Collected Works of Martin Luther
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11 Denn ein zorniger Mensch zündet hadder an / vnd der Gottlose verwirret gute Freunde / vnd hetzet wider einander die guten frieden haben.
12 WEnn des Holtzs viel ist / wird des Fewrs deste mehr / Vnd wenn die Leute gewaltig sind / wird der Zorn deste grösser / Vnd wenn die Leute reich sind / wird der zorn deste hefftiger / Vnd wenn der Hadder lange weret / so brennets deste mehr.
13 JEch sein zu hadder / zündet fewr an / Vnd jech sein zu zancken / vergeusst Blut.
14 BLesestu füncklin / So wird ein gros Fewr draus. Speiestu aber ins füncklin / so verlesscht es / Vnd beides kan aus deinem munde komen.
15 DJe Ohrenbleser vnd falsche böse Meuler / sind verflucht / Denn sie verwirren viele die guten Frieden haben.
16 EJn böse Maul / macht viel Leute vneins / vnd treibet sie aus einem Land ins ander /
17 Es zubricht feste Stedte / vnd zerstöret Fürstenthüme.
18 Ein böse Maul / verstösset redliche Weiber /
19 vnd beraubt sie alles / das jnen saur worden ist /
20 Wer jm gehorcht / der hat nimer ruge / vnd kan nirgend mit frieden bleiben.
21 DJe Geissel macht striemen / Aber ein böse Maul / zerschmettert beine vnd alles.
22 VJel sind gefallen / durch die scherffe des Schwerts / Aber nirgend so viel / als durch böse Meuler.
23 WOl dem / der fur bösem Maul bewaret ist / vnd von jm vngeplagt bleibt / vnd sein joch nicht tragen mus / vnd in seinen Stricken nicht gebunden ist.
24 Denn sein joch ist eisern / vnd seine stricke ehernen /
25 Seine Plage ist bitterer denn der Tod / vnd erger denn die Helle.
26 ABer es wird den Gottfürchtigen nicht vnterdrücken / Vnd er wird in desselben Fewr nicht brennen.
27 Wer den HERRN verlesset / der wird drein fallen / vnd drin brennen / vnd es wird nicht ausgelesschet werden / Es wird jn vberfallen / wie ein Lew / vnd auffreiben wie ein Pard.
28 DV verzeunest deine Güter mit dornen / Warumb machstu nicht viel mehr deinem Munde thür vnd rigel?
29 Du wegest dein gold vnd silber ein / Warumb wegestu nicht auch deine wort auff der Goldwage?
30 Hüte dich / das du nicht dadurch gleitest / vnd fallest fur deinen Feinden / die auff dich lauren.
Capitel 29
WER SEINEM NEHESTEN leihet / Der thut ein werck der Barmhertzigkeit / Vnd wer Güter hat / der sol solchs thun.
2 LEihe deinem Nehesten wenn ers bedarff / Vnd du ander gibs auch wider zu bestimpter zeit.
3 Halt was du geredt hast / vnd handel nicht betrieglich mit jm / So findestu allezeit deine notdurfft.
4 MAncher meinet / Es sey gefunden / was er borget / vnd machet den vnwillig / so jm geholffen hat.
5 Er küsset einem die Hand / die weil man jm leihet / vnd redet so demütiglich vmb des Nehesten geld /
6 Aber wenn ers sol widergeben / so verzeucht ers / vnd klagt seer / Es sey schwere zeit.
7 Vnd ob ers wol vermag / gibt ers kaum die helffte wider / vnd rechents jenem fur einen gewin zu.
8 Vermag ers aber nicht / so bringt er jenen vmbs Geld / Der selb hat jm denn selber einen Feind gekaufft mit seinem eigen gelde.
9 Vnd jener bezalet jn mit fluchen vnd schelten / vnd gibt jm Schmehewort fur danck.
10 MAncher leihet vngerne / aus keiner bösen meinung / Sondern er mus fürchten / er kome vmb das seine.
11 DOch habe gedult mit deinem Nehesten in der not / Vnd thu das Almosen dazu / das du jm zeit lassest.
12 HJlff dem Armen / vmb des Gebots willen / Vnd las jn in der Not nicht lehr von dir.
13 VErleur gerne dein Geld / vmb deines Bruders vnd Nehesten willen / Vnd vergrabe es nicht vnter einen Stein / da es doch vmbkompt.
