13 Denn das ist eine grosse gnade / Das Gott den Sündern stewret / das sie nicht fortfaren / vnd ist bald hinder jnen her mit der straffe.
14 Denn vnser HERR Gott sihet vns nicht so lang zu / als den andern Heiden / die er lesst hingehen / bis sie jre mas der sunden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zu viel machen / vnd er zu letzt sich nicht an vns rechen müsse.
15 Derhalben hat er seine barmhertzigkeit noch nie von vns gar genomen. Vnd ob er vns mit einem Vnglück gezüchtiget hat / hat er dennoch sein Volck nicht gar verlassen.
16 Dis habe ich zu einer ermanung hie sagen wollen /
17 Nu wollen wir wider auff die Historien komen.
18 Es war der furnemesten schrifftgelerten einer Eleasar / ein betagter vnd doch seer schöner Man / Dem selben sperreten sie mit gewalt den mund auff / das er solt schweinen Fleisch essen.
19 Aber er wolt lieber ehrlich sterben / denn so schendlich leben / vnd leid es gedültig.
20 Vnd da er zur Marter gieng / straffet er die / so verboten Fleisch assen / aus liebe des zeitlichen Lebens.
21 Die nu verordnet waren / das sie die Leute zu schweinen Fleisch / wider das Gesetz dringen solten / Weil sie jn so ein lange zeit gekennet hatten / namen sie jn auff einen Ort / vnd sagten / Sie wolten jm fleisch bringen / das er wol essen dürffte / Er solt sich aber stellen / als were es geopffert schweinen Fleisch / vnd solts dem König zu lieb essen /
22 Das er also beim Leben bliebe / vnd der alten kundschafft genösse.
23 ABer er bedachte sich also / Wie es denn seinem grossen Alter vnd eis grawen Kopff / auch seinem guten wandel / den er von Jugent auff gefüret hatte / vnd dem heiligen göttlichen Gesetz / gemes war / vnd sagt dürre heraus / Schickt mich jmer vnter die erden hin ins Grabe.
24 Denn es wil meinem Alter vbel anstehen / das ich auch so heuchle / Das die Jugent gedencken mus / Eleasar / der nu neuntzig jar alt ist / sey auch zum Heiden worden.
25 Vnd sie also durch meine heucheley verfüret werden / das ich mich so fur den Leuten stelle vnd mein leben / so eine kleine zeit / die ich noch zu leben habe / also friste / das were mir eine ewige schande.
26 Vnd zwar was habe ich dauon / wenn ich schon jtzt der Menschen straffe also entflühe / weil ich Gottes hende / ich sey lebendig oder tod / nicht entfliehen mag?
27 Darumb wil ich jtzt frölich sterben / wie es mir altem Man wol anstehet /
28 vnd der Jugent ein gut Exempel hinder mir lassen / Das sie willig vnd getrost / vmb das herrliche / heilige Gesetze willen sterben.
29 DA er diese wort also geredt hatte / bracht man jn an die Marter. Die jn aber füreten vnd jm zuuor freundlich gewesen waren / ergrimmeten vber jn / vmb solcher wort willen / Denn sie meineten / Er hets aus eim trotz gesagt.
30 Als sie jn aber geschlagen hatten / das er jtzt sterben solt / seufftzet er / vnd sprach / Der HERR / dem nichts verborgen ist / der weis es das ich die schlege vnd grossen schmertzen / den ich an meinem Leibe trage / wol hette mögen vmbgehen / wo ich gewolt hette / Aber der Seele nach / leide ichs gerne vmb Gottes willen.
31 Vnd ist also verschieden / vnd hat mit seinem Tod ein tröstlich Exempel hinder sich gelassen / das nicht allein die Jugent / sondern jederman zur tugent ermanen sol.
Capitel 7
ES WURDEN AUCH sieben Brüder sampt jrer Mutter gefangen / vnd mit Geisseln vnd Riemen gesteupt / vnd gedrungen vom Könige / Das sie solten schweinen Fleisch essen / das jnen im Gesetz verboten war
2 da sagt der eltest vnter jnen also / was wiltu viel fragen / vnd von vns wissen / Wir wollen ehe sterben / denn etwas wider vnser veterlich Gesetz handeln.
