den Thoren zu Jerusalem / vnd rings vmb die mauren her / vnd fur alle stedte Juda.

  16 Vnd ich wil das Recht lassen vber sie gehen / vmb aller jre bosheit willen / Das sie mich verlassen / vnd reuchern andern Göttern / vnd beten an jrer hende werck.

  17 SO begürte nu deine Lenden / vnd mache dich auff / vnd predige jnen / alles was ich dich heisse. Fürchte dich nicht fur jnen / als solt ich dich abschrecken /

  18 Denn ich wil dich heute zur festen Stad / zur eisern Seule / zur ehernen Mauren machen im gantzen Lande / wider die Könige Juda / wider jre Fürsten / wider jre Priester / wider das Volck im Lande/

  19 Das / wenn sie gleich wider dich streiten / dennoch nicht sollen wider dich siegen / Denn ich bin bey dir / spricht der HERR / das ich dich errette. Luc. 12; 1. Pet. 1.

  Capitel 2

  1 VND DES HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach/

  2 Gehe hin vnd predige öffentlich zu Jerusalem / vnd sprich / so spricht der HERR / Jch gedencke da du ein freundliche junge Dirne / vnd ein liebe Braut warest / da du mir folgetest in der wüsten / im Lande / da man nichts seet/

  3 Da Jsrael des HERRN eigen war / vnd seine erste Frucht / wer sie fressen wolt / muste schuld haben / vnd vnglück vber jn komen / spricht der HERR.

  4 HOret des HERRN wort / jr vom hause Jacob / vnd alle Geschlechte vom hause Jsrael/

  5 so spricht der HERR / Was haben doch ewre Veter feils an mir gehabt / Das sie von mir wiechen / vnd hiengen an den vnnützen Götzen / da sie doch nichts erlangeten?

  6 Vnd dachten nie kein mal / Wo ist der HERR / der vns aus Egyptenland füret / vnd leitet vns in der Wüsten / im wilden vngebeneten Lande / im dürren vnd finstern lande / im lande da niemand wandelt / noch kein Mensch wonet?

  7 VND ich bracht euch in ein gut Land / das jr esset seine Früchte vnd Güter / Vnd da jr hinein kamet / verunreiniget jr mein Land / vnd machet mir mein Erbe zum Grewel.

  8 Die Priester gedachten nicht / Wo ist der HERR? vnd die Gelerten achteten mein nicht / vnd die Hirten füreten die Leute von mir / vnd die Propheten weissagten vom Baal / vnd hiengen an den vnnützen Götzen.

  9 JCH mus mich jmer mit euch vnd mit ewern Kindskindern schelten / spricht der HERR.

  10 Gehet hin in die Jnsulen Chithim / vnd schawet / vnd sendet in Kedar / vnd mercket mit vleis / vnd schawet / obs daselbs so zu gehet/

  11 Ob die Heiden jre Götter endern / wiewol sie doch nicht Götter sind? Vnd mein volck hat doch seine Herrligkeit verendert / vmb einen vnnützen Götzen.

  12 Solt sich doch der Himel dafur entsetzen / erschrecken vnd seer erbeben / spricht der HERR.

  13 Denn mein Volck thut eine zwifache Sunde / Mich / die lebendigen Quelle / verlassen sie / Vnd machen jnen hie vnd da ausgehawene Brunnen / die doch löchericht sind / vnd kein wasser geben. Jere. 3.

  14 JSt denn Jsrael ein Knecht oder Leibeigen / das er jedermans Raub sein mus?

  15 Denn die Lewen brüllen vber jn vnd schreien / vnd verwüsten sein Land vnd verbrennen seine Stedte / das niemand drinnen wonet.

  16 Da zu / so zuschlahen die von Noph vnd Thahpanhes dir den Kopff.

  17 Solchs machstu dir selbs / Das du den HERRN deinen Gott verlessest / so offt er dich den rechten Weg leiten wil.

  18 WAs hilfft dichs / das du in Egypten zeuchst / vnd wilt des wassers Sihor trincken? Vnd was hilfft dichs / das du gen Assyrien zeuchst / vnd wilt des wassers Phrath trincken?