14 SAmle dir einen Schatz nach dem gebot des Allerhöhesten / Der wird dir besser sein / denn kein Gold.
15 LEge dein Almosen an einen sondern ort / Dasselb wird dich erretten / aus allem vnglück /
16 Es wird fur dich streitten wider deinen Feind /
17 besser denn kein Schild oder Spies. 2. Cor. 8; 2. Cor. 9.
18 EJn fromer Man wird bürge fur seinen Nehesten /
19 Aber ein Vnuerschempter / lesst seinen Bürgen stehen.
20 VErgiss nicht der Wolthat deines Bürgen /
21 Denn er hat sich selbs fur dich versetzt.
22 DEr Gottlose bringt seinen Bürgen in schaden /
23 Vnd ein Vndanckbarer / lesst seinen Erlöser stecken.
24 BVrge werden / hat viel reiche Leute verderbt / Vnd hin vnd wider geworffen / wie die wellen im Meer.
25 Es hat grosse Leute vertrieben / das sie in frembden Landen musten in der jrre gehen.
26 EJn Gottloser / so er Bürge ist worden / vnd gehet mit rencken vmb / das er sich auswickele / Der wird der straffe nicht entgehen.
27 HJlffe deinem Nehesten aus / so viel du kanst / Vnd sihe dich für / das du nicht selbs drüber zu schaden kompst.
28 ES ist gnug zu diesem Leben / wer wasser vnd brot / kleider vnd haus hat / Damit er sein Notdurfft decken kan.
29 ES ist besser geringe Narung vnter einem bretern eigen Dach / Denn köstlicher Tisch vnter den Frembden.
30 LAs dirs gefallen / du habest wenig oder viel / Denn es ist ein schendlich Leben / von haus zu haus ziehen.
31 Vnd wo einer Frembde ist / that er sein maul nicht auffthun /
32 Er mus zu sich lassen / vnd mit jm trincken lassen / vnd keinen danck haben.
33 Mus dazu bittere wort hören / nemlich / Gast / gehe hin vnd bereite den Tisch / las mich mit dir essen / was du hast.
34 Jtem / zeuch aus / ich hab einen ehrlichen Gast kriegen / Jch mus das haus haben / Mein Bruder zeucht zu mir ein.
35 Solchs ist schweer einem vernünfftigen Man / das er vmb der Herberge willen / solche wort fressen mus / vnd das man jm auffrücket / wenn man jm gelihen hat.
Capitel 30
WER SEIN KIND lieb hat / der helt es stets vnter der Ruten / Das er hernach freude an jm erlebe.
2 WEr sein Kind in der Zucht helt / der wird sich sein frewen / Vnd darff sich sein bey den Bekandten nicht schemen.
3 WEnn einer sein Kind zeucht / das verdreusst seinen Feind / vnd erfrewet seine Freunde /
4 Denn wo sein Vater stirbt / so ists / als were er nicht gestorben / Denn er hat seines gleichen hinder sich gelassen.
5 Da er lebete / sahe er seine lust / vnd hatte freude an jm. Da er starb / dorfft er nicht sorgen /
6 Denn er hat hinder sich gelassen einen Schutz wider seine Feinde / vnd der den Freunden wider dienen kan.
7 WEr aber seinem Kinde zu weich ist / Der klaget seine striemen / vnd erschrickt / so offt es weinet.
8 EJn verwehnet Kind / wird mutwillig / wie ein wild Pferd.
9 ZErtle mit deinem Kinde / So mustu dich hernach fur jm fürchten / Spiele mit jm / So wird es dich hernach betrüben.
10 SChertze nicht mit jm / Auff das du nicht mit jm hernach trawren müssest / Vnd deine Zeene zu letzt kirren müssen.
11 LAs jm seinen willen nicht in der Jugent / Vnd entschüldige seine torheit nicht.
12 Beuge jm den Hals / wen er noch jung ist / blewe jm den Rücken / weil er noch klein ist / Auff das er nicht halsstarrig vnd dir vngehorsam werde.
