Book Read Free

Collected Works of Martin Luther

Page 320

by Martin Luther


  14 Vnd da Jhesus fur vber gieng / sahe er Leui / den son Alphei am Zol sitzen / vnd sprach zu jm / Folge mir nach. Vnd er stund auff / vnd folgete jm nach.

  15 Vnd es begab sich / da er zu Tisch sass in seinem Hause / satzten sich viel Zölner vnd Sünder zu tisch mit Jhesu vnd seinen Jüngern / Denn jrer war viel / die jm nachfolgeten.

  16 Vnd die Schrifftgelerten vnd Phariseer / da sie sahen / das er mit den Zölnern vnd Sündern ass / sprachen sie zu seinen Jüngern / Warumb isset vnd trincket er mit den Zölnern vnd Sündern?

  17 Da das Jhesus höret / sprach er zu jnen. Die starcken dürffen keines Artztes / sondern die Krancken. Jch bin komen zu ruffen den Sündern zur busse / vnd nicht den Gerechten. 1. Tim. 1.

  18 VND die Jünger Johannis vnd der Phariseer fasteten viel / Vnd es kamen etliche / die sprachen zu jm / Warumb fasten die Jünger Johannis vnd der Phariseer / vnd eine Jünger fasten nicht?

  19 Vnd Jhesus sprach zu jnen / Wie können die Hochzeitleute fasten / die weil der Breutigam bey jnen ist? Also lange der Breutigam bey jnen ist / können sie nicht fasten.

  20 Es wird aber die zeit komen / das der Breutigam von jnen genomen wird / Denn werden sie fasten. Mat. 9; Luc. 5.

  21 NJemand flicket einen lappen von newem Tuch / an ein alt Kleid / Denn der newe Lappe reisset doch vom alten / vnd der Riss wird erger.

  22 Vnd niemand fasset Most in alte Schleuche / Anders zureisset der Most die schleuche / vnd der Wein wird verschüttet / vnd die schleuche komen vmb / Sondern man sol Most in newe schleuche fassen.

  23 VND es begab sich / da er wandelte am Sabbath durch die saat / vnd seine Jünger fiengen an / in dem sie giengen / Ehren aus zu rauffen.

  24 Vnd die Phariseer sprachen zu jm / Sihe zu / was thun deine Jünger am Sabbath / das nicht recht ist?

  25 Vnd er sprach zu jnen / Habt jr nie gelesen / was Dauid thet / da es jm not war / vnd jn hungerte sampt denen / die bey jm waren?

  26 Wie er gieng in das haus Gottes / zur zeit Abiathar des Hohenpriesters / vnd ass die Schawbrot / die niemand thurste essen / denn die Priester / Vnd er gab sie auch denen / die bey jm waren.

  27 Vnd er sprach zu jnen / Der Sabbath ist vmb des Menschen willen gemacht / Vnd nicht der Mensch vmb des Sabbaths willen.

  28 So ist des menschen Son ein HERR / auch des Sabbaths. Mat. 12; Luc. 6; 1. Reg. 21.

  Capitel 3

  1 VND ER gieng abermal in die Schule / Vnd es war da ein Mensch / der hatte eine verdorrete Hand.

  2 Vnd sie hielten auff jn / ob er auch am Sabbath jn heilen würde / Auff das sie eine sache zu jm hetten.

  3 Vnd er sprach zu dem Menschen mit der verdorreten hand / Trit erfur.

  4 Vnd er sprach zu jnen / Sol man am Sabbath gutes thun / oder böses thun? Das Leben erhalten oder tödten? Sie aber schwigen stille.

  5 Vnd er sahe sie vmbher an mit zorn / vnd war betrübet vber jrem verstockten Hertzen / vnd sprach zu dem Menschen / Strecke deine hand aus. Vnd er strackte sie aus / Vnd die hand ward jm gesund wie die ander. Mat. 12; Luc. 6.

  6 VND die Phariseer giengen hin aus / vnd hielten als bald einen Rat mit Herodis diener / vber jn / wie sie jn vmbbrechten.

  7 Aber Jhesus entweich mit seinen Jüngern an das Meer / Vnd viel Volcks folgete jm nach aus Galilea / vnd aus Judea/

  8 vnd von Jerusalem / vnd aus Jdumea / vnd von jenseid des Jordans / vnd die vmb Tyro vnd Sidon wonen / eine grosse menge / die seine Thaten höreten / vnd kamen zu jm.