  19 Es ist deiner bosheit schuld / das du so gesteupt wirst / vnd deines vngehorsams / das du so gestrafft wirst. Also mustu inne werden vnd erfaren / was fur jamer vnd Hertzeleid bringt / den HERRN deinen Gott verlassen / vnd Jn nicht fürchten / spricht der HErr HERR Zebaoth.

  20 DEnn du hast jmerdar dein Joch zubrochen / vnd deine Bande zurissen / vnd gesagt / Jch wil nicht so vnterworffen sein / Sondern auff allen hohen Hügeln / vnd vnter allen grünen Bewmen lieffestu der Hurerey nach.

  21 Jch aber hatte dich gepflantzt zu einem süssen Weinstock / einen gantz rechtschaffen Samen / Wie bistu mir denn geraten zu einem bittern wilden Weinstock? Jere. 3; Jesa. 5.

  22 VND wenn du dich gleich mit Laugen wüschest / vnd nemest viel Seiffen dazu / So gleisset doch deine Vntugent deste mehr fur mir / spricht der HErr HERR.

  23 Wie tharstu denn sagen? Jch bin nicht vnrein / Jch henge nicht an Baalim. Sihe an / wie du es treibest im Tal / vnd bedencke / wie du es ausgericht hast.

  24 Du leuffest vmbher / wie eine Camelin in der brunst / vnd wie ein Wild in der wüsten pflegt / wenn es fur grosser Brunst lechtzet / vnd leufft / das niemand auff halten kan. Wers wissen wil / darff nicht weit lauffen / Am Feiertage sihet man es wol.

  25 Lieber halt doch / vnd lauff dich nicht so hellig / Aber du sprichst / Das las ich / Jch mus mit den Frembden bulen vnd jnen nachlauffen.

  26 Wie ein Dieb zu schanden wird / wenn er begriffen wird / Also wird das haus Jsrael zu schanden werden sampt jren Königen / Fürsten / Priestern vnd Propheten/

  27 Die zum Holtz sagen / Du bist mein Vater / vnd zum Stein / Du hast mich gezeuget Denn sie keren mir den rücken zu / vnd nicht das angesicht / Aber wenn die not her gehet / sprechen sie / Auff / vnd hilff vns.

  28 Wo sind aber denn deine Götter / die du dir gemacht hast? Heis sie auffstehen / Las sehen / ob sie dir helffen können in der not / Denn so manche Stad / so manchen Gott hastu Juda.

  29 WAS wolt jr noch recht haben wider Mich? Jr seid alle von mir abgefallen / spricht der HERR.

  30 Alle schlege sind verlorn an ewern Kindern / sie lassen sich doch nicht zihen / Denn ewer Schwert frisset gleichwol ewr Propheten / wie ein wütiger Lewe.

  31 Du böse Art / mercke auff des HERRN wort / Bin ich denn Jsrael eine Wüste oder Odeland? Warumb spricht denn mein Volck / Wir sind die Herrn / vnd müssen dir nicht nachlauffen.

  32 Vergisset doch ein Jungfraw jres Schmucks nicht / noch ein Braut jres Schleiers / Aber mein Volck vergisset mein ewiglich.

  33 Was schmuckestu viel dein Thun / das ich dir gnedig sein sol? Vnter solchem schein / treibestu je mehr vnd mehr bosheit.

  34 Vber das findet man Blut der armen vnd vnschüldigen Seelen / bey dir / an allen orten / Vnd ist nicht heimlich sondern offenbar an den selben orten.

  35 Noch sprichstu / Jch bin vnschüldig / Er wende seinen zorn von mir / Sihe / Jch wil mit dir rechten / das du sprichst / Jch hab nicht gesündigt.

  36 WJe weichestu doch so gern / vnd fellest jtzt da hin / jtzt hie her? Aber du wirst an Egypten zu schanden werden / wie du an Assyria zuschanden worden bist.

  37 Denn du must von dannen auch weg
zihen / vnd deine hende vber dem Heubt zusamen schlahen / Denn der HERR wird deine hoffnung feilen lassen / vnd wird dir bey jnen nichts gelingen.

