Collected Works of Martin Luther
Page 345
8 Jch antwortet aber / Herr / wer bistu? Vnd er sprach zu mir / Jch bin Jhesus von Nazareth / den du verfolgest.
9 Die aber mit mir waren / sahen das Liecht / vnd erschracken / die stimme aber des / der mit mir redet / höreten sie nicht.
10 Jch sprach aber / HErr was sol ich thun? Der HErr aber sprach zu mir / Stehe auff vnd gehe in Damascon / da wird man dir sagen von allem / das dir zu thun verordnet ist.
11 Als ich aber fur klarheit dieses Liechtes nicht sehen kund / ward ich bey der hand geleitet von denen die mit mir waren / vnd kam gen Damascon. Act. 9; Act. 26.
12 ES war aber ein Gottfürchtiger man / nach dem Gesetz / Ananias / der ein gut gerüchte hatte bey allen Jüden / die da selbs woneten/
13 der kam zu mir / vnd trat bey mich / vnd sprach zu mir / Saul / lieber Bruder / sihe auff. Vnd ich sahe jn an zu der selbigen stunde.
14 Er aber sprach / Gott vnser Veter hat dich verordnet / das du seinen willen erkennen soltest / vnd sehen den Gerechten / vnd hören die stimme aus seinem munde/
15 Denn du wirst sein Zeuge zu allen Menschen sein / des das du gesehen vnd gehöret hast.
16 Vnd nu / was verzeuchstu? Stehe auff vnd las dich teuffen / vnd abwaschen deine sünde / Vnd ruffe an den Namen des HErrn.
17 ES geschach aber / da ich wider gen Jerusalem kam vnd betet im Tempel / das ich entzücket ward / vnd sahe jn.
18 Da sprach er zu mir / Eile vnd mache dich behend von Jerusalem hin aus / Denn sie werden nicht auffnemen dein Zeugnis von mir.
19 Vnd ich sprach / HErr sie wissen selbs / Das ich gefangen legte / vnd steupte die / so an dich gleubten / in den Schulen hin vnd wider/
20 Vnd da das Blut Stephani deines Zeugen vergossen ward / stund ich auch da neben / vnd hatte wolgefallen an seinem Tode / vnd verwartet denen die Kleider / die jn tödten.
21 Vnd er sprach zu mir / Gehe hin / denn ich wil dich ferne vnter die Heiden senden.
22 SJe höreten aber jm zu / bis auff dis wort / vnd huben jre stimme auff / vnd sprachen / Hin weg mit solchem von der erden / Denn es ist nicht billich / das er leben sol.
23 Da sie aber schrien / vnd jre Kleider abworffen / vnd den staub in die lufft worffen/
24 Hies jn der Heubtman in das Lager furen / vnd saget / das man jn steupen vnd erfragen solt / Das er erfüre / vmb welcher vrsach willen sie also vber jn rieffen.
25 Als er jn aber mit Riemen anband / sprach Paulus zu dem Vnterheubtman / der da bey stund / Jsts auch recht bey euch / einen Römischen menschen / on vrteil vnd recht geisseln?
26 Da das der Vnterheubtman höret / gieng er zu dem Oberheubtman / vnd verkündiget jm / vnd sprach Was wiltu machen? dieser Mensch ist Römisch.
27 DA kam zu jm der Oberheubtman / vnd sprach zu jm / Sage mir / bistu Römisch? Er aber sprach / Ja.
28 Vnd der Oberheubtman antwortet / Jch habe dis Bürgerrecht mit grosser Summa zu wegen gebracht. Paulus aber sprach / Jch aber bin auch Römisch geborn.
29 Da tratten also balde von jm ab / die jn erfragen solten. Vnd der öberste Heubtman furchte sich / da er vernam / das er Römisch war / vnd er jn gebunden hatte.
30 Des andern tags wolt er gewis erkunden / warumb er verklaget würde von den Jüden / vnd löset jn von den Banden / vnd hies die Hohenpriester vnd jren gantzen Rat komen / vnd füret Paulum erfür / vnd stellet jn vnter sie.
Capitel 23
1 PAULUS ABER sahe den Rat an / vnd sprach / Jr Menner / lieben Brüder / Jch habe mit allem guten Gewissen gewandelt fur Gott bis auff diesen tag.