  9 Vnd er sprach zu seinen Jüngern / Das sie jm ein Schifflin hielten / vmb des Volcks willen / das sie jn nicht drüngen.

  10 Denn er heilete jrer viel / also / das sie jn vberfielen / alle die geplaget waren / auff das sie jn anrüreten.

  11 Vnd wenn jn die vnsaubern Geister sahen / fielen sie fur jm nider / schrien / vnd sprachen / Du bist Gottes son.

  12 Vnd er bedrawete sie hart / das sie jn nicht offenbar machten. Luc. 6.

  13 VND er gieng auff einen Berg / vnd rieff zu sich / welche er wolte / vnd die giengen hin zu jm.

  14 Vnd er ordenete die Zwelffe / das sie bey jm sein solten / vnd das er sie aussendte zu predigen/

  15 Vnd das sie macht hetten / die Seuche zu heilen / vnd die Teufel aus zu treiben.

  16 Vnd gab Simon den namen Petrus/

  17 vnd Jacoben den son Zebedei vnd Johannes den bruder Jacobi / vnd gab jnen den namen Bnehargem / das ist gesagt / Donnerskinder/

  18 vnd Andream / vnd Philippum / vnd Bartholomeum / vnd Mattheum / vnd Thomam / vnd Jacobum Alphei son / vnd Thadeum / vnd Simon von Cana/

  19 vnd Judas Jscharioth / der in verrhiet. Mat. 10; Luc. 6; Luc. 9.

  20 VND sie kamen zu hause / Vnd da kam abermal das Volck zusamen / also das sie nicht raum hatten zu essen.

  21 Vnd da es höreten die vmb jn waren / giengen sie hinaus / vnd wolten jn halten / Denn sie sprachen / Er wird von sinnen komen.

  22 DJe Schrifftgelerten aber die von Jerusalem ab her komen waren / sprachen / Er hat den Beelzebub / vnd durch den öbersten Teufel / treibt er den Teufel aus.

  23 Vnd er rieff sie zusamen / vnd sprach zu jnen in gleichnissen / Wie kan ein Satan den andern austreiben?

  24 Wenn ein Reich mit jm selbs vnternander vneins wird / mag es nicht bestehen.

  25 Vnd wenn ein Haus mit jm selbs vnternander vneins wird / mag es nicht bestehen.

  26 Setzet sich nu der Satan widersich selbs / vnd ist mit jm selbs vneins / So kan er nicht bestehen / sondern es ist aus mit jm.

  27 Es kan niemand einem Starcken in sein Haus fallen / vnd seinen Hausrat rauben / Es sey denn / das er zuuor den Starcken binde / vnd als denn sein Haus beraube. Mat. 12; Luc. 11.

  28 WArlich / Jch sage euch / Alle sünde werden vergeben den Menschenkindern / auch die Gotteslesterung / damit sie Gott lestern.

  29 Wer aber den heiligen Geist lestert / der hat keine vergebung ewiglich / Sondern ist schüldig des ewigen Gerichts.

  30 Denn sie sagten / Er hat einen vnsaubern Geist. Mat. 12; Luc. 11.

  31 VND es kam seine Mutter / vnd seine Brüder / vnd stunden haussen / schickten zu jm / vnd liessen jm ruffen

  32 (vnd das Volck sass vmb jn) Vnd sie sprachen zu jm / Sihe / deine Mutter vnd deine Brüder draussen / fragen nach dir.

  33 Vnd er antwortet jnen / vnd sprach / Wer ist meine Mutter vnd meine Brüder?

  34 Vnd er sahe rings vmb sich auff die Jünger / die vmb jn im kreise sassen / vnd sprach / Sihe / das ist meine Mutter / vnd meine Brüdere.

  35 Denn wer Gottes willen thut / der ist mein Bruder vnd mein Schwester vnd meine Mutter. Mat. 12; Luc. 8.

  Capitel 4

  1 VND ER fieng aber mal an zu leren am Meer / Vnd es versamlet sich viel Volcks zu jm / also / das er muste in ein Schiff tretten / vnd auff dem wasser sitzen / Vnd alles Volck stund auff dem lande am Meer/

  2 Vnd er prediget jnen lang durch Gleichnisse / Vnd in seiner predigt sprach er zu jnen/

  3 Höret zu. Sihe / es gieng ein Seeman aus zu seen/

  4 Vnd es begab sich / in dem er seet / fiel etlichs an den Weg / da kamen die Vogel vnter dem Himel vnd frassens auff.

  5 Etlichs fiel in das Steinichte / da es nicht viel erden hatte / vnd gieng bald auff / darumb / das es nicht tieffe erden hatte/

  6 Da nu die Sonne auffgieng / verwelcket es / vnd die weil es nicht Wurtzel hatte / verdorret es.

  7 Vnd etlichs fiel vnter die Dörnen / vnd die dornen wuchsen empor / vnd ersticktens / vnd es bracht keine Frucht.

  8 Vnd etlichs fiel auff ein gut Land / vnd bracht Frucht / die da zunam vnd wuchs / Vnd etlichs trug dreissigfeltig / vnd etlichs sechzigfeltig / vnd etlichs hundertfeltig.