3 Da ergrimmet der König vnd gebot / Man solt eilends Pfannen vnd Kessel vber das fewr setzen.
4 Da man das gethan hatte / gebot er / Man solt dem Eltesten die Zunge ausschneiten / vnd Hende vnd Füsse abhawen / Das die andern Brüder vnd die Mutter solten zusehen.
5 Als er nu so zustümpelt war / lies er jn zum Fewr füren / vnd in der Pfannen braten. Vnd da die lohe allenthalben in die Pfannen schlug / ermaneten sie sich vnternander / sampt der Mutter / Das sie vnuerzagt stürben / vnd sprachen /
6 Gott der HERR wird das Recht ansehen vnd vns gnedig sein / wie Moses zeuget in seinem Gesang / Vnd er ist seinen Knechten gnedig.
7 Als der erste so verschieden war / füret man den Andern auch hin / das sie jren mutwillen mit jm trieben / Vnd zogen jm haut vnd har ab / Vnd frageten jn / Ob er Sewfleisch essen wolt / oder den gantzen Leib mit allen Gliedern martern lassen?
8 Er aber antwortet auff seine sprach / vnd sagte / Jch wils nicht thun.
9 Da namen sie jn vnd marterten jn / wie den ersten. Als er nu jtzt in den letzten Zügen lag / sprach er / Du verfluchter Mensch / du nimpst mir wol das zeitliche Leben / Aber der HERR aller Welt / wird vns / die wir vmb seines Gesetz willen sterben / aufferwecken zu einem ewigen Leben.
10 Darnach namen sie den dritten / vnd trieben auch jren mutwillen mit jm. Vnd da sie es von jm fodderten / recket er die Zunge frey heraus / vnd strecket die Hende dar / vnd sprach getrost /
11 Diese Gliedmassen hat mir Gott von Himel geben / Darumb wil ich sie gerne faren lassen / vmb seines Gesetzes willen / Denn ich hoffe / er werde mirs wol widergeben.
12 Der König aber vnd seine Diener verwunderten sich das der Jüngling so freidig war / vnd die Mutter so gar nichts achtet.
13 Da dieser auch tod war / peinigeten sie den Vierden auch / vnd geisselten jn.
14 Da er aber jtzt sterben wolt / sprach er / Das ist ein grosser Trost / das wir hoffen / wenn vns die Menschen erwürgen / das vns Gott wird wider aufferwecken / Du aber wirst nicht aufferwecket werden zum Leben.
15 Darnach namen sie den fünfften / vnd geisselten jn auch. Der sahe Antiochum an / vnd sprach zu jm /
16 Du bist ein Mensch vnd must sterben / Weil du aber gewaltig auff Erden bist / so thustu was du wilt. Das soltu aber nicht in sinn nemen / das vns Gott gar verlassen habe /
17 Verzeuch eine kleine weile / So soltu erfaren / wie mechtig Gott ist / der dich vnd dein Geschlecht plagen wird.
18 Nach diesem füreten sie den sechsten auch erzu / Derselbige saget auch da er jtzt sterben solt / Du wirst mich nicht so betriegen / Denn wir haben dis leiden wol verdienet / Darumb das wir vns an vnserm Gott versündiget haben / vnd er handlet schrecklich mit vns /
19 Aber es wird dir nicht so hingehen / das du also wider Gott tobest.
20 ES war aber ein grosses Wunder an der Mutter / vnd ist ein Exempel / das wol werd ist / das mans von jr schreibe / Denn sie sahe jre Söne alle sieben auff einen tag nach einander martern / vnd leide es mit grosser gedult / vmb der Hoffnung willen / die sie zu Gott hatte.
21 Da durch ward sie so mutig / das sie einen Son nach dem andern auff jre sprach tröstet / vnd fasset ein menlich Hertz / vnd sprach zu jnen /
22 Jch bin ja ewre Mutter / vnd habe euch geborn / Aber den odem vnd das Leben habe ich euch nicht gegeben / noch ewre Gliedmas also gemacht.
23 Darumb so wird der / der die Welt vnd alle Menschen geschaffen hat / euch den Odem vnd das Leben gnediglich widergeben / wie jrs jtzt vmb seines Gesetz willen waget vnd faren lasset.
