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Was auch immer geschieht 01 - Finding back to us

Page 37

by Iosivoni, Bianca


  »Wir könnten es wie Holly machen und eine Auszeit nehmen«, schlug Keith vor, bevor ich etwas dazu sagen konnte. »Einfach von hier verschwinden, dann kann uns egal sein, was die Leute sagen. Aber ich würde Mom nur ungern allein lassen.«

  »Wir könnten auch einen auf Romeo und Julia machen«, warf ich schmunzelnd ein.

  »Selbstmord, damit die Leute begreifen, was sie angerichtet haben?«

  Ich lachte leise auf. »Okay, streichen wir das. Aber wir könnten auch … wieder da runtergehen und allen beweisen, dass es uns egal ist, was sie denken.«

  Etwas flackerte in seinen Augen auf. Eine Hoffnung, von der ich bereits geglaubt hatte, sie nie wieder zu sehen.

  »Ist es das denn? Ist es dir egal?«

  Ich schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt … nein. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen dir und der Angst davor, dass wir einen neuen Skandal damit lostreten, dann wähle ich dich. Für Stella ist es in Ordnung und Holly hat sich sowieso schon damit abgefunden.«

  »Nicht abgefunden«, verbesserte er mich, während ein kleines Lächeln seine Lippen umspielte. »Sie ist Team Keith, schon vergessen?«

  »Das werde ich mir für den Rest meines Lebens anhören müssen, was?«

  »Darauf kannst du wetten.«

  Statt einer Antwort legte ich meine Hand in seinen Nacken, zog ihn an mich und küsste ihn. Scheiß drauf, was die Leute dachten. Keith und ich, wir würden es nie leicht in dieser Stadt haben. Das brachte unsere Vergangenheit nun mal mit sich. Aber wenn wir sie überwinden konnten, dann konnten das vielleicht auch die anderen. Und die Menschen, auf die es wirklich ankam, standen sowieso hinter uns.

  Keith lächelte an meinen Lippen. »Lass uns runtergehen, allen den Schock ihres Lebens verpassen und dann von hier verschwinden.«

  Ich grinste. »Zu dir? Zu mir? In die Werkstatt?«

  »Such’s dir aus. Die Entscheidung liegt ganz bei dir«, fügte er hinzu, und ich erkannte, dass es schon immer so gewesen war. Ich hatte immer die Wahl gehabt. Es hatte nur sieben Jahre gedauert, bis ich erkannt hatte, dass ich Keith nicht hassen musste. Dass ich es weder Dad noch jemand anderem schuldig war, den Mann zu hassen, den ich von Anfang an geliebt hatte.

  Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte Faye gesagt, in einem Sommer könne viel passieren – und sie hatte recht behalten. Dieser Sommer hatte mein Leben verändert – und es würde sich noch weiter verändern. In wenigen Tagen würde ich zurück auf den Campus fahren – aber mein Medizinstudium nicht fortsetzen. Genau genommen wusste ich noch nicht wirklich, was ich mit meinem Leben anfangen und später beruflich machen wollte. Ich wusste nur, dass es etwas mit Musik zu tun haben würde, aber was genau das sein sollte? Keine Ahnung.

  Ich war einundzwanzig Jahre alt. Ich musste noch nicht wissen, wie der Rest meines Lebens aussehen würde. Wenn ich in den letzten sieben Jahren eines gelernt hatte, dann, dass jeder Moment kostbar war. Wir dachten immer an die Zukunft, ohne uns je darüber Gedanken zu machen, ob wir überhaupt eine haben würden.

  Ich wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, aber zum ersten Mal machte mir das nichts mehr aus, denn ich hatte die richtigen Menschen an meiner Seite. Ich hatte meine Schwester, meine Stiefmutter, meine engsten Freunde – und ich hatte Keith. Das war mehr, als ich je für möglich gehalten hatte. Mehr als ich je von diesem Sommer erwartet hätte.

  Ich sah Keith nach, als er aufstand und auf das Fenster zuging, das zurück ins Haus führte. Direkt davor blieb er stehen, drehte sich zu mir um und streckte die Hand nach mir aus.

  Es gab kein Zögern, kein Grübeln und keine Entscheidung, die gefällt werden musste. Mein Herz hatte schon immer ihm gehört.