  9 Vnd er sprach zu jnen / Wer ohren hat zu hören / der höre. Mat. 13; Luc. 8.

  10 VND da er allein war fragten jn vmb diese Gleichnisse die vmb jn waren / sampt den Zwelffen.

  11 Vnd er sprach zu jnen / Euch ists gegeben das Geheimnis des reichs Gottes zu wissen / Denen aber draussen widerferet es alles durch Gleichnisse/

  12 Auff das sie es mit sehenden Augen sehen / vnd doch nicht erkennen / vnd mit hörenden Ohren hören / vnd doch nicht verstehen / Au
ff das sie sich nicht der mal eins bekeren / vnd jre sünde jnen vergeben werden.

  13 Vnd er sprach zu jnen / Verstehet jr diese gleichnissen nicht? Wie wolt jr denn die andern alle verstehen? Mat. 13; Jesa. 6.

  14 DEr Seeman seet das Wort.

  15 Diese sinds aber die an dem Wege sind / Wo das Wort geseet wird / vnd sie es gehört haben / So kompt als bald der Satan / vnd nimpt weg das Wort / das in jr hertz geseet war.

  16 Also auch / die sinds / die auffs Steinichte geseet sind / Wenn sie das Wort gehört haben / nemen sie es bald mit freuden auff/

  17 vnd haben keine wurtzel in jnen / sondern sind wetterwendisch / Wenn sich trübsal oder verfolgung vmbs worts willen erhebt / so ergern sie sich als bald.

  18 Vnd diese sinds / die vnter die Dörnen geseet sind / Die das wort hören/

  19 vnd die sorge dieser Welt / vnd der betriegliche Reichthum / vnd viel ander Lüste / gehen hinein / vnd ersticken das wort / vnd bleibet on Frucht.

  20 Vnd diese sinds / die auff ein gut Land geseet sind / Die das wort hören / vnd nemens an / vnd bringen Frucht / Etlicher dreissigfeltig / vnd etlicher sechzigfeltig / vnd etlicher hundertfeltig.

  21 VND er sprach zu jnen / Zündet man auch ein Liecht an / das mans vnter einen Scheffel / oder vnter einen Tisch setze? Mit nichte / Sondern das mans auff einen Leuchter setze.

  22 Denn es ist nichts verborgen / das nicht offenbar werde / Vnd ist nichts heimlichs / das nicht erfür kome.

  23 Wer ohren hat zu hören / der höre.

  24 Vnd sprach zu jnen / Sehet zu / was jr höret / Mit welcherley Mass jr messet / wird man euch wider messen / vnd man wird noch zugeben euch / die jr dis höret.

  25 Denn wer da hat / dem wird gegeben / Vnd wer nicht hat / von dem wird man nemen / auch das er hat. Mat. 5; Luc. 8; Luc. 11; Mat. 10; Luc. 8; Mat. 7; Mat. 13; Mat. 25; Luc. 6; Luc. 8; Luc. 19.

  26 VND er sprach / Das reich Gottes hat sich also / als wenn ein Mensch samen auffs land wirfft/

  27 vnd schlefft / vnd stehet auff / nacht vnd tag / Vnd der Same gehet auff vnd wechset / das ers nicht weis

  28 (Denn die Erde bringet von jr selbs zum ersten das Gras / darnach die Ehren / darnach den vollen Weitzen in den ehren)

  29 Wenn sie aber die frucht bracht hat / So schicket er bald die Sicheln hin / denn die Erndte ist da. Mat. 13; Luc. 8.

  30 VND er sprach / Wem wöllen wir das reich Gottes vergleichen? vnd durch welch Gleichnis wöllen wir es furbilden?

  31 Gleich wie ein Senffkorn / wenn das geseet wird auffs land / so ists das kleinest vnter allen samen auff Erden/

  32 Vnd wenn es geseet ist / so nimpt es zu vnd wird grösser denn alle Kolkreuter / vnd gewinnet grosse zweige / Also / das die Vogel vnter dem Himel vnter seinem schatten wonnen können.

