Collected Works of Martin Luther
Page 278
25 Wer ist dieser / der solches sagen thar / Das die kinder Jsrael sich solten erwehren / wider den König NebucadNezar vnd sein Kriegsuolck? Sind es doch eitel nackete Leute / vnd keine Krieger.
26 Das aber Achior sehe / das er gelogen habe / So las vns hinauff ziehen / Vnd wenn wir jre besten Leute fahen / so wollen wir Achior mit jnen erstechen lassen / Auff das alle Völcker innen werden / Das NebucadNezar ein Gott des Landes sey / vnd kein ander.
Capitel 6
DARNACH ERGRIMMET HOLOFERNES auch vber den Achior / vnd sprach /
2 Wie tharstu vns weissagen / Das das volck Jsrael / solle von seinem Gott schutz haben? Wenn wir sie aber nu schlahen / wie einen einigen Menschen / So wirstu sehen / das kein ander Gott ist / denn allein NebucadNezar / Vnd denn soltu auch durch der Assyrer schwert mit jnen erstochen werden / vnd gantz Jsrael sol mit dir vmbkomen. So wirstu denn innen werden / das NebucadNezar ein Herr sey aller Welt /
3 wenn du mit meinem Schwert erstochen wirst / vnd ligst vnter den Erschlagenen Jsrael / vnd must sterben vnd verderben.
4 Meinestu aber / das deine Weissagung gewis ist / so darffstu nicht erschrecken noch erblassen.
5 Wie es jnen gehen wird / so sol es dir auch gehen / Denn ich wil dich jtzt zu jnen schicken / das ich dich mit jnen straffe.
6 DA befalh Holofernes seinen Knechten / das sie Achior greiffen solten / vnd hinein gen Bethulia füren / in die hende der kinder Jsrael.
7 Vnd die knechte Holofernis griffen jn. Vnd da sie vbers blachfeld aus Gebirge kamen / zogen gegen jnen eraus die Schützen.
8 Da wichen sie auff eine seitten am Berg / vnd bunden Achior an einen Bawm / mit henden vnd füssen / vnd stiessen jn hinunter / vnd liessen jn also hangen / Vnd zogen wider zu jrem Herrn.
9 Aber die kinder Jsrael / kamen herunter von Bethulia zu jm / vnd machten jn los / vnd brachten jn hin ein gen Bethulia / vnd füreten jn vnter das Volck / vnd fragten jn / Wie das zugangen were / Warumb jn die Assyrer gehengt hetten?
10 Zvr selbigen zeit / waren die obersten in der Stad / Osias der son Micha / vom stam Simeon / vnd Charmi / der auch Othoniel hies.
11 Fur diesen Eltesten vnd fur allem Volck / sagte Achior alles / was jn Holofernes gefragt / vnd was er geantwortet hette / Vnd das jn Holofernes Leute vmb dieser antwort willen hetten tödten wollen. Aber Holofernes hatte befolhen / Man solt jn den kindern Jsrael vberantworten / Auff das wenn er die kinder Jsrael geschlagen hette / das er jn / den Achior / auch wolte straffen vnd vmbbringen /
12 Darumb das er gesagt hatte / Der Gott des Himels würde jr Schutz sein.
13 DA Achior solchs gesagt hatte / fiel alles Volck auff jr angesichte / vnd beteten den HERRN an / weineten alle zu gleich / vnd betten zum HERRN / vnd sprachen /
14 HERR Gott des Himels vnd der Erden / Sihe an jren hohmut / vnd vnser elend / vnd sihe deine Heiligen gnediglich an / Vnd beweise / das du nicht verlesst / die auff dich trawen / Vnd stürtzest / die auff sich vnd auff jre macht trotzen.
15 ALso weineten vnd betten sie den gantzen tag / vnd trösteten den Achior vnd sprachen /
16 Der Gott vnser Veter / des Macht du gepreiset hast / wird dirs also vergelten / das sie nicht jren lust an dir sehen / Sondern das du sehest / wie das sie geschlagen vnd vertilget werden.
17 Vnd wenn vns der HERR vnser Gott errettet / so sey Gott mit dir vnter vns / Vnd wiltu / so soltu mit alle den deinen bey vns wonen.
18 DA nu das Volck wider von einander gieng / füret jn Osias mit sich in sein Haus / vnd richtet ein gros Abendmal zu /
19 vnd bat zu jm alle Eltesten / vnd lebten wol / nach dem sie lang gefastet hatten.