2 Der Hohepriester aber Ananias befalh denen die vmb jn stunden / das sie jn auffs maul schlügen.
3 Da sprach Paulus zu jm / Gott wird dich schlahen / du getünchte wand. Sitzestu vnd richtest mich nach dem Gesetze / vnd heissest mich schlahen wider das Gesetze?
4 Die aber vmb her stunden / sprachen / Schiltestu den Hohenpriester Gottes?
5 Vnd Paulus sprach / Lieben Brüder / ich wust es nicht / das er der Höhepriester ist / Denn es stehet geschrieben / Dem Obersten deines Volcks soltu nicht fluchen. Exo. 22.
6 ALs aber Paulus wuste / das ein teil Saduceer war / vnd das ander teil Phariseer / rieff er im Rat / Jr menner / lieben Brüder / Jch bin ein Phariseer vnd eines Phariseers son / Jch werde angeklaget vmb der hoffnung vnd aufferstehung willen der Todten.
7 Da er aber das saget / ward ein Auffrhur vnter den Phariseern vnd Saduceern / vnd die menge zurspaltet sich.
8 Denn die Saduceer sagen / es sey keine Aufferstehung / noch Engel / noch Geist / die Phariseer aber bekennens beides.
9 Es ward aber ein gros geschrey / Vnd die Schrifftgelerten der Phariseer teil stunden auff / stritten vnd sprachen / Wir finden nichts arges an diesem Menschen. Hat aber ein Geist oder ein Engel mit jm geredt / so können wir mit Gott nicht streitten.
10 Da aber die Auffrhur gros ward / besorget sich der öberste Heubtman / sie möchten Paulum zureissen / vnd hies das Kriegsuolck hin ab gehen / vnd jn von jnen reissen / vnd in das Lager füren. Phil. 3; Mat. 22.
11 DEs andern tages aber in der nacht / stund der HErr bey jm / vnd sprach / Sey getrost Paule / Denn wie du von mir zu Jerusalem gezeuget hast / Also mustu auch zu Rom zeugen.
12 DA es aber tag ward / schlugen sich etliche Jüden zusamen / vnd verbanneten sich / weder zu essen noch zu trincken / bis das sie Paulum getödtet hetten.
13 Jrer aber waren mehr denn vierzig / die solchen bund machten/
14 Die tratten zu den Hohenpriestern vnd Eltesten / vnd sprachen / wir haben vns hart verbannet / nichts an zu beissen / bis wir Paulum getödtet haben.
15 So thut nu kund dem Oberheubtman / vnd dem Rat / das er jn morgens zu euch füre / als woltet jr jn bas verhören / Wir aber sind bereit jn zu tödten / ehe denn er fur euch kompt.
16 DA aber Paulus schwester Son den Anschlag höret / kam er dar / vnd gieng in das Lager / vnd verkündigets Paulo.
17 Paulus aber rieff zu sich einen von den Vnterheubtleuten / vnd sprach / Diesen Jüngling füre hin zu dem Obernheubtman / denn er hat jm etwas zu sagen.
18 Der nam jn an / vnd füret jn zum Obernheubtman / vnd sprach / Der gebunden Paulus rieff mir zu sich / vnd bat mich / diesen Jüngling zu dir zufüren / der dir etwas zu sagen habe.
19 Da nam jn der Oberheubtman bey der hand / vnd weich an einen sondern Ort / vnd fraget jn / Was ists / das du mir zu sagen hast?
20 Er aber sprach / Die Jüden sind eins worden / dich zu bitten / das du morgen Paulum fur den Rat bringen lassest / als wolten sie jn bas verhören.
21 Du aber trawe jnen nicht / Denn es halten auff jn mehr denn vierzig Menner vnter jnen / die haben sich verbannet / weder zu essen noch zu trincken / bis sie Paulum tödten / Vnd sind itzt bereit / vnd warten auff deine verheissung.
22 DA lies der Oberheubtman den Jüngling von sich / vnd gebot jm / das er niemand sagete / das er jm solchs eröffnet hette.
23 Vnd rieff zu sich zween Vnterheubtleuten / vnd sprach / Rüstet zwey hundert Kriegsknecht / das sie gen Cesarien ziehen / vnd siebenzig Reuter / vnd zwey hundert Schützen / auff die dritte stund der nacht/
24 vnd die Thiere richtet zu / das sie Paulum drauff setzen / vnd bringen jn bewaret zu Felix dem Landpfleger/
25 Vnd schreib einen Brieff / der hielt also.
26 CLaudius Lysias / Dem theweren Landpfleger Felix / Freude zuuor.
27 Diesen Man hatten die Jüden gegriffen / vnd wolten jn getödtet haben. Da kam ich mit dem Kriegsuolck da zu / vnd reis jn von jnen / vnd erfur das er ein Römer ist.
