»Felicity.« Sein Mund trifft auf meinen und verschlingt ihn in einem wilden Kuss. »Gott, Felicity.«
Ich spüre sein Gewicht auf mir, als er mich in die Matratze drückt, mit jedem Stoß meine Nervenenden zerreißt und mich mit jeder Drehung seiner Hüften ein wenig weiter an den Rand des Vergessens treibt.
»Ich liebe dich«, keucht er und dringt noch tiefer in mich ein, treibt mich noch weiter.
Er lässt mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen. Und als ich zu ihm hochschaue, überkommt mich dieses Gefühl, das ich empfinde, wenn wir zusammen auf der Bühne stehen und singen, als gäbe es niemanden sonst auf der Welt. Es ist das gleiche Gefühl, das ich habe, wenn er mich mit seinen ungleichen Augen anschaut und alles irgendwie Sinn ergibt, selbst wenn die Welt in ihre Einzelteile zerfällt.
Ich habe mir mein Zuhause geschaffen, und es ist kein Ort, sondern ein Mann.
»Ich liebe dich«, bringe ich gerade noch so als Erwiderung hervor, während sich meine Welt in sämtliche Bestandteile auflöst.
Ich bin endlich zu Hause.
24. KAPITEL
Ryder
Sie ist so schön, wenn sie schläft.
Ich hatte beinahe vergessen, wie das ist – sie in meinen Armen zu halten, wenn sie ohne jegliche Zurückhaltung und im Frieden mit sich selbst ist. Ich kann nicht aufhören, sie zu berühren. Ich kann nicht aufhören, mit den Händen über ihren nackten Körper zu streichen, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich hier in meinem Bett ist. Ihre Haut an meiner ist weicher als Seide. Ihr Kopf liegt auf meiner Brust und ruht auf meinem Herzen. Ihr langes Haar liegt wie ein dunkler Vorhang ausgebreitet auf den Laken.
Ich will sie auf keinen Fall aufwecken. Verdammt, ich würde meine Seele verkaufen, wenn wir dafür noch ein paar Minuten länger in diesem Bett bleiben könnten. Aber draußen geht die Sonne auf, und die Minuten bis zur Abfahrt unseres Busses schwinden dahin.
»Felicity«, murmle ich.
Sie regt sich nicht.
Ich streiche mit einem Finger über die Vertiefung ihrer Wirbelsäule und lächle, als sie daraufhin den Rücken durchdrückt und mit einem leisen lustvollen Schnurren aufwacht.
»Guten Morgen, Baby.«
»Wie spät ist es?«, brummt sie, ohne die Augen zu öffnen.
»Zeit zum Aufstehen.«
Ihre Miene verfinstert sich, und sie knurrt ganz entzückend, während sie sich enger an meine Brust schmiegt. Ich grinse und neige den Kopf nach unten, um ihr einen Kuss auf die gerunzelte Stirn zu drücken.
»Der Bus wird ohne uns abfahren.«
»Das ist mir egal.« Sie umfasst mich fester. »Ich gehe hier nicht weg.«
»Du hast ja noch nicht mal gepackt. Wir müssen noch mal in dein Zimmer, bevor wir aufbrechen. Es sei denn natürlich, du hast vor, in deinem Bühnenoutfit durch die Lobby zu stolzieren, damit jeder sehen kann, dass du die letzte Nacht nicht in deinem eigenen Bett verbracht hast.«
Sie knurrt erneut.
»Baby.« Ich lache. »Willst du den ganzen Weg nach Indianapolis wirklich zu Fuß zurücklegen? Denn du weißt, dass Carly nicht eine Sekunde zögern wird, ohne uns abzufahren, und ich bezweifle, dass diese kleinen sexy Sandalen, die du immer trägst, den Fußmarsch überstehen werden.«
Sie öffnet die Augen einen Spaltbreit. »Du findest meine Sandalen sexy?«
»Felicity, alles an dir ist sexy.«
Ihr Lächeln ist so strahlend wie das Sonnenlicht, das durch die Hotelzimmerfenster hereinfällt. »Wie sehr habe ich das hier vermisst«, sagt sie. Ihre Augen sind weich und warm. »Mit dir aufzuwachen.«
Verdammt, sie bringt mich um.