20 Darnach ward das Volck wider zusamen gefoddert / vnd betten vmb hülffe von dem Gott Jsrael / in der Versamlunge / die gantze nacht.
Capitel 7
DES ANDERN TAGES gebot Holofernes seinem Kriegsuolck / Das man auff sein solte wider Bethulia.
2 Vnd hatte hundert vnd zwenzig tausent zu Fuss / vnd zwelff tausent zu Ross / On den Hauffen den er gewelet hatte / an jedem Ort / wo er ein Land eingenomen hatte.
3 Dieses Kriegsuolck rüstet sich alles / wider die kinder Jsrael / vnd sie lagerten sich oben auff den Berg / gegen Dothaim / von Belma an / bis gen Chelmon / das da ligt gegen Esdrelom.
4 DA nu die kinder Jsrael das grosse Volck der Assyrer sahen / fielen sie auff die Erden / vnd legten asschen auff jre Heubter / vnd baten alle zu gleich / Das der Gott Jsrael / seine Barmhertzigkeit erzeigen wolte vber sein Volck.
5 Vnd sie rüsteten sich mit jren Waffen / vnd namen die Klippen ein am Berge / vnd bewarten sie tag vnd nacht.
6 DA aber Holofernes vmbher zeucht / merckt er / Das ausserhalb der Stad gegen Mittag / ein Brun war / welcher durch Rören in die Stad geleitet war / Diese rören hies er abhawen.
7 Vnd wiewol sie nicht ferne von der maur kleine Brünlin hatten / da sie heimlich wasser holeten / So war es doch kaum so viel / das sie sich da mit laben kundten.
8 DARumb kamen die Ammoniter vnd Moabiter zu Holoferne / vnd sprachen /
9 Die kinder Jsrael thüren sich nicht gegen vns wehren / sondern halten sich auff in den Bergen vnd Hügeln / darunter sie sicher sind.
10 Darumb las nur die Brunnen verwaren / das sie nicht wasser holen mögen / so müssen sie on schwert sterben / Oder die not wird sie dringen / das sie die stad vbergeben müssen / welche sie meinen / das sie nicht zu gewinnen sey / weil sie in Bergen ligt.
11 Dieser rat gefiel Holofernes vnd seinen Kriegsleuten wol / vnd leget je hundert zu jeglichem Brun.
12 DA man nu zwenzig tage die Brunnen verwaret hatte / hatten die von Bethulia kein Wasser mehr / weder in Cisternen noch sonst / das sie einen tag lenger nach notdurfft haben möchten / Vnd man muste teglich den Leuten das wasser zumessen.
13 Da kam Weib vnd Man / jung vnd alt / zu Osia vnd den Eltesten / klagten vnd sprachen / Gott sey Richter zwisschen euch vnd vns / das jr vns in solche Not bringet / da mit das jr vns nicht woltet lassen mit den Assyrern frieden machen / So vns doch Gott in jre hende gegeben hat /
14 vnd wir keine hülffe haben / sondern müssen fur jren augen fur Durst verschmachten / vnd jemerlich vmbkomen.
15 DArumb foddert das Volck zusamen / das wir vns dem Holoferni williglich ergeben.
16 Denn es ist besser / das wir vns ergeben vnd beim Leben bleiben / vnd also Gott loben / Denn das wir vmbkomen / vnd fur aller Welt zuschanden werden / vnd sehen sollen / Das vnser Weib vnd Kind so jemerlich fur vnsern augen sterben müssen.
17 Wir bezeugen heute / fur Himel vnd Erden vnd fur vnser veter Gott / der vns jtzt straffet vmb vnser sunde willen / Das wir euch gebeten haben / die Stad dem Holoferni auff zugeben / Das wir doch durchs Schwert bald vmbkemen / vnd nicht so lang fur Durst verschmachten.
18 DA ward ein gros heulen vnd weinen / im gantzen Volck / Etliche stunden lang / vnd schrien zu Gott / vnd sprachen /
19 Wir haben gesündiget sampt vnsern Vetern / Wir haben mishandelt / vnd sind Gottlos gewesen.
20 Aber du bist barmhertzig / darumb sey vns gnedig / vnd straffe vns / du selbs / Vnd die weil wir dich bekennen / vbergib vns nicht den Heiden / die dich nicht kennen / Das sie nicht rhümen / Wo ist nu jr Gott? Psal. 106.