24 Da antiochus dis höret / meinet er / sie verachtet vnd schmehet jn auff jre sprach / Vnd nam den jüngsten Son fur sich / der noch vbrig war / vnd vermanet jn mit guten worten / vnd geredet jm mit einem Eide / wenn er von seinem veterlichen Gesetze abtretten wolt / So solt er einen gnedigen Herrn an jm haben / vnd wolt jn Reich vnd einen Herrn aus jm machen.
25 DA er sich aber nicht bereden wolt lassen / lies der König die Mutter fur sich komen / vnd vermanet sie / Sie wolte doch den Son da hin bereden / das er bey dem Leben erhalten würde.
26 Da er sie mit viel worten gebeten hatte / sagt sie jm zu sie wolt es thun /
27 Aber sie spottet nur des Tyrannen / Denn sie gieng zum Sone / vnd redet heimlich auff jre Sprache mit jm / vnd sprach.
28 Du mein liebes Kind / das ich neun Monden vnter meinem Hertzen getragen / vnd bey drey jaren geseuget / vnd mit grosser mühe aufferzogen habe / Erbarme dich doch vber mich.
Sihe an Himel vnd Erden / vnd alles was darin ist / Dis hat Gott alles aus nichts gemacht / vnd wir Menschen sind auch so gemacht.
29 Darumb fürchte dich nicht fur dem Hencker / Sondern stirb gerne / wie deine Brüder / das dich der gnedige Gott / sampt deinen Brüdern / wider lebendig mache / vnd mir widergebe.
30 DA die Mutter noch mit dem Son also redet / sprach der Jüngling / Worauff harret jr? Gedenckt nur nicht / das ich dem Tyrannen hierin gehorsam sein wil / Sondern ich wil das Gesetze halten / das vnsern Vetern durch Mosen gegeben ist.
31 Du aber / der du den Jüden alles leid anlegest / solt vnserm HERRN Gott nicht entlauffen.
32 Wir leiden vmb vnser Sünde willen / das ist war /
33 Vnd ob wol der lebendige Gott / eine weil vber vns zornig ist / vnd vns straffet vnd züchtiget / So wird er doch seinen Knechten widerumb gnedig werden.
34 Aber du gottloser verfluchter Mensch / vberhebe dich deiner Gewalt nicht zu seer / vnd trotze nicht auff die eitel hoffnung / das du die kinder Gottes verfolgest /
35 Denn du bist dem Gericht des allmechtigen Gottes / der alle ding sihet / noch nicht entlauffen.
36 MEine Brüder / die eine kleine zeit sich haben martern lassen / die warten jtzt des ewigen Lebens / nach der verheissung Gottes. Du aber solt nach dem vrteil Gottes gestrafft werden / wie du mit deinem hohmut verdienet hast.
37 Jch wil mein Leib vnd Leben / vmb meiner veter Gesetz willen / dahin geben / wie meine Brüder / vnd zu Gott schreien / das er balde seinem Volck gnedig werde. Du aber wirst noch selbs bekennen müssen / durch grosse marter vnd qual / Das er allein der rechte Gott sey.
38 Aber Gottes zorn wird an mir vnd meinen Brüdern wenden / welcher billich vber vnser gantzes Volck gangen ist.
39 DA dis der König höret / ward er tol vnd töricht / vnd lies jn noch herter martern / denn die andern / Denn es verdros jn / das sie sein noch dazu spotteten.
40 Also ist dieser auch fein dahin gestorben / vnd hat allen seinen Trost auff Gott gestellet.
41 Zum letzten ward die Mutter auch hin gerichtet.
42 Dis sey gnug von dem heidnischen Opffer / vnd der grausamen Marter.
Capitel 8
ABER JUDAS MACCABEUS vnd seine Gesellen giengen heimlich hin vnd wider in die Flecken / vnd rieffen zu hauff jre Freundschafft vnd was sonst bey der Jüden glauben blieben war / das er bey sechs tausent Man zu hauff bracht.
2 Vnd sie rufften Gott an / das er das arme Volck / welchs von jederman geplagt war / ansehen wolt / vnd sich erbarmen vber den Tempel / welchen die gottlosen Menschen entheiliget hatten /
3 vnd vber die verderbte Stad / die gar wüste ward. Vnd das er doch das vnschüldige Blut / so zu jm ruffet / hören /
4 vnd der vnschüldigen Kindlin / so wider alles Recht erstochen wurden / gedencken wolt / vnd die lesterung seines Namens rechen.