13 ZEuch dein Kind / vnd las es nicht müssig gehen / Das du nicht vber jm zu schanden werdest.
14 ES ist besser / einer sey Arm / vnd da bey frisch vnd gesund / Denn Reich vnd vngesund.
15 Gesund vnd frisch sein / ist besser / denn Gold / Vnd ein gesunder Leib ist besser / denn gros gut.
16 Es ist kein Reichthum zu vergleichen einem gesunden Leibe / Vnd keine freude / des hertzen Freude gleich.
17 DEr Tod ist besser denn ein siech Leben / oder stete Kranckheit.
18 Es ist eben als ein gut Gericht fur einem maul / das nicht essen kan / Vnd wie die Speise / so man bey eins Todten grab setzt.
19 Denn was ist dem Götzen das Opffer nütze? kan er doch weder essen noch riechen?
20 So ists mit dem Reichen auch / den Gott siech macht /
21 Er sihet es wol mit den augen / vnd seufftzet darnach. Vnd ist wie ein
Verschnittener / der bey einer Jungfrawen ligt / vnd seuffzet.
22 MAch dich selbs nicht trawrig / vnd plage dich nicht selbs / mit deinen eigen gedancken /
23 Denn ein frölich hertz ist des Menschen leben / Vnd seine freude ist sein langes leben.
24 Thu dir guts / vnd tröste dein hertz / vnd treibe trawrigkeit fern von dir /
25 Denn trawrigkeit tödtet viel Leute / vnd dienet doch nirgent zu.
26 EJuer vnd Zorn verkürtzen das Leben / Vnd sorge macht alt vor der zeit.
27 Einem frölichen hertzen schmeckt alles wol / was er isset.
Capitel 31
WACHEN NACH REICHTHUM verzehret den Leib / Vnd darumb sorgen / lesst nicht schlaffen.
2 Wenn einer ligt vnd sorget / so wachet er jmer auff / Gleich wie grosse kranckheit jmer auffweckt.
3 DEr ist Reich / der da erbeitet vnd samlet Geld / Vnd höret auff / vnd geneusst sein auch.
4 Der ist aber Arm / der da erbeitet / deiet nicht / Vnd wenn er schon auffhöret / so ist er doch ein Bettler.
5 WEr Geld lieb hat / der bleibet nicht on sünde / Vnd wer vergenglichs vnd gesucht / der wird mit vergehen.
6 VJel komen zu vnfal vmb Gelds willen / vnd verderben drüber / fur jren augen.
7 Die jm opffern / die stürtzt es / Vnd die vnfursichtigen fehet es.
8 8Ol dem Reichen / der vnstrefflich funden wird / vnd nicht das Geld sucht /
9 Wo ist der? so wöllen wir jn loben / Denn er thut gros ding vnter seinem Volck.
10 Der bewert hierin vnd rechtschaffen erfunden ist / der wird billich gelobet. Er kunde wol vbels thun / vnd thets doch nicht / schaden thun / vnd thets auch nicht /
11 Darumb bleiben seine Güter / vnd die Heiligen preisen seine Almosen.
12 WEnn du bey eins reichen Mans tisch sitzest / so sperr deinen Rachen nicht auff /
13 vnd dencke nicht / nie ist viel zu fressen.
14 Sondern gedencke / das ein vntrewes auge / neidisch ist
15 (denn was ist neidischer weder ein solch auge?) vnd weinet / wo es sihet einen zugreiffen.
16 GReiff nicht nach allem / was du sihest /
17 vnd nim nicht / das fur jm in der Schüssel ligt.
18 Nims bey dir selbs abe / was dein Nehester gern oder vngern hat / Vnd halte dich vernünfftig in allen stücken.
19 JSs wie ein Mensch / was dir furgesetzt ist / Vnd friss nicht zu seer / Auff das man dir nicht gram werde.
20 VMb der Zucht willen höre du am ersten auff / Vnd sey nicht ein vnsetiger Fras / das du nicht vngunst erlangest.
21 Wenn du bey vielen sitzest / So greiff nicht am ersten zu.
22 EJn sittiger Mensch / lesst jm am geringen genügen / drumb darff er in seinem Bette nicht so keichen.
23 Vnd wenn der Magen messig gehalten wird / so schlefft man sanfft / So kan einer des morgens früe auffstehen / vnd ist fein bey sich selbs.