21 DA sie nu lang geschrien vnd geweinet hatten / vnd ein wenig war stille worden / stund Osias auff / weinet vnd sprach /
22 Lieben Brüder / habt doch gedult / vnd lasst vns noch fünff tage der hülffe erharren von Gott /
23 Ob er vns wolt gnade erzeigen / vnd seinen Namen herrlich machen.
24 Wird vns diese fünff tage nicht geholffen / So wollen wir thun / wie jr gebeten habt.
Capitel 8
SOLCHS KAM VOR Judith / welche war eine Widwe / eine tochter Merari / des sons Vz / des sons Josephs / des sons Osie / des sons Elai / des sons Jamnor / des sons Jedeon / des sons Raphaim / des sons Achitob / des sons Malchie / des sons Enan / des sons Nathania / des sons Sealthiel des sons Simeon.
2 Vnd jr Man hatte geheissen Manasses / der war in der Gerstenerndte gestorben /
3 Denn da er auff dem felde war / bey den Erbeitern / ward er kranck von der hitze / vnd starb in
seiner stad Bethulia / vnd ward zu seinen Vetern begraben.
4 Der lies die Judith / die war nu drey jar vnd sechs monden eine Widwe.
5 Vnd sie hatte jr oben in jrem Hause ein sonderlich Kemerlin gemacht / darin sie sas mit jren Megden /
6 vnd war bekleidet mit einem Sack / vnd fastet teglich / On am Sabbath / Newmonden / vnd andern Festen des hauses Jsrael. Vnd sie war schön vnd reich / vnd hatte viel Gesinds / vnd höfe vol ochsen vnd schafe.
7 Vnd hatte ein gut Gerüchte bey jederman / das sie Gott fürchtet / vnd kund niemand vbel von jr reden.
8 DJese Judith / da sie höret / das Osias zugesagt hatte / Die Stad nach fünff tagen / den Assyrern auffzugeben / Sandte sie zu den Eltesten Chambri vnd Charmi.
9 Vnd da sie zu jr kamen / sprach sie zu jnen / Was sol das sein / das Osias gewilliget hat / die Stad den Assyrern auffzugeben / wenn vns in fünff tagen nicht geholffen wird?
10 Wer seid jr / das jr Gott versuchet? Das dienet nicht / gnade zuerwerben / Sondern viel mehr zorn vnd vngnade.
11 Wolt jr dem HERRN ewers gefallens zeit vnd tage bestimmen / wenn er helffen sol?
12 Doch der HERR ist gedültig / Darumb lasst vns das leid sein / vnd gnade suchen mit threnen /
13 Denn Gott zürnet nicht / wie ein Mensch / das er sich nicht versünen lasse.
14 DArumb sollen wir vns demütigen von hertzen / vnd jm dienen / vnd mit threnen fur jm beten / Das er seines gefallens / barmhertzigkeit an vns erzeigen wolle /
15 Vnd wie wir jtzt trawren müssen / von wegen jres hohmuts / Das wir vns nach diesem jamer wider frewen mögen / Das wir nicht gefolget haben der sunde vnser Veter / die jren Gott verliessen / vnd frembde Götter anbeten / Darumb sie jren Feinden vbergeben / vnd von jnen erschlagen / gefangen vnd geschendet sind.
16 Wir aber kennen keinen andern Gott / on jn allein / vnd wollen mit demut von jm hülffe vnd trost warten.
17 So wird er / der HERR vnser Gott / vnser Blut retten / von vnsern Feinden / vnd alle Heiden die vns verfolgen / demütigen vnd zuschanden machen.
18 VND jr / Lieben brüder / die jr seid die Eltesten / tröstet das Volck / mit ewrem wort / das sie bedencken / Das vnser Veter auch versucht wurden / das sie bewerd würden / ob sie Gott von hertzen dieneten.
19 Erinnert sie / wie vnser vater Abraham mancherley versucht ist / vnd ist Gottes Freund worden / nach dem er durch mancherley Anfechtung bewerd ist.
20 Also sind auch Jsaac / Jacob / Moses / vnd alle die Gotte lieb gewesen sind / bestendig blieben / vnd haben viel Trübsal vberwinden müssen.
21 Die andern aber / so die trübsal nicht haben wollen annemen mit Gottes furcht / Sondern mit vngedult wider Gott gemurret vnd gelestert / sind von dem Verderber / vnd durch die Schlangen vmbbracht.