  Capitel 3

  1 VND SPRICHT / Wenn sich ein Man von seinem Weibe scheiden lesset / vnd sie zeucht von jm / vnd nimpt einen andern Man / thar er sie auch wider annemen? Jsts nicht also / das das Land verunreiniget würde? Du aber hast mit vielen Bulern gehuret / Doch kom wider zu mir / spricht der HERR.

  2 HEb deine augen auff zu den Höhen / vnd sihe / wie du allenthalben Hurerey treibest / An den Strassen sitzen / vnd wartest auff sie / wie ein Araber in der wüsten / vnd verunreinigest das Land mit deiner hurerey vnd bosheit.

  3 Darumb mus auch der Früregen ausbleiben / vnd kein Spatregen komen / Du hast eine Hurnstirn / du wilt dich nicht mehr schemen/

  4 vnd schreiest gleich wol zu mir / Lieber Vater / du Meister meiner jugent/

  5 Wiltu denn ewiglich zürnen / vnd nicht vom grim lassen? Sihe / du lerest vnd thust böses / vnd lessest dir nicht steuren.

  6 VND der HERR sprach zu mir / zur zeit des königes Josia / Hastu auch gesehen / was Jsrael die abtrünnige thet? Sie gieng hin auff alle hohe Berge / vnd vnter alle grüne Bewme / vnd treib daselbs Hurerey.

  7 Vnd ich sprach / da sie solchs alles gethan hatte / Bekere dich zu mir / Aber sie bekerete sich nicht. Jere. 2. Vnd ob wol jre Schwester Juda / die verstockte / gesehen hat/

  8 wie ich der abtrünnigen Jsrael Ehebruch gestrafft / vnd sie verlassen / vnd jr einen Scheidebrieff gegeben habe / Noch fürcht sich jre Schwester / die verstockte Juda nicht / Sondern gehet hin vnd treibet auch Hurerey/

  9 vnd von dem geschrey jrer Hurerey ist das Land verunreiniget / Denn sie treibt Ehebruch mit steinen vnd holtz.

  10 Vnd in diesem allen / bekeret sich die verstockte Juda jre Schwester nicht zu mir von gantzem hertzen / Sondern heuchlet also / spricht der HERR.

  11 VND der HERR sprach zu mir / Die abtrünnige Jsrael ist from gegen die verstockte Juda.

  12 Gehe hin vnd predige gegen der Mitternacht also / vnd sprich / Kere wider du abtrünnige Jsrael / spricht der HERR / So wil ich mein Andlitz nicht gegen euch verstellen / Denn ich bin barmhertzig / spricht der HERR / vnd wil nicht ewiglich zürnen.

  13 Alleine erkenne deine Missethat / das du wider den HERRN deinen Gott gesündiget hast / vnd hin vnd wider gelauffen zu den frembden Göttern / vnter allen grünen Bewmen / vnd habt meiner Stim nicht gehorcht / spricht der HERR.

  14 Bekeret euch / jr abtrünnige kinder / spricht der HERR / Denn ich wil euch mir vertrawen / vnd wil euch holen / das Einer ein gantze Stad / vnd Zween ein gantz Land füren sol / vnd wil euch bringen gen Zion.

  15 Vnd wil euch Hirten geben nach meinem hertzen / die euch weiden sollen mit lere vnd weisheit.

  16 Vnd sol geschehen / Wenn jr gewachsen / vnd ewr viel worden ist im Lande / So sol man (spricht der HERR) zur selbigen zeit / nicht mehr sagen von der Bundsladen des HERRN / auch derselbigen nicht mehr gedencken / noch dauon predigen / noch sie besuchen / noch daselbs mehr opffern.

  17 Sondern zur selbigen zeit / wird man Jerusalem heissen / des HERRN Thron / vnd werden sich dahin samlen alle Heiden / vmb des HERRN Namen willen zu Jerusalem / Vnd werden nicht mehr wandeln nach den gedancken jres bösen hertzen.

  18 ZV der zeit / wird das haus Juda gehen zum haus Jsrael / vnd werden mit einander komen von Mitternacht / ins Land / das ich ewern Vetern zum Erbe gegeben habe.