24 Aber ein vnsettiger Fras / schlefft vnrügig / vnd hat das grimmen vnd Bauchwehe.
25 WEnn du zu viel gessen hast / so stehe auff / vnd gehe weg / vnd lege dich zur ruge.
26 MEin Kind / gehorche mir / vnd verachte mich nicht / Das dich zuletzt meine wort nicht treffen.
27 Nim dir etwas fur zu erbeiten / So widerferet dir keine Kranckheit.
28 EJnen kostfreien Man / loben die Leute / vnd sagen / Er sey ein ehrlicher Man / Vnd solches ist ein guter rhum.
29 Aber von einem kargen Filtze / redet die gantze Stad vbel / vnd man saget recht daran.
30 SEy nicht ein Weinseuffer / Denn der Wein bringet viel Leute vmb.
31 DJe esse prüfet das gelötet Eisenwerg / Also prüfet der Wein / der freueln hertzen / wenn sie truncken sind.
32 DEr Wein erquickt den Menschen das Leben / so man jn messiglich trinckt /
33 Vnd was ist das Leben / da kein wein ist?
34 Der wein ist geschaffen / das er Menschen frölich sol machen.
35 Der wein / zur notdurfft getruncken / erfrewet Leib vnd Seel /
36 Aber so man sein zu viel trincket / bringet er das hertzleid.
37 DJe Trunckenheit macht einen tollen Narren noch töller /
38 Das er trotzt vnd pocht / Bis er wol geblewet / geschlagen vnd verwund wird.
39 SChilt deinen Nehesten nicht beim Wein / vnd schmehe jn nicht in seiner Freude /
40 Gib jm nicht böse wort / vnd begegne jm nicht mit harter rede.
Capitel 32
SONDERN HALT DICH gleich wie sie / vnd richte dich nach jnen / so sitzestu recht /
2 Vnd gib dazu was dir gebürt / wiltu mit sitzen.
3 Auff das sie mit dir frölich sein mügen / Da mit du die Ehre dauon kriegst / das man dich einen sittigen / holdseligen Man heisset.
4 DEr Elteste sol reden / Denn es gebüret jm / als der erfaren ist.
5 Vnd jrre die Spieleute nicht /
6 Vnd wenn man Leider singet / so wassche nicht drein / vnd spare deine weisheit / bis zur andern zeit.
7 Wie ein Rubin in feinem Golde leucht / Also zieret ein Gesang das mahl.
8 Wie ein Smaragd in schönem Golde stehet /
9 Also zieren die Lieder beim guten wein.
10 EJn Jüngling mag auch wol reden ein mal oder zwey / wens jm not ist.
11 Vnd wenn man jn fragt / sol ers kurtz machen /
12 Vnd sich halten / als der nicht viel wisse / vnd lieber schweige.
13 Vnd sol sich nicht den Herrn gleich achten / Vnd wenn ein Alter redet / nicht drein wasschen.
14 Donner bringt grossen Blitz / Schame macht grosse gunst.
15 STehe auch bey zeit auff / vnd sey nicht der letzte /
16 Sondern gehe eilend heim vnd spiel da selbst / vnd thu was du wilt. Doch das du nichts vbel thust / vnd niemand pochest /
17 Sondern dancke fur das alles dem / der dich geschaffen / vnd mit seinen Gütern gesettiget hat.
18 WEr den HERRN fürchtet / der lesset sich gern ziehen / Vnd wer sich früe dazu schickt / der wird gnade finden.
19 WEr nach Gottes wort fraget / der wirds reichlich vberkomen / Wers aber nicht mit ernst meinet / Der wird nur erger dadurch.
20 WEr den HERRN fürchtet / der trifft die rechte Lere / Vnd macht die Gerechtigkeit leuchten / wie ein Liecht.
21 EJn Gottloser lesst sich nicht straffen / Vnd weis sich zu behelffen / mit ander Leute exempel in seinem furnemen.
22 EJn vernünfftiger Man veracht nicht guten Rat /
23 Aber ein wilder vnd Hoffertiger fürchtet sich nichts / Er habe gleich gethan was er wölle.
24 THu nichts on Rat / So gerewets dich nicht nach der that.
25 GEhe nicht den weg / da du fallen möchtest / Noch da du dich an die Steine stossen möchtest.
26 VErlas dich nicht drauff / das der weg schlecht sey / Ja hüte dich auch fur deinen eigen Kindern.
27 WAs du furnimpst / so vertrawe Gott von gantzem hertzen / Denn das ist Gottes gebot gehalten.
28 WEr Gottes wort gleubet / der achtet die Gebot / Vnd wer dem HERRN vertrawet / dem wird nichts mangeln.
Capitel 33
WER GOTT FÜRCHTET / dem widerferet kein leid / Sondern wenn er angefochten ist / wird er wider erlöset werden.