  Ich ging zu ihm hinüber und legte meine Hand in seine. Bereit, mich jeder Herausforderung zu stellen, solange die Menschen bei mir waren, die ich liebte.

  Solange er bei mir war.

  Danksagung

  Es gibt Bücher, die dem Autor oder der Autorin so leicht von der Hand gehen, dass sie sich praktisch von selbst schreiben. Was auch immer geschieht war kein solches Buch. Callie und Keith haben es mir von Anfang an nicht leicht gemacht, denn während ich einen festen Plan davon hatte, wie sich diese Geschichte entwickeln soll, hatten sie ganz andere Vorstellungen. Zum Glück haben sie sich durchgesetzt.

  Als Autoren lieben wir die Bücher, die sich leicht schreiben lassen, aber es sind die schwierigen Geschichten, die uns prägen und gestärkt daraus hervorgehen lassen. Als Kriegerin, wie meine gute Freundin Mona Kasten so schön sagte.

  Mein größter Dank geht darum all jenen Menschen, die mir während des Schreib- und Überarbeitungsprozesses zur Seite gestanden, mich beraten, mit mir geplottet und mir Mut zugesprochen haben. Insbesondere meine Schreibschwestern Kim Nina Ocker und Mona Kasten, die von Anfang an bei dieser Story dabei waren, mit mir mitgefiebert und mir ehrliches Feedback gegeben haben. Ohne euch wäre dieses Manuskript nie fertig geworden! Das gilt auch für die Möwen in meiner Schreibgruppe, die mir stets mit Rat und Tat oder einfach nur ein bisschen Ablenkung zur Seite stehen.

  Ein riesiges Dankeschön geht an meine beiden Betaleserinnen Yvonne und Melanie. Ihr seid großartig! Und ihr beschwert euch auch nicht, wenn ihr den Anfang einer Geschichte gefühlt hundertmal lesen müsst, bis ich zufrieden bin. Danke für alles!

  Danke an meine wunderbaren Agentinnen Kristina Langenbuch Gerez und Gesa Weiß. Seit wir uns kennen, ist so unheimlich viel passiert, dass es mir manchmal so vorkommt, als würden wir schon ewig zusammenarbeiten. Ihr seid die besten Agentinnen, die man sich nur wünschen kann!

  Kristina, du bist die beste Lektorin, die ich mir für Callie und Keith hätte wünschen können! Gefühlt habe ich 98 % all deiner Änderungen und Vorschläge angenommen, weil wir einfach auf einer Wellenlänge sind. Danke für alles!

  Ebenfalls ein ganz besonderes Dankeschön geht an meine fantastische Lektorin Stephanie Bubley von LYX. Ohne deine Idee und Begeisterung wäre es nie zu diesem Projekt gekommen. Und ohne deine Mitarbeit wäre Was auch immer geschieht heute nicht das, was es ist. Ich freue mich auf (hoffentlich viele!) weitere Bücher, die wir zusammen veröffentlichen dürfen.

  Natürlich möchte ich auch meiner Familie und meinen Freunden danken, die mich in allem unterstützen, was ich angehe – und das ganz ohne an meinem Verstand zu zweifeln. Zumindest nicht, dass ich wüsste. Ich bin so froh, euch in meinem Leben zu haben!

  Last but not least ein riesiges Dankeschön an meine wunderbaren LeserInnen. Ihr seid es, für die ich schreibe. Danke, dass ihr all das möglich gemacht habt!

  Die Autorin

  © Mona Kasten

  Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geb. 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Weitere Informationen zur Autorin finden Sie auf ihrer Website (http://www.bianca-iosivoni.de) sowie auf Facebook (facebook.com/bianca.iosivoni.autorin) und Twitter (twitter.com/Bianca_Iosivoni).

  Weitere Romane von Bianca Iosivoni sind bei LYX in Vorbereitung.

  LYX.digital in der Bastei Lübbe AG

  Originalausgabe

  Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

  Redaktion: Kristina Langenbuch Gerez

  Umschlaggestaltung und Artwork: © Mona Kashani-Far, München unter Verwendung mehrerer Motive von Shutterstock (© Hrecheniuk Oleksii)

  Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln

  ISBN 978-3-7363-0288-4

  lyx-verlag.de

  www.luebbe.de

  www.lesejury.de

 

 

 
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