5 VND Maccabeus mit seinem Hauffen plagte die Heiden wol / Denn der HERR lies von seinem zorn / vnd ward jnen wider gnedig.
6 Er vberfiel vnuersehens Stedte vnd Flecken / vnd stecket sie an / Vnd nam ein die bequemsten Ort / vnd thet den Feinden grossen schaden.
7 Am meisten aber treib er das bey nacht / Das man weit vnd breit von seinen Thaten saget.
8 DA aber Philippus sahe / das er je lenger je stercker ward / weil es jm so glücket / Schreib er an Ptolemeum den Heubtman in Nidersyria vnd Phenice vmb hülffe / Denn es lag dem Könige viel daran.
9 Da schickte Ptolemeus seinen besten Freund den Nicanor des Patrocli son / mit zwenzig tausent Man / das er die Jüden gar ausrotten solt / Vnd gab jm einen Heubtman zu / mit namen Gorgias / welcher ein erfarner Krieger war.
10 Nicanor aber gedacht / er wolt aus den gefangenen Jüden das Geld lösen / das der König den Römern jerlich geben muste / nemlich zwey tausent Centner.
11 Darumb schicket er als bald in die Stedte am Meer hin vnd wider / vnd lies ausruffen / wie er die Jüden verkeuffen wolt / neunzig Jüden vmb einen Centner / Denn er gedacht nicht / das jm die straffe von Gott so nahe were. Su; Jnf. 9.
12 DA nu Judas höret von dem Zug / der Nicanor furhatte / hielt er es seinen Jüden fur / die bey jm waren / wie ein Heer komen würde.
13 Welche nu verzaget waren / vnd hatten das vertrawen nicht zu Gott / das er straffen würde / die lieffen dauon vnd flohen.
14 Die andern aber verkaufften alles was sie hatten / vnd baten den HERRN / das er sie ja erlösen wolte / Welche der Nicanor verkaufft hatte / ehe er sie gefangen hatte.
15 Vnd wolt ers nicht vmb jren willen thun / Das ers doch thet / vmb des Bunds willen / den er mit jren Vetern gemacht hatte / vnd vmb seines herrlichen grossen Namens willen / darnach sie genennet sind.
16 ALs nu Maccabeus seine Leute zuhauff gebracht hatte / bey sechs tausent / vermanet er sie zum ersten / Das sie sich nicht entsetzen solten fur den Feinden / noch sich fürchten fur der grossen menge der Heiden / die sie wider Recht vnd vnbillich plageten /
17 Sonderlich sich dapffer wehren / vnd gedencken an die schmach / die sie der heiligen Stete angelegt / vnd wie sie die Stad verhönet vnd geplaget / vnd das Gesetze abgethan hetten.
18 Sie verlassen sich (sprach er) auff jren Harnisch / vnd sind vol trotzes / Aber wir verlassen vns auff den allmechtigen Gott / welcher kan in einem augenblick / nicht allein die / so jtzt wider vns ziehen / sondern die gantze welt zu bodem schlahen. Psal. 20.
19 ER erzelet jnen aber auch alle Historien / wie Gott so offt gnediglich jren Vetern geholffen hette. Wie Senacherib mit hundert vnd fünff vnd achzig tausent Man in einer nacht vmbkomen were.
20 Wie es in der Schlacht zu Babylon wider die Galater gegangen ist / wie sie alle in grosse not komen sind / acht tausent Jüden / vnd vier tausent Macedonier. Wie die Macedonier aus furcht still gehalten / vnd die acht tausent Jüden / allein mit der hülffe Gottes / hundert vnd zwenzig tausent Man erschlagen / vnd gros Gut dadurch erlanget haben. 4. Reg. 19.
21 DA er jnen mit solchen worten ein Hertz gemacht hatte / das sie vmb des Gesetzs vnd jres Vaterlands willen gerne sterben wolten /
22 machet er vier Hauffen / vnd ordnet seine Brüder vorn an die Spitzen / das sie es füren solten / nemlich / Simon / Joseph vnd Jonathas / vnd gab einem jeden funffzehen hundert Man zu.
23 Darnach lies er Eleazarum das heilige Buch lesen / vnd gab jnen ein Zeichen / das jnen Gott helffen würde / Vnd zog also forn an der Spitzen fur den andern her / vnd traff mit dem Nicanor.