28 Da ich aber mich wolte erkündigen der Vrsache / darumb sie jn beschüldigeten / füret ich jn in jren Rat.
29 Da befand ich / das er beschüldiget ward von den Fragen jres Gesetzes / Aber keine anklage hatte / des Todes oder der bande werd.
30 Vnd da fur mich kam / Das etliche Jüden auff jn hielten / sandte ich jn von stund an zu dir / vnd entbot den Klegern auch / das sie fur dir sagten / was sie wider jn hetten. Gehab dich wol.
31 DJe Kriegsknechte / wie jnen befolhen war / namen Paulum / vnd füreten jn hin bey der nacht gen Antipatriden.
32 Des andern tages aber lies
sen sie die Reuter mit jm ziehen / vnd wandten widerumb zum Lager.
33 Da die gen Cesarien kamen / vberantworten sie den Brieff dem Landpfleger / vnd stelleten jm Paulum auch dar.
34 Da der Landpfleger den Brieff las / fraget er / Aus welchem Lande er were? Vnd da er erkundet / das er aus Cilicia were / sprach er/
35 Jch wil dich verhören / wenn deine Verkleger auch da sind. Vnd hies jn verwaren in dem richthause Herodis.
Capitel 24
1 VBER FÜNFF tage zoch hin ab der Hohepriester Ananias mit den Eltesten / vnd mit dem Redener Tertullo / die erschienen fur dem Landpfleger wider Paulum.
2 Da er aber beruffen ward / fieng an Tertullus zu verklagen / vnd sprach/
3 Das wir in grossem Friede leben vnter dir vnd viel redlicher Thatten diesem Volck widerfaren / durch deine fursichtigkeit / aller thewerster Felix / das nemen wir an / alle wege vnd allenthalben / mit aller danckbarkeit.
4 Auff das ich aber dich nicht zu lange auffhalte / bitte ich dich / du woltest vns kürtzlich hören / nach deiner Gelindigkeit.
5 WJr haben diesen Man funden / schedlich / vnd der Auffrhur erreget allen Jüden auff dem gantzen Erdboden / vnd einen furnemesten der Secten der Nazarener/
6 der auch versucht hat den Tempel zu entweihen / Welchen wir auch griffen / vnd wolten jn gerichtet haben nach vnserm Gesetz.
7 Aber Lysias der Heubtman vnterkam das / vnd füret jn mit grosser gewalt aus vnsern henden/
8 vnd hies seine Verkleger zu dir komen. Von welchem du kanst / so du es erforschen wilt / dich des alles erkündigen / vmb was wir jn verklagen.
9 Die Jüden aber redeten auch dazu / vnd sprachen / Es hielte sich also.
10 PAulus aber / da jm der Landpfleger wincket zu reden / antwortet. Die weil ich weis / das du in diesem Volck / nu viel jar ein Richter bist / wil ich vnerschrocken mich verantworten/
11 Denn du kanst erkennen / das nicht mehr denn zwelff tage sind / das ich bin hin auff gen Jerusalem komen an zubeten/
12 Auch haben sie mich nicht funden im Tempel mit jemand reden / oder eine Auffrhur machen im Volck / noch in den Schulen / noch in den Stedten/
13 Sie können mir auch nicht beybringen / des sie mich verklagen.
14 DAs bekenne ich aber dir / Das ich nach diesem wege / den sie eine Secten heissen / diene ich also dem Gott meiner Veter / das ich gleube allem / was geschrieben stehet im Gesetze vnd in den Propheten/
15 Vnd habe die hoffnung zu Gott / auff welche auch sie selbs warten / nemlich / Das zukünfftig sey die Aufferstehung der Todten / beide der Gerechten vnd Vngerechten.