Als ich spreche, ist mein Tonfall rau. »Ich auch.«
Ihre Augen funkeln golden, als sie an meinem Körper entlang nach oben gleitet und ein Bein über meine Hüfte schwingt, sodass sie rittlings auf mir liegt. Mein Schwanz, der dauerhart ist, seit ich aufgewacht bin und sie in meinen Armen vorgefunden habe, pocht heftig, als sie sich auf mir windet, ihre Brüste gegen meine Brust presst und mit ihren vollen Lippen das Tattoo über meinem Herzen küsst.
Ich stöhne tief in meiner Kehle.
»Felicity …« Meine Atemzüge werden angestrengter, als sie mit ihrem Mund nach unten wandert und sich küssend einen Weg bahnt – von meinen Brustmuskeln, über meinen Bauch, vorbei an meinen Hüftknochen …
Verdammt.
Meine Bauchmuskeln spannen sich an, und ich setze mich abrupt auf, umfasse ihre Taille und werfe sie nach hinten. Sie landet mit einem Quieken, das sich schnell in ein Keuchen verwandelt, als ich mich über sie hocke und sie mit meinen Ellbogen gefangen nehme, die ich neben ihrem Kopf auf das Bett stütze. Gleichzeitig fixiere ich ihre Handgelenke, damit sie stillhält.
Sie atmet schwer, und ihr Blick schimmert vor Lust, als sie zu mir hochblickt.
»Schau mich nicht so an, Felicity.« Meine Kontrolle hängt an einem seidenen Faden. »Wenn wir jetzt damit anfangen, werden wir den Bus definitiv verpassen.«
Sie bäumt sich unter mir auf, um ihre nackte Haut wieder mit meiner in Kontakt zu bringen. Ich beiße die Zähne zusammen und spüre, wie meine Zurückhaltung ein wenig ins Wanken gerät.
Der Bus würde nicht wirklich ohne uns losfahren …
»Ryder.« Felicity leckt sich über die Lippen. »Es ist so: Wir werden für die absehbare Zukunft in einem Bus sein. Und in einem Bus …« Sie blinzelt unschuldig, und meine Kontrolle bröckelt weiter. »… Werden wir einfach nicht in der Lage sein, gewisse Aktivitäten …«
Ich bin in ihr, bevor sie den Satz beenden kann.
Wir sind eine Stunde zu spät dran.
Carly wirft uns böse Blicke zu, hält sich aber mit Kommentaren zurück, als wir einsteigen. Felicitys zufriedenes Grinsen reicht vollkommen aus, um ihr zu beweisen, dass der Grund für unsere Verspätung jedes Opfer wert war.
»Sind die Turteltauben endlich aufgetaucht?« ruft Lincoln, der gerade mit einem großen Becher Kaffe aus der kleinen Küche kommt. Er schaut auf unsere miteinander verschlungenen Hände und grinst. »Das ist dann wohl ein Ja.«
Wir machen uns nicht die Mühe, ihm zu antworten. Ich verstaue unsere Taschen in einem leeren Gepäckfach, während Felicity ihr Glitzerkleid, das sie in einen schützenden Kleidersack gepackt hat, in den Schrank neben dem Bad hängt. Sie schaut mich an, und in ihrem Blick liegt Hitze pur, als wir in den Wohnbereich gehen, wo Aiden sitzt und liest. Sie beansprucht eine leere Couch für uns, lehnt sich nach hinten gegen meine Brust und schließt die Augen, während der Motor des Busses unter uns brummend zum Leben erwacht.
»Müde?«, murmle ich und küsse ihre Schläfe.
»Mmmm.«
»Lange Nacht, was?« Linc wackelt mit den Augenbrauen und lässt sich auf die Couch fallen, die unserer gegenübersteht.
Ich werfe ihm einen strengen Blick zu, doch die Frau in meinen Armen kichert nur.