22 Darumb lasst vns nicht vngedüldig werden / in diesem leiden / Sondern bekennen / das es eine straffe ist von Gott / viel geringer denn vnser Sünde sind / Vnd gleuben / das wir gezüchtiget werden / wie seine Knechte / zur Besserung / vnd nicht zum Verderben. Gen. 22; 1. Cor. 10; Num. 21.
23 DArauff antwortet Osias vnd die Eltesten / Es ist alles war / wie du gesaget hast / vnd an deinen worten nichts zustraffen /
24 Darumb bitte fur vns zum HERRN / Denn du bist ein heilig / gottfürchtig Weib.
25 Vnd Judith sprach / Weil jrs dafur haltet / das aus Gott sey was ich gesagt habe / So wollet auch prüfen / Ob das jenige / so ich furhabe zu thun / aus Gott sey / vnd bittet / das Gott glücke dazu gebe.
26 Diese nacht wartet am Thor / wenn ich hin ausgehe / mit meiner Magd / vnd betet / Das der HERR in diesen fünff tagen / wie jr gesagt habt / sein volck Jsrael trösten wolt.
27 Was ich aber fürhabe / solt jr nicht nach forschen / Sondern betet allein fur mich zum HERRN vnserm Gott / bis ich euch weiter anzeige / was jr thun solt.
28 Vnd Osias / der fürst Juda / sprach zu jr / Gehe hin im friede / Der HERR sey mit dir / vnd reche vns an vnsern Feinden. Vnd sie giengen also wider von jr.
Capitel 9
DARNACH GIENG JUDITH in jr Kemmerlin / vnd bekleidet sich mit einem Sack / vnd strewet asschen auff jr Heubt / vnd fiel nider fur den HERRN / vnd schrey zu jm / vnd sprach.
2 HERR Gott meines vaters Simeon / dem du das Schwert gegeben hast / die Heiden zustraffen / so die Jungfraw genotzüchtiget vnd zuschanden gemacht hatten / Vnd hast jre Weiber vnd Töchter widerumb fahen / vnd sie berauben lassen / durch deine Knechte / die da in deinem eiuer geeiuert haben / Hilff mir armen Widwen / HERR mein Gott.
3 Denn alle Hülffe die vorzeiten vnd hernach je geschehen ist / die hastu gethan / Vnd was du wilt / das mus geschehen /
4 Denn wenn du wilt helffen / so kans nicht feilen / vnd du weist wol / wie du die Feinde straffen solt. Gen. 4.
5 SChaw jtzt auff der Assyrer Heer / wie du vorzeiten auff der Egypter Heer schawetest / da sie deinen Knechten nachjagten / mit grosser macht / vnd trotzeten auff jre Wagen / Reuter / vnd grosses Kriegsvolck.
6 Da du sie aber ansahest / wurden sie verzagt /
7 vnd die Tieffe vbereilet sie / vnd das Wasser erseuffst sie.
8 Also geschehe auch jtzt diesen / HERR / die da trotzen auff jre Macht / Wagen / Spies vnd Geschütze / vnd kennen dich nicht / vnd dencken nicht / Das du HERR vnser Gott / der seiest / der da den Kriegen stewret von anfang / vnd heissest billich / HERR.
9 Strecke aus deinen Arm / wie vor zeiten / vnd zerschmettere die Feinde durch deine Macht / das sie vmbkomen durch deinen zorn / Die sich rhümen / Sie wollen dein Heiligthum zustören / vnd die Hütten deines Namens entheiligen / vnd mit jrem schwert deinen Altar vmbwerffen.
10 Straffe jren hohmut / durch jr eigen schwert / Das er mit seinen eigen augen gefangen werde / wenn er mich ansihet / vnd durch meine freundliche wort betrogen werde. Exod. 14; Psal. 48.
11 GJB mir einen mut / das ich mich nicht entsetze / fur jm vnd fur seiner macht / Sondern das ich jn stürtzen möge.
12 Das wird deines Namens ehre sein / das jn ein Weib darnider gelegt hat.
13 Denn du HERR kanst wol Sieg geben on alle Menge / vnd hast nicht lust an der stercke der Rosse. Es haben dir die Hoffertigen noch nie gefallen / Aber allzeit hat dir gefallen / der elenden vnd demütigen Gebet.
14 O HERR / der Gott des Himels / Schepffer der wasser / vnd HERR aller dinge / erhöre mein armes Gebet / die ich allein auff deine barmhertzigkeit vertrawe.