16 Jn dem selbigen aber vbe ich mich zu haben vnuerletzt Gewissen allenthalben / beide gegen Gott vnd den Menschen.
17 ABer nach vielen jaren bin ich komen / vnd hab eine Almosen bracht meinem Volck vnd Opffer/
18 Darüber funden sie mich / das ich mich reinigen lies im Tempel / on alle rumor vnd getümel.
19 Das waren aber etliche Jüden aus Asia / welche solten hie sein fur dir / vnd mich verklagen / so sie etwas zu mir hetten/
20 Oder las diese selbs sagen / ob sie etwas vnrechts an mir funden haben / die weil ich stehe fur dem Rat/
21 On vmb das einigen worts willen / da ich vnter jnen stund vnd rieff / Vber der aufferstehung der Todten werde ich von euch heute angeklaget. Su.
22 DA aber Felix solchs höret / zoch er sie auff / Denn er wuste fast wol vmb diesen weg / vnd sprach / Wenn Lysias der Heubtman her ab kompt / so wil ich mich ewres dinges erkündigen.
23 Er befalh aber dem Vnterheubtman Paulum zu behalten / vnd lassen ruge haben / vnd niemand von den seinen weren / jm zu dienen oder zu jm zu komen.
24 NAch etlichen tagen aber / kam Felix mit seinem Weibe Drusilla / die eine Jüdin war / vnd foddert Paulum / vnd höret jn von dem glauben an Christo.
25 Da aber Paulus redet von der Gerechtigkeit / vnd von der Keuscheit / vnd von dem zukünfftigen Gerichte / erschrack Felix / vnd antwortet / Gehe hin auff dis mal / wenn ich gelegene zeit hab / wil ich dir her lassen ruffen.
26 Er hoffet aber da neben / das jm von Paulo solte Geld gegeben werden / das er jn los gebe / Darumb er jn auch offt foddern lies / vnd besprach sich mit jm.
27 Da aber zwey jar vmbwaren / kam Portius Festus an Felix stat. Felix aber wolte den Jüden eine wolthat erzeigen / vnd lies Paulum hinder sich gefangen.
Capitel 25
1 DA NU Festus ins Land komen war / zoch er vber drey tage hin auff von Cesarien gen Jerusalem.
2 Da erschienen fur jm die Hohenpriester / vnd die Furnemesten der Jüden wider Paulum / vnd ermaneten jn
3 vnd baten vmb gunst wider jn / Das er jn foddern lies gen Jerusalem / vnd stelleten jm nach / da sie jn vnterwegen vmbbrechten.
4 Da antwortet Festus / Paulus würde ja behalten zu Cesarien / Aber er würde in kurtz wider da hin ziehen.
5 Welche nu vnter euch (sprach er) können / die lasset mit hin ab ziehen / vnd den Man verklagen so etwas an jm ist.
6 DA er aber bey jnen mehr denn zehen tage gewesen war / zoch er hin ab gen Cesarea / Vnd des andern tages satzt er sich auff den Richtstuel / vnd hies Paulum holen.
7 Da der selbige aber dar kam / Tratten vmb her die Jüden / die von Jerusalem her ab komen waren / vnd brachten auff viel vnd schwere Klage wider Paulum / welche sie nicht mochten beweisen/
8 Die weil er sich verantwortet / Jch hab weder an der Jüden Gesetz / noch an dem Tempel / noch am Keiser mich versündiget.
9 FEstus aber wolte den Jüden eine gunst erzeigen / vnd antwortet Paulo / vnd sprach / Wiltu hin auff gen Jerusalem / vnd daselbs vber diesem dich fur mir richten lassen?
10 Paulus aber sprach / Jch stehe fur des Keisers gerichte / da sol ich mich lassen richten. Den Jüden habe ich kein leid gethan / wie auch du auffs beste weissest.
11 Habe ich aber jemand leide gethan / vnd des Todes werd gehandelt / so wegere ich mich nicht zu sterben / Jst aber der keines nicht / des sie mich verklagen / so kan mich jnen niemand ergeben. Jch beruffe mich auff den Keiser.
12 Da besprach sich Festus mit dem Rat / vnd antwortet / Auff den Keiser hastu dich beruffen / zum Keiser soltu ziehen.
13 Aber nach etlichen tagen / kamen der könig Agrippas vnd Bernice gen Cesarien / Festum zu empfahen.
14 Vnd da sie viel tage daselbs gewesen waren / leget Festus dem Könige den Handel von Paulo fur / vnd sprach / Es ist ein Man von Felix hinder gelassen gefangen/
15 vmb welches willen die Hohenpriester vnd Eltesten der Jüden fur mir erschienen / da ich zu Jerusalem war / vnd baten / ich solte jn richten lassen.