2 EJn Weiser lesst jm Gottes wort nicht verleiden / Aber ein Heuchler schwebet wie ein Schiff auffm vngestümen Meer.
3 Ein verstendiger Mensch helt fest an Gottes wort / vnd Gottes wort ist jm gewis / wie eine klare rede.
4 WErde der Sachen gewis / Darnach rede dauon / Las dich vor wol leren / so kanstu antworten.
5 DEs Narren hertz / ist wie ein Rad am wagen / Vnd seine gedancken lauffen vmb / wie die nabe.
6 WJe der Schelhengst schreiet / gegen allen Meren / also henget sich der Heuchler an alle Spötter / vnd spricht /
7 Warumb mus ein tag heiliger sein denn der ander? so doch die Sonne zu gleich alle tage im jar macht?
8 DJe Weisheit des HERRN / hat sie so vnterscheiden / vnd er hat die Jarzeit vnd Feiertage also geordnet /
9 Er hat etliche auserwelet / vnd geheiliget fur andern tagen.
10 Gleich wie alle Menschen aus der Erden / vnd Adam aus dem Staube gesc
haffen ist /
11 vnd doch der HERR sie vnterschieden hat / nach seiner manchfeltigen Weisheit / vnd hat mancherley weise vnter jnen geordent.
12 Etliche hat er gesegenet / erhöhet vnd geheiliget / vnd zu seinem Dienst gefordert / Etliche aber hat er verflucht / vnd genidriget / vnd aus jrem Stande gestürtzt.
13 Denn sie sind in seiner Hand / wie der Thon in des Töpffers hand. Er macht alle seine werck / wie es jm gefellet.
14 Also sind auch die Menschen in der Hand / des der sie gemacht hat / vnd gibt einem jglichen wie es jn gut deucht.
15 ALso ist das Gut wider das Böse / vnd das Leben wider den Tod / vnd der Gottfürchtige wider den Gottlosen geordent.
16 Also schawe alle werck des Höhesten / So sind jmer zwey / wider zwey / vnd eines wider das ander geordent.
17 JCh bin der letzt auff erwachet / wie einer der im Herbst nachlieset / vnd Gott hat mir den Segen dazu gegeben / das ich meine Kelter auch vol gemachet habe / wie im vollen Herbst.
18 Schawet / wie ich nicht fur mich geerbeitet habe / Sondern fur alle / die gern lernen wolten.
19 GEhorcht mir jr grossen Herrn / vnd jr Regenten im Volck / nemets zu hertzen.
20 Las dem Son / der Frawen / dem Bruder / dem Freunde nicht gewalt vber dich / weil du lebest / vnd vbergib niemand deine Güter / Das dichs nicht gerewe / vnd müssest sie darumb bitten.
21 Dieweil du lebest vnd odem hast / vntergib dich keinem andern Menschen /
22 Es ist besser / das deine Kinder dein bedürffen / Denn das du jnen müssest in die hende sehen.
23 Bleib du der Oberst in deinen Gütern / vnd las dir deine Ehre nicht nemen.
24 Wenn dein ende kompt / das du dauon must / als denn teile dein Erbe aus.
25 DEm Esel gehört sein futter / geissel vnd last / Also dem Knecht sein brot / straffe vnd erbeit.
26 Halt den Knecht zur erbeit / so hastu ruge fur jm / Lessestu jn müssig gehen / so wil er Juncker sein.
27 DAs joch vnd die seile beugen den hals / Einem bösen Knechte / stock vnd knüttel.
28 Treibe jn zur erbeit / das er nicht müssig gehe /
29 Müssiggang leret viel böses.
30 Lege jm erbeit auff / die einem Knecht gebüren / Gehorcht er denn nicht / so setze jn in den Stock. Doch lege keinem zu viel auff / vnd halt masse in allen dingen.