15 Gedenck HERR an deinen Bund / vnd gib mir ein / was ich reden vnd dencken sol / vnd gib mir glück dazu / Auff das dein Haus bleibe / vnd alle Heiden erfaren / das du Gott bist / vnd kein ander ausser dir. Psal. 147.
Capitel 10
DA SIE NU ausgebett hatte / stund sie auff /
2 vnd ruffet jrer magd Abra / vnd gieng herunter ins Haus / leget den Sack abe / vnd zoch jre Widwenkleid aus /
3 vnd wusch sich / vnd salbete sich mit köstlichem Wasser / vnd flochte jr Har ein / vnd setzet eine Hauben auff / vnd zoch jre schöne Kleider an /
4 vnd schmücket sich mit Spangen vnd Geschmeide / vnd zoch jren Schmuck an.
5 Vnd der HERR gab jr gnade / das sie lieblich anzusehen war / Denn sie schmücket sich nicht aus furwitz / sondern Gotte zu lob.
6 Vnd sie gab jrer Magd ein gepichte haut vol Wein / vnd einen krug mit Ole / vnd einen Sack / darinn sie hatte / Feigen / Mehl vnd Brot / das sie essen thurste / Vnd sie gieng dahin.
7 VND am Thor / fand sie Osiam vnd die Eltesten die jr warteten / wie es verlassen war.
8 Vnd sie wunderten sich / das sie so schöne war /
9 Doch fragten sie nicht / was sie furhette / sondern liessen sie hinaus / vnd sprachen / Der Gott vnser Veter / gebe dir gnade / vnd lasse dein furnemen geraten / Das sich Jsrael dein frewe / vnd dein name werde gerechnet vnter die Heiligen.
10 Vnd alle die da waren / sprachen / Amen / Amen.
11 Aber Judith betet / vnd gieng fort mit jrer magd Abra.
12 VND da sie früe morgen den Berg hinab gieng / begegneten jr die Wechter der Assyrer / vnd fielen sie an / vnd fragten sie / Von wannen sie keme / vnd wo sie hin wolte?
13 Vnd sie antwortet / Jch bin ein Ebreisch weib / vnd bin von jnen ge
flohen / Denn ich weis / das sie euch in die hende komen werden / Darumb das sie euch veracht haben / vnd nicht wollen gnad suchen / vnd sich willig ergeben.
14 Darumb hab ich mir furgenomen / zu dem Fürsten Holofernes zukomen / das ich jm jre heimligkeit offenbare / vnd sage jm / wie er sie leichtlich gewinnen müge / Das er nicht einen Man verlieren dürffe.
15 DJeweil sie so redet / schaweten sie sie an / vnd verwunderten sich seer / das sie so schön war
16 vnd sprachen / Das möchte dich helffen / das du es so gut meinest / vnd zu vnserm Herrn gehen wilt /
17 Denn wenn du fur jn kompst / so wird er dir gnedig sein / vnd wirst von hertzen jm wolgefallen.
18 Vnd sie füreten sie hin / in Holofernes gezelt / vnd sagten jm von jr.
19 Vnd da sie fur jn kam / ward er so bald entzündet gegen jr.
20 Vnd seine Diener sprachen vnternander / Das Ebreisch volck ist trawen nicht zu verachten / weil es schöne Weiber hat / Solt man vmb solcher schöner Weiber willen nicht kriegen?
21 Da nu Judith Holofernem sahe sitzen vnter seinem Teppich / das schön gewirckt war / mit Purpur vnd Gold / vnd mit Smaragden / vnd viel Edelstein geziert / fiel sie fur jm nider / vnd betet jn an. Vnd Holofernes hies sie wider auffrichten.
Capitel 11
VND HOLOFERNES SPRACH zu jr / Sey getrost / vnd fürcht dich nicht / Denn ich habe nie keinem Menschen leid gethan / der sich vnter den König NebucadNezar ergeben hat.
2 Vnd hette mich dein Volck nicht veracht / So hette ich nie keinen Spies auffgehaben wider sie.
3 Nu sage an / Warumb du bist von jnen gewichen / vnd zu mir komen.
4 JVdith antwortet jm / vnd sprach / Du woltest deine Magd gnediglich hören / Wirstu thun wie dir deine Magd anzeigen wird / so wird dir der HERR glück vnd sieg geben.
5 Gott gebe NebucadNezar glück vnd heil / dem Könige des gantzen Lands / der dich ausgeschickt hat / alle Vngehorsame zu straffen / Denn du kanst jm vnterthan machen / nicht allein die Leute / sondern auch alle Thiere auff dem Lande.