  19 Vnd ich sage dir zu / Wie wil ich dir so viel Kinder geben / vnd das Liebe land / das schöne Erbe / nemlich / das Heer der Heiden? Vnd ich sage dir zu / Du wirst als denn mich nemen / Lieber Vater / vnd nicht von mir weichen.

  20 ABer das haus Jsrael achtet mein nichts / Gleich wie ein Weib jren Bulen nicht mehr achtet / spricht der HERR.

  21 Darumb wird man ein kleglich heulen vnd weinen der kinder Jsrael hören / auff den Höhen / Dafur / das sie vbel gethan / vnd des HERRN jres Gottes vergessen haben.

  22 So keret nu wider / jr abtrünnige Kinder / so wil ich euch heilen von ewrem vngehorsam. Sihe / Wir komen zu dir / Denn du bist der HERR vnser Gott.

  23 Warlich / es ist eitel betrug mit Hügeln vnd mit allen Bergen / Warlich / es hat Jsrael kein hülffe / denn am HERRN vnserm Gotte.

  24 Vnd vnser Veter erbeit / die wir von Jugent auff gehalten haben / müssen mit schanden vntergehen / sampt jren schafen / rindern / Kindern vnd Töchtern.

  25 Denn darauff wir vns verliessen / das ist vns jtzt eitel schande / vnd des wir vns trösteten / des müssen wir vns jtzt schemen / Denn wir sundigten da mit wider den HERRN vnsern Gott / beide / wir vnd vnser veter von vnser jugent auff / auch bis auff diesen heutigen tag / vnd gehorchten nicht der stim des HERRN vnsers Gottes.

  Capitel 4

  1 WJLTU DICH Jsrael bekeren / spricht der HERR / So bekere dich zu mir. Vnd so du deine Grewel wegthust von meinem Angesicht / So soltu nicht vertrieben werden.

  2 Als denn wirstu on heucheley / recht vnd heiliglich schweren (so war der HERR lebet) Vnd die Heiden werden in jm gesegenet werden / vnd sich sein rhümen.

  3 Denn so spricht der HERR / zu den in Juda vnd zu Jerusalem / Pflüget ein newes / vnd seet nicht vnter die Hecken.

  4 Beschneitet euch dem HERRN / vnd thut weg die Vorhaut ewers hertzen / jr Menner vnd jr Leute zu Jerusalem. Auff das nicht mein grim ausfare / wie fewr / vnd brenne / das niemand lesschen müge / vmb ewr bosheit willen. Osee. 1.

  5 JA denn verkündigt in Juda / vnd schreiet laut zu Jerusalem / vnd sprecht / Blaset die Drometen im Lande / rufft mit voller stim / vnd sprecht / Samlet euch / vnd lasset vns in die feste Stedte ziehen.

  6 Werfft zu Zion ein Panir auff / Heuffet euch vnd seumet nicht / Denn ich bringe ein vnglück herzu von Mitternacht / vnd ein grossen jamer.

  7 Es feret daher der Lewe aus seiner hecke / vnd der Verstörer der Heiden zeucht einher aus seinem ort / Das er dein Land verwüste / vnd deine Stedte ausbrenne / das niemand drinne wone.

  8 Darumb zihet Secke an / klagt vnd heulet / Denn der grimmige zorn des HERRN wil nicht auffhören von vns.

  9 ZV der zeit / spricht der HERR / wird dem Könige vnd den Fürsten das hertz entfallen / Die Priester werden verstörtzt / vnd die Propheten erschrocken sein.

  10 Jch aber sprach / Ah HErr HERR / du hasts diesem Volck vnd Jerusalem weit feilen lassen / da sie sagten / Es wird friede bey euch sein / So doch das schwert bis an die Seele reicht.

  11 Zur selbigen zeit wird man diesem Volck vnd Jerusalem sagen / Es kompt ein dürrer Wind vber dem Gebirge her / als aus der wüsten / des weges zu der Tochter meines volcks zu / nicht zu worffen noch zu schwingen/

  12 Ja ein wind kompt / der jnen zu starck sein wird / Da wil ich denn auch mit jnen rechten.

  13 Sihe / er feret daher / wie wolcken / vnd seine Wagen sind / wie ein Sturmwind / seine Rosse sind schneller denn Adeler / Weh vns / wir müssen verstöret werden.