  33 Vnd durch viele solche Gleichnisse saget er jnen das wort / nach dem sie es hören kundten/

  34 vnd on Gleichnis redet er nichts zu jnen. Aber in sonderheit leget ers seinen Jüngern alles aus. Mat. 13; Luc. 8.

  35 VND an dem selbigen tage des abends / sprach er zu jnen / Lasst vns hin vber faren.

  36 Vnd sie liessen das Volck gehen / vnd namen jn / wie er im Schiff war / vnd es waren mehr schiff bey jm.

  37 Vnd es erhub sich ein grosser Windwürbel / vnd warff die Wellen in das schiff / also / das das schiff vol ward.

  38 Vnd er war hinden auff dem schiff / vnd schlieff auff einem Küssen. Vnd sie wecketen jn auff / vnd sprachen zu jm / Meister / fragestu nichts darnach / das wir verderben?

  39 Vnd er stund auff / vnd bedrawete den wind / vnd sprach zu dem meer / Schweig vnd verstumme. Vnd der wind leget sich / vnd ward eine grosse stille.

  40 Vnd er sprach zu jnen / Wie seid jr so furchtsam? Wie das jr keinen glauben habt?

  41 Vnd sie furchten sich seer / vnd sprachen vnternander / Wer ist der? Denn Wind vnd Meer sind jm gehorsam. Mat. 8; Luc. 8.

  Capitel 5

  1 VND SIE kamen jenseid des meers / in die gegend der Gadarener.

  2 Vnd als er aus dem schiff trat / lieff jm als bald entgegen aus den grebern / ein besessen Mensch / mit einem vnsaubern Geist/

  3 der seine wonung in den grebern hatte / Vnd niemand kund jn binden / auch nicht mit Ketten/

  4 Denn er war offt mit Fesseln vnd Ketten gebunden gewesen / vnd hatte die ketten abgerissen / vnd die fessel zurieben / vnd niemand kund jn zemen.

  5 Vnd er war alle zeit / beide tag vnd nacht / auff den Bergen vnd in den Grebern / schrey vnd schlug sich mit steinen. Mat. 8; Luc. 8.

  6 DA er aber Jhesum sahe von ferns / lieff er zu / vnd fiel fur jm nider / schrey laut vnd sprach/

  7 Was hab ich mit dir zu thun / o Jhesu / du Son Gottes des Allerhöhesten? Jch beschwere dich bey Gott / das du mich nicht quelest.

  8 Er aber sprach zu jm / fare aus / du vnsauber Geist / von dem Menschen.

  9 Vnd er fragte jn / Wie heissestu? Vnd er antwortet / vnd sprach / Legion heisse ich / Denn vnser ist viel.

  10 Vnd er bat jn seer / das er sie nicht aus der selben Gegend triebe.

  11 VND es war daselbs an den Bergen eine grosse herd Sew an der weide/

  12 Vnd die Teufel baten jn alle / vnd sprachen / Las vns in die Sew faren/

  13 Vnd als bald erleubet jnen Jhesus. Da furen die vnsaubern Geiste aus / vnd furen in die Sewe / Vnd die herd stürtzte sich mit einem sturm ins meer / Jr war aber bey zwey tausent / vnd ersoffen im meer.

  14 Vnd die Sewhirten flohen / vnd verkündigten das in der Stad vnd auff dem Lande. Vnd sie giengen hinaus / zusehen was da geschehen war/

  15 vnd kamen zu Jhesu / vnd sahen den / so von den Teufeln besessen war / das er sass vnd war bekleidet / vnd vernünfftig / vnd furchten sich.

  16 Vnd die es gesehen hatten / sagten jnen / was dem Besessenen widerfaren war / vnd von den Sewen.

  17 Vnd sie fiengen an / vnd baten jn / das er aus jrer Gegend zöge.

  18 VND da er in das schiff trat / bat jn der Besessene / Das er möcht bey jm sein.

  19 Aber Jhesus lies es jm nicht zu / Sondern sprach zu jm / Gehe hin in dein haus / vnd zu den deinen / vnd verkündige jnen / wie grosse wolthat dir der HErr gethan / vnd sich deiner erbarmet hat.

  20 Vnd er gieng hin / vnd fieng an auszuruffen in den zehen Stedten / wie grosse Wolthat jm Jhesus gethan hatte / Vnd jederman verwundert sich.

  21 VND da Jhesus wider herüber fuhr im schiff / versamlet sich viel Volcks zu jm / vnd war an dem meer.

  22 Vnd sihe / Da kam der Obersten einer von der Schule / mit namen Jairus / Vnd da er jn sahe / fiel er jm zu füssen/

  23 vnd bat jn seer / vnd sprach / Meine Tochter ist in den letzten zügen / Du woltest komen / vnd deine Hand auff sie legen / das sie gesund werde / vnd lebe.