16 Welchen ich antwortet / Es ist der Römer weise nicht / das ein Mensch ergeben werde vmb zubringen / ehe denn der Verklagte habe seine Kleger gegenwertig / vnd raum empfahe / sich der Anklage zu verantworten.
17 DA sie aber her zusamen kamen / machet ich keinen auffschub / vnd hielt des andern tages Gerichte / vnd hies den Man furbringen.
18 Von welchem / da die Verkleger aufftratten / brachten sie der vrsache keine auff / der ich mich versahe.
19 Sie hatten aber etliche Fragen wider jn / von jrem Aberglauben / vnd von einem verstorbenen Jhesu / von welchem Paulus sagete / er lebete.
20 Da ich aber mich der Frage nicht verstund / sprach ich / Ob er wolte gen Jerusalem reisen / vnd da selbs sich darüber lassen richten.
21 Da aber Paulus sich berieff / das er auffs Keisers erkentnis behalten würde / hies ich jn behalten / bis das ich jn zum Keiser sende.
22 Agrippas aber sprach zu Festo / Jch möchte den Menschen auch gerne hören. Er aber sprach / Morgen soltu jn hören.
23 VND am andern tage / da Agrippas vnd Bernice kamen mit grossem geprenge / vnd giengen in das Richthaus mit den Heubtleuten vnd furnemesten Menner der stad / Vnd da es Festus hies / ward Paulus bracht.
24 Vnd Festus sprach / Lieber könig Agrippa / vnd alle jr Menner / die jr mit vns hie seid / Da sehet jr den / vmb welchen mich die gantze menge der Jüden angelanget hat / beide zu Jerusalem vnd auch hie / vnd schreien / Er solle nicht lenger leben.
25 Jch aber da ich vernam / das er nichts gethan hatte das des Todes werd sey /
vnd er auch selber sich auff den Keiser berieff / hab ich beschlossen / jn zu senden.
26 Von welchem ich nichts gewisses habe / das ich dem Herrn schreibe. Darumb habe ich jn lassen er für bringen fur euch / Allermeist aber fur dich / könig Agryppa / auff das ich nach geschehener erforschung haben müge / was ich schreibe.
27 Denn es düncket mich vngeschickt ding sein / einem Gefangen zu schicken / vnd kein Vrsache wider jn anzeigen.
Capitel 26
1 AGRIPPAS ABER sprach zu Paulo / Es ist dir erleubet fur dich zu reden. Da verantwortet sich Paulus / vnd recket die hand aus/
2 Es ist mir seer lieb / lieber könig Agrippa / das ich mich heute fur dir verantworten sol / alles des ich von den Jüden beschüldiget werde/
3 Allermeist / weil du weissest / alle Sitten vnd Fragen der Jüden / Darumb bitte ich dich / woltest mich gedültiglich hören.
4 ZWar mein Leben von Jugent auff / wie das von anfang vnter diesem volck zu Jerusalem zubracht ist / wissen alle Jüden/
5 die mich vor hin gekand haben / wenn sie wolten bezeugen / Denn ich bin ein Phariseer gewest / welche ist die strengste Secten vnsers Gottesdiensts.
6 Vnd nu stehe ich / vnd werde angeklagt vber der hoffnung an die Verheissunge / so geschehen ist von Gott zu vnsern Vetern/
7 zu welcher hoffen die zwelff Geschlecht der vnsern zu komen / mit Gottesdienst tag vnd nacht emsiglich. Dieser hoffnung halben / werde ich / lieber könig Agryppa / von den Jüden beschüldiget.
8 Warumb wird das fur vngleublich bey euch gerichtet / Das Gott Todten aufferweckt?
9 ZWar ich meinete auch bey mir selbs / ich müsste viel zu wider thun dem namen Jhesu von Nazareth/
10 Wie ich denn auch zu Jerusalem gethan hab / Da ich viel Heiligen in das Gefengnis verschlos / Darüber ich macht von den Hohenpriestern empfieng / vnd wenn sie erwürget wurden / halff ich das Vrteil sprechen.
11 Vnd durch alle Schulen peiniget ich sie offte / vnd zwang sie zu lestern / vnd war vber aus vnsinnig auff sie / Verfolget sie auch bis in die frembden Stedte.