24 Aber der allmechtige Gott stund jnen bey / das sie das gantze Heer in die flucht schlugen / vnd viel wund macheten / vnd bey neun tausent erschlugen.
25 Vnd jagten denen nach / die da komen waren / das sie die Jüden keuffen wolten / vnd namen jnen das Geld.
26 Doch musten sie gleichwol wider vmbkeren / denn es war der abend vor dem Sabbath / Das war die vrsache / das sie auffhöreten jenen nach zu eilen.
27 DArnach plünderten sie / vnd namen den Harnisch vnd Wehre / vnd hielten den Sabbath / vnd lobten vnd preiseten Gott / der sie auff den tag erhalten / vnd wider angefangen hatte / seine gnade zu erzeigen.
28 Nach dem Sabbath teileten sie den Raub aus vnter die Armen / Widwen vnd Waisen / vnd das vbrige behielten sie / fur sich vnd jre Kinder.
29 Vnd sie hielten ein gemein Gebet / das der barmhertzige Gott wolt seinen zorn gar von jnen abwenden.
30 DArnach thaten sie viel schlachten mit Timotheo vnd Bacchide / vnd erschlugen vber zwenzig tausent Man / vnd eröberten die Festungen / vnd teileten den Raub gleich vnter sich / vnd vnter die vertriebenen Waisen / Widwen vnd Alten.
31 Vnd da sie geplündert hatten / brachten sie die Waffen auff die Festungen / vnd füreten auch grossen Raub gen Jerusalem /
32 vnd brachten vmb einen Heubtman bey Timotheo / einen gottlosen Man / der die Jüden seer geplaget hatte.
Capitel 9
VMB DIESELBE ZEIT muste Antiochus mit schanden aus Persen abziehen /
2 Denn als er gen Persepolin gezogen war / vnd hatte sich da vnterstanden die Kirche zu plündern / vnd die Stad einzunemen / waren die Bürger auff / vnd wereten sich / vnd trieben den Antiochum zurück / das er mit schanden muste abziehen.
3 Als er nu zu Ecbathana war / kam es fur jn / wie es Nicanori vnd Timotheo gegangen were.
4 Da ergrimmet er / vnd gedachte die schmach an den Jüden zu rechen / Vnd fuhr tag vnd nacht / das er ja bald hin keme / Denn es treib jn Gottes zorn / das er so frech geredt hatte / Als bald er gen Jerusalem keme / so wolt er aus der Stad eine Todtengruben machen.
5 DArumb straffet jn der allmechtige HERR / der Gott Jsrael / mit einer heimlichen Plage / die niemand heilen kundte. Denn als bald er solchs geredt hatte / kam jn ein solchs reissen im Leib an / vnd so ein grosses krimmen in den Dermen / das man jm nicht helffen kund.
6 Vnd zwar / es geschach jm eben recht / darumb / das er ander Leute mit mancherley vnd vor vnerhöreter Marter geplaget hatte.
7 Noch lies er von seinem trotz nicht ab / Sondern ward noch wütiger / vnd brante fur bosheit wider die Jüden / vnd eilete / vnd im rennen fiel er von dem Wagen so hart / das jn in allen seinen Gliedern reis.
8 Da muste der (so zuuor sich fur grosser hoffart düncken lies / Er wolte dem Meer gebieten / vnd die Berge auff einander setzen) von einem einigen Fall / sich in einer Senfften tragen lassen / Das frey jederman an jm sahe die gewalt Gottes. Su.
9 ES wuchsen auch Maden aus dem verfluchten Leibe / vnd verfaulet mit grossem schmertzen / Das gantze stück von seinem Leibe fielen / Vnd stanck so vbel / das niemand fur dem stanck bleiben kundte.
10 Vnd der sich vor düncken lies / er rürete an den Himel / den kundte niemand tragen / vmb des vnleidlichen stancks willen.
11 Da must er von seinem hohmut ablassen / vnd sich erkennen / weil er von Gott so angegriffen war / vnd die schmertzen jmer grösser wurden.
12 VND da er zu letzt den Stanck selbs nicht mehr erleiden kundte / da sprach er / Es ist ja recht / das man sich fur Gott demütige / vnd das ein sterblicher Mensch nicht so vermessen sey / das er sich düncken lasse / er sey Gott gleich.
Collected Works of Martin Luther Page 306