»Ähm, Felicity?« Carlys Tonfall klingt ungewöhnlich erschüttert, als sie hereinkommt und sich das Kissen neben Lincoln schnappt. Sie hat den Blick fest auf den Bildschirm des Tablets in ihrer Hand gerichtet. »Das hier willst du dir vielleicht ansehen.«
Felicity stößt sich von meiner Brust ab und setzt sich besorgt neben ihre beste Freundin. »Was ist das?«
Carly schaut zu mir. »Eigentlich … betrifft das auch dich, Ryder. Vielleicht willst du es auch sehen.«
Sofort wird mir unbehaglich zumute, und ich schließe mich der kleinen Traube an, die sich um Carlys Tablet gebildet hat. Dabei lege ich die Finger auf Felicitys Schultern und massiere sie mit beruhigenden kreisenden Bewegungen. Ich verziehe das Gesicht, als Carly das Tablet anhebt, um mir einen auffälligen TNZ-Artikel zu zeigen. Die Überschrift ist schon schlimm genug, aber das Video ist noch weitaus schlimmer.
WILDWOOD TREIBT ES WILD IM AUFZUG – NICHT JUGENDFREI
»Oh mein Gott.« Felicitys Murmeln klingt angespannt. »Oh mein Gott.«
»Verdammt«, fluche ich und schaue mir das körnige schwarz-weiße Überwachungsvideo an, das auf d
er Webseite abgespielt wird: Felicity, die die Beine um meine Taille geschlungen und die Hände in meinem Haar vergraben hat. Unsere Münder, die miteinander verschmolzen zu sein scheinen, während ich sie aus dem Aufzug trage.
Unermessliche Wut erfüllt mich, und ich balle die Hände zu Fäusten.
»Wie sind die da drangekommen?«, Felicity klingt gleichermaßen wütend und entsetzt.
»Ich vermute, dass jemand vom Hotelpersonal die Aufnahme gesehen und sie für eine ordentliche Summe an den Mann gebracht hat.« Carly verzieht das Gesicht. »Das ist übel, aber …«
»Was machen wir jetzt? Rufen wir die Polizei?« Felicity schaut mich besorgt an. »Ryder?«
Ich nicke. »Das tun wir. Und wenn die Polizei denjenigen, der die Aufnahme verkauft hat, nicht aufspüren kann, werde ich einen Privatdetektiv engagieren, der der Sache auf den Grund geht. Der Mistkerl, der das hier zu verantworten hat, wird dafür auf jeden Fall zur Rechenschaft gezogen werden.«
»Also«, meldet sich Linc zu Wort. »Warum seid ihr so sauer? Ist ja nicht so, als wäre das ein Sexvideo.«
Überraschenderweise ist Aiden derjenige, der sich einmischt. Mit einem lauten Knall klappt er sein Buch zu. »Weil es etwas Privates war, Lincoln. Es ging nur die beiden etwas an. Und nun hat jeder auf der Welt etwas gesehen, das eigentlich nur ihnen gehören sollte.« Seine Augen blitzen finster auf. »Manche Geheimnisse sind es wert, sie zu bewahren. Nicht weil sie einem peinlich sind. Sondern weil man sie für sich behalten will.«
Wir alle sind vollkommen still und starren ihn mehr oder weniger neugierig an. Felicity wirkt fasziniert, Linc komplett verwirrt und Carly macht den Eindruck, als würde sie gleich aus den Latschen kippen.
Das wird immer seltsamer.
Aiden scheint zu erkennen, dass er die Unterhaltung gerade zum Stillstand gebracht hat, denn er setzt eine finstere Miene auf und wirft mir einen strengen Blick zu. »Ist es nicht so, Ryder?«
»Äh.« Ich räuspere mich. »Ja. Klar, natürlich.«
Carlys Wangen sind knallrot, und sie hält das Tablet fest umklammert. »Ich bin nicht sicher, wie wir hier am besten vorgehen. Ich habe bereits versucht, Francesca zu erreichen, aber sie sitzt momentan im Flieger zurück nach L. A. Ich halte euch auf dem Laufenden, sobald ich von ihr höre.« Sie schiebt sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. »Wir werden definitiv mit eurem Sicherheitsteam reden müssen. Sie müssen bei der Überprüfung des Hotelpersonals, mit dem ihr in Kontakt kommt, in Zukunft gründlicher vorgehen. Das gilt auch für den Umgang mit Paparazzi. Ich habe das Gefühl, dass dieses Video in Kombination mit eurer sehr öffentlichen Wiedervereinigung gestern Abend auf der Bühne einen Mediensturm auslösen wird, von dem die Kardashians nur träumen können.«
»Ist es wirklich so schlimm?«, fragt Felicity entsetzt.