  24 Vnd er gieng hin mit jm. Vnd es folget jm viel volcks nach / Vnd sie drungen jn. Mat. 9; Luc. 8.

  25 VND da war ein Weib / das hatte den Blutgang zwelff jar gehabt/

  26 vnd viel erlidden von vielen Ertzten / vnd hatte alle jr Gut drob verzeret / Vnd halff sie nichts / sondern viel mehr ward es erger mit jr.

  27 Da die von Jhesu hörete / kam sie im Volck von hinden zu / vnd rürete sein kleid an/

  28 Denn sie sprach / Wenn ich nur sein Kleid möcht anrüren / So würde ich gesund.

  29 Vnd als bald vertrucket der brun jres bluts / Vnd sie fülets am Leibe / das sie von jrer Plage war gesund worden.

  30 VND Jhesus fület als bald an jm selbs die Krafft / die von jm ausgangen war / Vnd wandte sich vmb zum Volck / vnd sprach / Wer hat meine Kleider angerüret?

  31 Vnd die Jünger sprachen zu jm / Du sihest / das dich das Volck dringet / vnd sprichst / Wer hat mich angerüret?

  32 Vnd er sahe sich vmb / nach der die das gethan hatte.

  33 Das Weib aber furchte sich / vnd zittert (denn sie wuste was an jr geschehen war) kam vnd fiel fur jm nider / vnd saget jm die gantze warheit.

  34 Er sprach aber zu jr / Mein tochter / Dein glaube hat dich gesund gemacht / Gehe hin mit frieden / vnd sey gesund von deiner Plage.

  35 DA er noch also redet / kamen etliche vom Gesinde des Obersten der schule / vnd sprachen / Deine Tochter ist
gestorben / Was mühestu weiter den Meister?

  36 Jhesus aber höret bald die Rede / die da gesagt ward / vnd sprach zu dem Obersten der schule / Fürchte dich nicht / Gleube nur.

  37 Vnd lies niemand jm nachfolgen / denn Petrum vnd Jacobum vnd Johannem den bruder Jacobi.

  38 VND er kam in das haus des Obersten der schule / vnd sahe das getümel / vnd die da seer weineten vnd heuleten.

  39 Vnd er gieng hin ein / vnd sprach zu jnen / Was tummelt vnd weinet jr? Das Kind ist nicht gestorben / sondern es schlefft. Vnd sie verlachten jn.

  40 Vnd er treib sie alle aus / vnd nam mit sich den Vater des Kindes / vnd die Mutter / vnd die bey jm waren / vnd gieng hin ein / da das Kind lag/

  41 Vnd ergreiff das Kind bey der hand / vnd sprach zu jr / Talitha kumi / das ist verdolmetscht / Meidlin / Jch sage dir stehe auff.

  42 Vnd als bald stund das Meidlin auff / vnd wandelte / Es war aber zwelff jar alt. Vnd sie entsatzten sich vber die mass.

  43 Vnd er verbot jnen hart / das es niemand wissen solte. Vnd saget / sie solten jr zu essen geben.

  Capitel 6

  1 VND ER gieng aus von dannen / vnd kam in sein Vaterland / vnd seine Jünger folgeten jm nach.

  2 Vnd da der Sabbath kam / hube er an zu leren in jrer Schule. Vnd viel die es höreten / verwunderten sich seiner Lere / vnd sprachen / Wo her kompt dem solchs? vnd was weisheit ists / die jm gegeben ist / vnd solche Thaten / die durch seine Hende geschehen?

  3 Jst er nicht der Zimmerman / Marie son / vnd der bruder Jacobi vnd Joses vnd Jude vnd Simonis? Sind nicht auch seine Schwestern alhie bey vns? Vnd sie ergerten sich an jm.

  4 Jhesus aber sprach zu jnen / Ein Prophet gilt nirgent weniger / denn im Vaterland / vnd daheim bey den seinen.

  5 Vnd er kund alda nicht ein einige That thun / On wenig Siechen leget er die Hende auff / vnd heilet sie/

  6 Vnd er verwunderte sich jres vnglaubens / Vnd er gieng vmbher in die Flecken im kreis / vnd lerete. Mat. 13; Luc. 4; Joh. 4.

  7 VND er berieff die Zwelffe / vnd hub an / vnd sandte sie / ja zween vnd zween / vnd gab jnen macht vber die vnsaubern Geister.

 

‹ Prev