  14 SO wasche nu Jerusalem dein hertz von der bosheit / Auff das dir geholffen werde / Wie lange wollen bey dir bleiben die leidigen Lere?

  15 Denn es kompt ein geschrey von Dan her / vnd ein böse Botschafft vom gebirge Ephraim her/

  16 wie die Heiden rhümen. Vnd es ist bis gen Jerusalem erschollen / Das Hüter komen aus fernen Landen / vnd werden schreien wider die stedte Juda.

  17 Sie werden sie rings vmbher belegern / wie die Hüter auff dem felde / Denn sie haben Mich erzürnet / spricht der HERR.

  18 Das hastu zu Lohn fur dein wesen vnd dein thun / Denn wird dein hertz fülen / wie deine bosheit so gros ist.

  19 WJe ist mir so hertzlich weh / Mein hertz pucht mir im Leibe / vnd habe kein Ruge / Denn meine seele höret der Posaunen hall / vnd eine Feldschlacht/

  20 vnd einen Mordgeschrey vber den andern / Denn das gantze Land wird verheret / plötzlich werden meine Hütten vnd meine Gezellt verstöret.

  21 Wie lange sol ich doch das Panir sehen / vnd der Posaunen hall hören?

  22 Aber mein Volck ist toll / vnd gleuben mir nicht / Töricht sind sie / vnd achtens nicht / Weise sind sie gnug vbels zuthun / Aber wol thun wollen sie nicht lernen.

  23 Jch schawet das L
and an / Sihe / das war wüst vnd öde / vnd den Himel / vnd er war finster.

  24 Jch sahe die Berge an / vnd sihe / die bebeten / vnd alle Hügel zitterten.

  25 Jch sahe / vnd sihe / da war kein Mensch / vnd alles Geuogel vnter dem Himel war weggeflogen.

  26 Jch sahe / vnd sihe / das Bawfeld war eine wüste / vnd alle Stedte drinnen / waren zubrochen fur dem HERRN / vnd fur seinem grimmigen zorn.

  27 DEnn so spricht der HERR / Das gantze Land sol wüste werden / Vnd wils doch nicht gar aus machen.

  28 Darumb wird das Land betrübt / vnd der Himel droben trawrig sein / denn ich habs geredt / Jch habs beschlossen / vnd sol mich nicht rewen / wil auch nicht dauon ablassen.

  29 Alle Stedte werden fur dem geschrey der Reuter vnd Schützen fliehen / vnd in die dicken Welde lauffen vnd in die Felsen kriechen / Alle Stedte werden verlassen stehen / das niemand drinnen wonet.

  30 WAs wiltu als denn thun / du Verstörete? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden / vnd mit gülden Kleinoten schmücken / vnd dein angesicht schmincken würdest / So schmückestu dich doch vergeblich / Denn die dir jtzt hofieren / werden dich verachten / sie werden dir nach dem Leben trachten.

  31 Denn ich höre ein geschrey / als einer Gebererin / Eine angst / als einer die in den ersten Kindsnöten ist / Ein geschrey der tochter Zion / die da klagt / vnd die hende auswirfft / Ah weh mir / Jch mus schier vergehen / fur dem würgen.

  Capitel 5

  1 GEHET DURCH die gassen zu Jerusalem / vnd schawet vnd erfaret / vnd sücht auff jrer strassen / Ob jr jemand findet der recht thu / vnd nach dem Glauben frage / So wil ich jr gnedig sein.

  2 Vnd wenn sie schon sprechen / Bey dem lebendigen Gott / So schweren sie doch falsch.

  3 HERR / deine augen sehen nach dem glauben / Du schlehest sie / Aber sie fülens nicht / Du plagest sie / Aber sie bessern sich nicht / Sie haben ein herter Angesicht / denn ein Fels / vnd wollen sich nicht bekeren.

  4 JCH dacht aber / Wolan / der arme Hauffe ist vnuerstendig / weis nichts vmb des HERRN weg / vnd vmb jres Gottes recht.

 

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