Carly kaut auf ihrer Lippe herum. »Wildwood wird weltweit in den Twitter-Trends zu finden sein.«
Ich fluche erneut und drücke Felicitys Schultern, um sie zu beruhigen. Ich weiß, wie sehr sie das Rampenlicht hasst. Das Letzte, was sie braucht, ist ein noch größerer Scheinwerfer, der auf sie herabstrahlt.
»Falls es euch irgendwie tröstet …« Linc zuckt mit den Schultern und trinkt einen Schluck Kaffee. »Das Video ist ziemlich heiß. Ganz im Ernst … gut gemacht, ihr zwei. Wenn die Sache mit der Musik für euch nicht mehr funktioniert, solltet ihr ernsthaft über eine Karriere in der Softpornobranche nachdenken.«
Da uns die Nachricht von dem Aufzugvideo vollkommen aus der Bahn geworfen hat und uns die beinahe schlaflose Nacht noch in den Knochen steckt, ziehen Felicity und ich uns in meine Koje zurück, um ein kurzes Nickerchen zu halten, bevor wir Indiana erreichen. Es ist ziemlich eng, aber wir bekommen es hin, indem ich meinen Körper von hinten in der Löffelchenstellung an ihren schmiege. Sie zieht den Vorhang zu und kuschelt sich an meine Brust.
»Gemütlich.«
»Das erinnert mich an das winzige Bett, das du über dem Nightingale hattest«, murmle ich in ihr Ohr und streiche mit der Nase über das empfindliche Ohrläppchen.
»In diesem Bett haben wir ein paar gute Erinnerungen geschaffen.«
»Das stimmt.«
Sie seufzt. »Ich bin immer noch wütend wegen des Videos.«
»Ich weiß, Baby.«
»Erzähl mir etwas, um mich abzulenken.«
»Ich dachte, du wolltest ein Nickerchen machen.«
»Das wollte ich.« Sie lacht leise und legt unsere Hände vor ihrem Bauch zusammen. »Aber jetzt, da ich hier mit dir liege, bin ich nicht mehr müde.«
»Du bist verrückt.«
»Ich bin verrückt? Ich habe gestern Abend nicht vor siebzigtausend Menschen auf der Bühne gestanden und ein spontanes Liebeslied für meine Exfreundin gesungen.«
Ich kichere leise. »Ich habe so meine Eingebungen.«
»Das ist durchaus richtig, Mr Woods.«
Für einen Augenblick schweigen wir beide in der Dunkelheit und genießen die wieder entfachte Vertrautheit, die damit einhergeht, dass wir uns einfach nur festhalten, nachdem uns diese grundlegende Freude so lange versagt war. Irgendwann fängt Felicity an, leise vor sich hin zu summen. Ich brauche eine Weile, um zu erkennen, dass die bruchstückhafte Melodie von mir stammt.
Sie summt »Move the Stars«.
»Hindsight’s twenty-twenty, but love is blind«, singe ich leise in ihr Ohr. »I’d go back honey, but I can’t change time.«
Sie verstummt und drückt meine Hand ganz fest. »Das ist wunderschön. Danke, dass du das für mich geschrieben hast.«
»Freut mich, dass es dir gefällt, Baby.«
Sie hält inne. »Nun, da ich die ganze Geschichte kenne, gefällt es mir sogar noch besser.«
Ich erstarre. Mein Herz schlägt heftiger. »Was?«
»Während du gestern Abend mit deiner Mom geredet hast … hat Lincoln mir alles erzählt.«
»Was genau hat er dir erzählt?«
»Die Sache mit der Verhaftung hinter dem Viper Room. Die Tatsache, dass du in jener Nacht nur seinetwegen dort warst. Dass die Drogen, die die Polizei fand, in seiner Jacke waren, nicht in deiner.« Ihre Stimme ist tonlos. Undeutbar. Ich wünschte, ich könnte ihr Gesicht sehen, um ihre Gedanken in diesem Moment besser einzuschätzen.
»Das hätte er dir nicht erzählen sollen«, murmle ich.
»Nein – du hättest das tun sollen, Ryder.« Eine schwere Pause entsteht. »Warum hast du es nicht getan?«
Ich beiße die Zähne zusammen.
»Sag es mir«, fleht sie. »Ich bin nicht wütend. Ich muss es nur wissen.«
Ich küsse ihr Schulterblatt. »Ich wollte nicht, dass du Lincoln wegen dem, was er in jener Nacht ins Rollen gebracht hat, hasst.«
»Also war es dir lieber, dass ich dich hasse?« Sie schnaubt leise. »Das ist vollkommen abstrus.«
Ich atme tief ein und zwinge die Worte aus meinem Mund. »Ich dachte mir … dass du mich ohnehin bereits hasst, Baby. Was hätte es geändert, wenn ich es dir erzählt hätte? Es hätte lediglich dazu geführt, dass du dich von jemandem entfremdet hättest, der dir mittlerweile recht nahesteht. Oder es hätte dich nur noch mehr verletzt.« Ich schüttle den Kopf. »Das konnte ich dir nicht antun.«
Sie zieht scharf die Luft ein, und als sie spricht, kann ich hören, dass sie mit den Tränen kämpft. »Weißt du, ich habe dich nie gehasst, Ryder. Nicht wirklich. Ich war nur …«
Mein ganzer Körper spannt sich an, während ich darauf warte, dass sie den Satz beendet.
»Du hattest recht mit dem, was du in Vegas gesagt hast – irgendwie erschien es mir sicherer, an meiner Wut festzuhalten, als dich wieder an mich heranzulassen. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen. Oder es dir gegenüber zugeben. Und … das tut mir leid. Es tut mir so leid. Dass ich dich weggestoßen habe. Dass ich dich auf Abstand gehalten habe. Dass ich so getan habe, als wäre das, was uns verbindet, weniger, als es ist.«
»Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, Felicity. Wir haben beide Fehler gemacht. Große Fehler. Ich bin nur froh, dass wir t
rotz dieser Fehler wieder zueinandergefunden haben.«
Sie schnieft und weint nun definitiv. »Du sollst wissen, dass ich dir vertraue. Was auch immer die Zukunft für uns bereithält, wofür auch immer wir uns entscheiden, nachdem diese Tournee zu Ende ist … Ich weiß, dass ich in Sicherheit sein werde, solange ich dich habe. Ich weiß … dass ich ein Zuhause haben werde.« Ihre Stimme klingt belegt. »Du bist mein Zuhause, Ryder.«
Ich presse meine Stirn an ihren Nacken und ziehe sie näher an mich heran. Ich vergrabe meine brennenden Augen an ihrer Haut und ignoriere die Zittrigkeit meiner Stimme, als ich endlich genug Kraft aufbringe, um etwas zu erwidern.
»Keine Geheimnisse mehr?«
Sie gibt lange keine Antwort, so lange, dass ich anfange, mir Sorgen zu machen, dass etwas nicht stimmen könnte.
»Felicity?«
»Keine Geheimnisse mehr«, stimmt sie leise zu.
Zufrieden umklammere ich sie fester und schlafe in der Gewissheit ein, dass ich alles meistern kann, was auch immer die Zukunft für mich bereithalten mag. Nun, da Felicity wieder in meinen Armen liegt …
Ist in meiner Welt endlich wieder alles in Ordnung.
25. KAPITEL
Felicity
Die nächsten drei Wochen sind ein himmlischer Albtraum.
Unsere Konzerte – Indianapolis, Chicago, Detroit, Cleveland – gehören zu den besten, die wir je gegeben haben. Die Fans begeistern sich nun, da unsere Romanze neu entfacht ist, mehr für Wildwood als je zuvor. Sie schwenken im Zuschauerraum Schilder mit der Aufschrift RYDER + FELICITY FÜR IMMER, folgen unserem Tourneebus, sobald er die Stadt erreicht, und schreien wie Banshees, als Ryder mich mit einer nicht geplanten Akustikdarbietung von »A Girl Named Felicity« überrascht – das er noch nie live gespielt hat. Als er in Chicago mitten während unserer Darbietung von »Orbit« mein Gesicht umfasst und mich küsst, bin ich froh, dass Soldier Field ein Open-Air-Stadion ist – andernfalls hätte die Wucht der Jubelrufe womöglich das Dach davongeblasen.
Faded Duet 2 - Faded - Wenn alles stillsteht Page 24